Edgar Dürholt
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an den Virginia Fällen 1996

Eine Reise durch Kanada nach Alaska und zurück nach Kanada

Aug – Sept. 1996

Teil 1

Bei den Vorbereitungen zu dieser Reise haben wir die VISTA POINT Reiseführer „West-Kanada“, „Highways nach Alaska“ und „Alaska und Kanadas Yukon“ zu Rate gezogen. Mit Hilfe dieser Reiseführer konnten wir unsere eigenen Etappenziele leichter festlegen, RV-Parks aussuchen und für uns interessante Sehenswürdigkeiten auswählen. Außerdem geben diese Führer Hinweise zu den vorhandenen RV-Parks auf den jeweiligen Streckenabschnitten.

Am Samstag, den 24. Aug. 1996 begann diese Reise mit einem fast 10-stündigen Lufthansa Flug von Frankfurt nach Vancouver und von dort weiter nach Calgary. Dort würde am Montag unser gemietetes Motorhome, unser zu Hause für die nächsten 5 Wochen, abholbereit sein. Beim Anmieten des Fahrzeuges waren natürlich einige Kriterien zu berücksichtigen. Das wichtigste Kriterium war zwei abgeschottete Schlafstellen im Auto zu haben, damit bei Bedarf - sprich Schnarchen, ausgewichen werden konnte. Dies bedeutete nun, dass es ein besonders großes Motorhome sein musste, eines mit einem extra Schlafraum. Somit wurde ein Motorhome mit 42 Fuß Länge daraus, das längste das es gab. Das Fahrzeug war mit einem 4,8 Liter Motor ausgestattet, hatte Aircondition, eine Mikrowelle, einen Gasherd, einen Kühlschrank, 6 Schlafstellen(!), einen geräumigen Essplatz, sowie Dusche und Toilette. Man könnte die Ausstattung fast als luxuriös bezeichnen.

Da wir das Motorhome erst am Montag übernehmen konnten, wir aber schon am Samstagabend angekommen waren, haben wir uns am Sonntagmorgen den Heritage Park Historical Village angesehen. Das Museumsdorf vermittelt einen Eindruck davon, wie es in Calgary 1860-1900 aussah. Auf dem weitläufigem Gelände befindet sich ein Fort der „Hudson’s Bay Company und ein Dorf aus der Zeit vor dem Bau der Eisenbahn. Ein Dampfzug fährt auf dem Gelände herum und auch ein Raddampfer auf dem Glenmore See.

Am Nachmittag sind wir nach Banff, einer kleinen Stadt in den südlichen Rocky Mountains gefahren. Es hatte den Anschein, als seien alle Einwohner Calgarys auch auf den gleichen Gedanken gekommen, denn an der Gondelbahn zum Gipfel des Mt. Sulphur herrschte Hochbetrieb.

Von dort oben hat man einen herrlichen Panoramablick auf Banff und auf ein berühmtes Hotel, dessen Namen ich mir allerdings nicht eingeprägt habe. Die berühmte Sulphur Höhle haben wir schon wenige Minuten nach Eintritt wieder fluchartig verlassen, denn dieser grässliche Gestank war nicht lange zu ertragen.

Am Montagmorgen, dem 26.8. ging es dann so früh wie möglich zur Übernahme des Fahrzeuges. Schließlich mussten wir noch Vorräte einkaufen, uns mit dem  Motorhome vertraut machen und außerdem sollten noch ein paar hundert Kilometer am ersten Tag bewältigt werden.

Schließlich hatten wir noch einiges vor uns, denn die Fahrt sollte mit ca. 12.000 km meine 2.Längste werden. Sie sollte uns durch vier Provinzen Kanadas (Alberta, Northern Territories, Yukon und British Columbia) und Alaska führen. Nur meine Fahrt von Bombay nach Radevormwald war mit fast 20.000 km länger.Die Reise soll uns durch die Natur Kanadas und Alaskas führen, auf der wir hoffentlich auch viel von der Tierwelt erspähen können, obwohl dies natürlich aus einem Auto etwas schwerer fällt. Wir werden den Indian Summer mit der wunderbaren Verfärbung der unendlichen Wälder erleben und durch die riesigen einsamen Weiten der Prärie fahren.

Am ersten Reisetag wollen wir noch keinen Rekord aufstellen, doch waren es von Calgary bis Edmonton ca. 750 km durch die Prärie, allerdings auf guter Straße. So hatte ich schon am ersten Tag gute Gelegenheit das Motorhome ein wenig kennen zu lernen. Ein solches großes und langes Auto zu fahren, bedarf ein wenig Übung, besonders um Kurven und beim Einparken. Aber man hat sich schnell daran gewöhnt.

Wir fahren folglich bis kurz hinter Edmonton in der Provinz Alberta und steuern auf unseren ersten RV-Park zu. Beim Hinstellen des Fahrzeuges kann man sofort zwischen Anfängern und Profis unterscheiden. Z. B. wie steht man zur Sonne und noch viel wichtiger, wie gut steht man zu den Anschlüssen, denn Wasser und Strom sind zwei wichtige Faktoren bei der Speisenzubereitung. Das Fahrzeug verfügt zwar selbst über einen großen Wassertank und Stromreserven, doch sollte man - wann immer möglich - sich an die Netze hängen, um die Reserven aufzufüllen anstatt zu entnehmen.

Natürlich hat es beim Einparken Missverständnisse gegeben, denn wir beide haben sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Länge eines Meters! Kurz vor Sonnenuntergang waren dann lästige Moskitos unterwegs, sodass ich mich schnell in das Innere unser Fahrzeuges zurückzog. Aber im Großen und Ganzen haben wir den ersten Abend mit ein paar Gläsern Wein gut überstanden.

Am nächsten Tag, dem 27.8. überquerten wir den Athabasca River bei Hondo und am Lesser Slave Lake ging es dann über die Road 88, einer Schotterstraße, nach Fort Vermillion am Peace River (ca. 680 km). Die ca. 430 km lange Straße von Lesser Slave Lake bis Fort Vermillion führt durch absolute einsame und unerschlossene Wildnis. Um so wichtiger ist es, immer den Tank gefüllt zu haben, denn z.B. auf dieser Strecke gab es natürlich keine Tankstelle. In Fort Vermillion gab es keinen RV-Park, sondern nur eine Stelle im Wald, auf der man sich hinstellen durfte. Es wurde unsere erste Nacht in Wald und weit und breit nichts als Wald. Wir fühlten uns zugegebenermaßen nicht besonders wohl, denn erstens sahen wir im beleuchteten Wagen wie Zielscheiben aus und zweitens waren uns die vielen unbekannten Geräusche des Waldes bei Nacht nicht recht geheuer. Gut dass wir beim Einkaufen auch an Moskitospray gedacht haben, denn diese Biester sind uns nun ständig auf den Fersen. Wir waren froh als es Morgen wurde.

Nicht weit hinter Fort Vermillion ging es dann am 28.8. weiter Richtung Norden zurück auf dem MacKenzie Highway (HWY), entlang dem Hay River zur gleichnamigen Stadt Hay River am Great Slave Lake in den Northern Territories. Doch auf dem Weg nach Hay River hatte der Hay River noch zwei wunderschöne Wasserfälle zu bieten, nämlich den Alexandra Fall, der 34 Meter fällt und den Louise Fall, der 14 Meter fällt. Am Alexandra Fall habe ich mich an angebrachten Seilen heruntergehangelt, um auf die seitliche Plattform an die Fälle zu gelangen. Von dort konnte ich eindrucksvolle Fotos schießen. An den Louise Falls sind wir beide den Abhang zu den Fällen runtergerutscht, doch hat Christine sich nicht bis unter die Fälle getraut. Es war ein interessanter Anblick hinter den Wassermassen zu stehen und diese vor einem herabstürzen zu sehen.

Ursprünglich wurde Hay River als Missionsstation und Fellhandelszentrum im Jahr 1858 gegründet. In 1996 lebten 3.200 Menschen im dem Ort am See, der erst ab Mitte Juni eisfrei wird. Der Great Slave Lake ist besonders durch seine riesigen Ausmaße, er ist immerhin der zweitgrößte See Kanadas, beeindruckend. Man kann sein gegenüberliegendes Ufer nicht sehen und ist somit geneigt zu glauben, an den Ufern eines Ozeans zu stehen.

Der RV-Park ist nicht berauschend, aber Strom und Wasser sind vorhanden. Verpflegung einschl. genügend Wein hatten wir ja für mindestens eine Woche eingekauft.

Am 29.8. ging es von Hay River erst einige Kilometer südwärts zurück, um dann in Enterprice, einem winzigen Ort westwärts abzubiegen, weiter auf dem MacKenzie HWY. Nach ca. zwei Stunden Fahrtzeit kann man zu den Lady Evelyn Wasserfällen und nach weiteren 2 Stunden zu den Whittaker Falls abbiegen. Eine herrliche Abwechslung auf der Schotterpiste war natürlich auch ein Bär, der plötzlich aus dem Gebüsch herausbrach, wenige Meter vor dem Wagen her rannte, um dann wieder im Wald zu verschwinden. Dieser Bursche hat mich zu einer Vollbremsung veranlasst, denn ich hatte Angst ihm in den Hintern zu fahren. Ich bin zwar sofort auf das Dach unseres Autos gestiegen, doch der Wald ist so dicht, dass man nur wenige Meter hineinschauen kann, wodurch ich den Bären aus den Augen verloren habe.

Die ersten 200 km des MacKenzie HWY’s sind noch asphaltiert, doch dann beginnt die sogenannte Allwetterstraße, d.h. die Straßenoberfläche besteht entweder aus Staub und Millionen von kleinen Steinen oder einem lehmigen festgefahrenen Boden. In den Northern Territories sind außer ein paar Verrückten wie uns, eigentlich nur große schwere Lastwagen mit riesigem Anhänger, die Mineralien etc. transportieren, unterwegs! Wenn einem ein solches Gefährt entgegenkommt, sollte man sich am Besten ganz rechts auf der Straße halten, denn die Straßen haben nicht die Ausmaße deutscher Autobahnen und beim Vorüberbrausen des Kolosses fliegen jede Menge Steine und Staub durch die Luft. Man kann erst einmal gar nicht weiterfahren, da man für Minuten nichts mehr sieht. Christine war von dem Staub hell begeistert, denn nach einigen Begegnungen dieser Art, hat sie natürlich sofort den Staub auf der Ablage entdeckt. Somit wusste sie wie es im gesamten Inneren unseres Motorhomes aussah! Sie hatte recht, es lagerte sich Stunde um Stunde mehr Staub im Inneren des Wagens ab.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, nicht auf diesen Straßen zu überholen, auch wenn man selbst meint alles zu sehen, denn das kann sich blitzschnell ändern! Abgesehen von den Steinen und dem Staub durchfährt man hin und wieder ein so genanntes Pothole (topfförmiges Loch). Dies wird immer durch einen kräftigen Schlag auf die Achse quittiert. Auch eine zu hohe Geschwindigkeit in Kurven ist besonders gefährlich, denn man rutscht förmlich aus der Kurve heraus. Dies habe ich erst selbst erfahren müssen, um auf der weiteren Strecke langsamer durch die Kurven zu fahren.

Mittlerweile ist es so, dass alle Vermieter von Motorhomes es verbieten bestimmte HWYs überhaupt zu benutzen, da der Schaden an den Fahrzeugen in keinem Verhältnis zu dem Aufpreis für diese Strecken steht.

Der MacKenzie HWY führt ab dem Liard River nördlich zu Fort Simpson, das nur mit einer Fähre zu erreichen ist. Unser Weg führt uns aber auf dem nun beginnenden Liard HWY nach Süden, entlang dem Liard River. Es wird immer einsamer um uns herum. An der endlos erscheinenden Straße sehen wir ein Schild, das uns auf Blackstone Aviation hinweist. Wir fahren aber erst einmal ein wenig weiter, denn unser RV-Park, der Blackstone Territorial Park, am Zusammenfluss von Blackstone und Liard River muss ganz in der Nähe sein. Als wir diesen gefunden und unseren Stehplatz bezahlt haben, fahren wir zurück zu Blackstone Aviation.

Blackstone Aviation ist ein Einmannunternehmen, d.h. es besteht aus dem Piloten und seinem einmotorigen Wasserflugzeug. Er wohnt mit seiner Frau in einem geräumigen Blockhaus. Es standen 3 Blockhäuser an diesem Ort, in Lindberg Landing! Baumstamm auf Baumstamm ist präzise aufeinander gelegt und die Ritze sind mit Lehm verstopft.

Wir vereinbaren mit dem Piloten einen Flug zu den Virginia Falls, Wasserfällen die mehr als doppelt so hoch wie die Niagarafälle sind und etwa mitten im Nahanni National Park liegen. Der Nahanni National Park wurde übrigens 1978 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Er ist nur mit dem Wasserflugzeug zu erreichen, d.h. es muss entweder auf einem Fluss oder kleinem See gelandet werden.

Im RV-Park zurückgekommen, begann Christine mit den Vorbereitungen zum Abendessen und ich wollte noch ein paar schöne Fotos vom Sonnenuntergang am Liard River machen. Zum Fluss waren es keine 20 Meter von unserem Motorhome zu laufen. Ausgerüstet mit Foto- und Videokamera setzte ich mich an das Flussufer, um auf den richtigen Moment beim Sonnenuntergang zu warten. Ich hatte allerdings noch nicht ganz die Fotos im Kasten, da wurde ich auch schon von einem Schwarm aggressiver Moskitos attackiert. Mich haben die Biester bestimmt 20mal erwischt, was ordentliche Beulen mit sich brachte, besonders wenn man daran kratzt, was ich natürlich tat.

Als wir am nächsten Morgen, dem 30.8. aufbrechen, haben wir herrliches Wetter. Hoffentlich bleibt das so, denn unser Pilot meint, dass das sich das noch ändern wird. Wir rollen nicht, sondern gleiten über die Wasseroberfläche bis wir die erforderliche Abhebgeschwindigkeit erreicht haben und die Maschine hebt wie von Zauberhand geführt aus dem Wasser ab. Erst müssen wir über den Fluss und durch einige Täler fliegend ordentlich an Höhe gewinnen, denn die höchsten Berge in der Umgebung sind bis zu 2.800 Meter hoch. Wir überfliegen eine spektakuläre Schlucht nach der anderen, immer dem Nahanni River folgend. In einer der seitlich gelegenen Schluchten, noch vor dem National Park, steht ein großes neu aussehendes Fabrikgebäude, in das $ 100 Millionen investiert worden waren! Unser Pilot erklärt uns, dass dies eine Silbermine sei, die aber nach Fertigstellung gar nicht erst in Betrieb ging, denn zwischenzeitlich war der Silberpreis so stark gesunken, dass sich ein Abbau nicht mehr lohnte! Nun steht dieses Gebäude dort nutzlos herum, aber es wurde nicht von der Gesellschaft aufgegeben, d. h. die Anlage wird praktisch soweit aufrechterhalten, um jederzeit wieder in Betrieb gehen zu können. In den Wintermonaten, d.h. von November bis Mai wohnt unser Pilot mit seiner Frau in dem Gebäude und sorgt für die Wartung. Die beiden sind in der Zeit eingeschlossen und können nicht aus dem Tal heraus! Es scheint gut bezahlt zu werden und es gibt sowieso keine Arbeit in dieser Zeit. Die Mitarbeiter des Unternehmens scheinen aber, trotz guter Bezahlung, nicht bereit zu sein im Winter dort eingeschlossen zu leben.

Nach etwa 1 ½ Stunden Flug sind wir am Ziel und gehen spiralförmig runter. Dies sollte meine erste Wasserlandung werden. Das Wichtigste ist, soweit wie möglich auf dem hinteren Teil der Schwimmflügel aufzusetzen, denn wenn man mit dem vorderen Teil aufsetzen würde, würde man sich überschlagen! Wir scheinen richtig aufgesetzt zu haben,  denn sonst wäre diese Reisebeschreibung wahrscheinlich nicht verfasst worden!

An einem kleinen Holzsteg vertauen wir die Maschine und brechen Richtung Virginia Falls auf. Wir müssen ca. 45 Minuten durch den Wald marschieren, um an die Fälle zu gelangen. Auf dem Weg dorthin erzählt uns unser Pilot, dass er auf diesem Pfad auch schon einmal plötzlich einem Grizly gegenüber stand. Man kommt sehr nahe an die Virginia Fälle heran und somit bieten sich gute Fotomotive an. Allerdings sollte man auch recht vorsichtig sein, denn es ist dort nichts befestigt, d.h. man kann leicht abrutschen, da alles sehr feucht und nass ist. Einen Absturz würde man mit Sicherheit nicht überleben, denn wenn man sieht wie die Wassermassen sich über die Felsen ergießen, kann man sich vorstellen, was mit einem Körper geschehen würde.

Auf dem Rückweg begegnen wir an dem Holzsteg, an den die Maschine vertaut ist, einem jungen belgischen Ehepaar. Die beiden waren vor einer Woche von unserem Piloten weiter flussaufwärts mit einem Kanu abgesetzt worden. Nun wollten sie gerne wieder in die Zivilisation zurück. Sie mussten allerdings mindestens auf den nächsten Tag vertröstet werden, denn wir passten nicht zu fünft mit Kanu in bzw. auf die Maschine und genug Zeit bis zur Dunkelheit noch einmal zurückzufliegen gab es auch nicht mehr. Schon im Flieger sitzend, fragte ich unsren Piloten, ob wir nach dem Abheben einmal über die Fälle fliegen könnten, um ein paar schöne Aufnahmen zu machen bzw. zu filmen. Er schaute mich an und nickte kurz. Was nun folgte hatte ich eigentlich nicht im Sinn gehabt, denn wir glitten mit der Maschine erst einmal den Fällen abgewandt flussaufwärts. Dort drehte er die Maschine und gab Vollgas, sodass wir flussabwärts auf die Fälle zurasten! Es waren sicher noch 200 Meter bis zu den Fällen, als die Maschine abhob und wir in weniger als 10 Metern Höhe auf die Fälle zu rasen und in einer starken Rechtskurve dem riesigen Felsen mitten in den Fällen ausweichen. Es war ein atemberaubendes Erlebnis, Christine war kreidebleich geworden, aber gespuckt hat sie nicht.

Es sollte nicht lange dauern und der Himmel zog sich zu und es fing an zu regnen. Die Sichtweite reduzierte sich auf wenige Meter und wir flogen durch die Schluchten! Gott sei Dank hatte unser Pilot ein GPS Gerät an Bord, sodass wir unsere Position genau kannten. Allerdings sind wir in einem genügend großen Talkessel, den er auf seinem GPS gerät eingetragen hatte, doch lieber auf sichere Höhe gestiegen. Mit Hilfe dieses Gerätes sind wir dann mühelos ganz in der Nähe seines Hauses am  Liard Rivers gelandet. Die Sicht war inzwischen besser geworden und die Landung mit Sicht möglich. Ehrlich gesagt, wäre ich nicht so gerne ohne Sicht auf dem Wasser gelandet. Am nächsten Tag sollte uns bestätigt werden, dass wir mit dem besten Buschpiloten des ganzen Gebietes unseren abenteuerlichen Ausflug gemacht hatten.

Dieses eindrucksvolle Vergnügen hat uns allerdings auch $ 480,- gekostet.

Nach unserer Wasserlandung bei Lindberg Landing, sind wir dann noch weiter nach Süden auf dem Liard HWY bis zum Alaska HWY, um dort ein wenig rückwärts bis Fort Nelson auf den ausgesuchten RV-Park zu fahren (ca. 300 km). Auf der Fahrt hat wieder ein großer Braunbär unsere Fahrbahn gekreuzt und mich zur Vollbremsung veranlasst, doch ein Foto gab es wieder nicht, da er wieder zu schnell im Busch verschwunden war. Gut, dass es während unsere Fahrt auf dem Liard HWY nicht geregnet hatte, denn wir wurden vor schlammigen Fahrbahnen nach Regenfällen gewarnt!

Der RV-Park Fort Nelson am Alaska Highway machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck, auch gab es bestimmt 20 Stellplätze. Doch sofort nach dem der Wagen auf seinem zugewiesenen Platz stand und ich begonnen hatte die Anschlüsse anzubringen, wurde ich wieder von einer Horde Moskitos attackiert. Wieder konnte ich auf meinem verbeulten Gesicht und an Armen und Beinen leicht 20 Einstiche ausmachen. Christine wusste offensichtlich, warum sie mich dies allein tun lies!? Das im Blackstone Territorial Park erworbene Spezialhemd hatte ich natürlich nicht erst übergezogen. Aber unsere Arbeitsteilung besagte, dass ich fahre und mich um alle Dinge des Wagens kümmere und sie kocht, den Abwasch erledigt und sich um die Wäsche kümmert. Nach dem Abendessen, es war bereits dunkel geworden, wurden plötzlich 2 Schüsse in unserer unmittelbaren Nähe abgefeuert und ein klagender heulender lauter Ton war zu vernehmen. Erschrocken blickten wir uns an und ich habe mich dann, als ich ein paar Stimmen hörte, aufgerappelt um zu erfahren was passiert war. Ein Bekannter des RV-Park Besitzers hatte einen Braunbären mitten im RV-Park erschossen! Der „Jäger“ muss ein Meisterschütze gewesen sein, denn er hat den Bären aus 5 Meter Entfernung nicht mit dem ersten Schuss tödlich getroffen, sodass der Bär erbärmlich heulte. Wie sich herausstellte, ließ man in diesem RV-Park absichtlich die Abfalleimer offen. Dies hat zur Folge, dass sich Braunbären an die Abfälle machen, die fressen einfach alles was sie kriegen können, und man bekommt sie auf diese Weise leicht vor die Büchse zum Abschuss. Ich habe laut und deutlich zum Ausdruck gebracht, was ich von dieser „Jagd“ hielt!

Überall auf unserer Fahrt, an jeder Stelle wo Abfallbehälter angebracht waren, sind diese mit einem Deckel fest verschlossen gewesen, um die Tiere davon abzuhalten die Abfälle zu fressen bzw. sie gar nicht erst in Versuchung zu führen, sich zu nahe an menschlichen Ansiedlungen anzusiedeln.

Am nächsten Tag, dem 31.8. geht es weiter auf den Alaska HWY bis Watson Lake, das bereits im Yukon Territory liegt und berühmt für seinen Schilderwald ist.  An diesem Tag fahren wir ca. 600 km auf dem, den romantischen Vorstellungen am nächsten kommenden Abschnitt, des Alaska HWY. Nur selten trifft man auf menschliche Ansiedlungen in dieser eindrucksvollen Wildnis. Etwa auf halber Strecke von Fort Nelson nach Watson Lake fährt man 11 Kilometer am Muncho See, einem der schönsten Seen am HWY, entlang. Das unergründlich blaugrün schimmernde Wasser des Sees erhält seine Färbung aus dem herausgelösten Kupferoxyd des Gesteines der umgebenden Berge.

Etwa eine Stunde vor Watson Lake überqueren wir den 60. Breitengrad und wir müssen unsere Uhren um eine Stunde vorstellen.

Mittlerweile hängen über 25.000 Schilder aus aller Welt, vom Autokennzeichen bis zu Ortsschildern, an dem „Signpost Forest“ in Watson Lake. Ein Schild aus Krefeld hängt neben einem aus Ontario etc. Angefangen hat alles im Jahr 1942, als der heimwehkranke G.I. Carl K. Lindley ein Schild mit der Entfernung zu seinem Heimatort in Illinois an einen Baum nagelte. Das Schild blieb nicht lang allein an seinem Pfosten, und seit der HWY befahren wird, wächst die Sammlung unaufhörlich. Hätte ich davon früher gewusst, so würde dort nun auch Radevormwald hängen.

Am 1.9. wollen wir wieder über 610 km nach Carmacks zurücklegen. Natürlich nehmen wir nicht den leichteren und asphaltierten Weg dorthin, sondern wir wählen den Campbell HWY, der wieder aus einer Schotterstraße besteht. Christine ist begeistert endlich wieder im Staub zu sitzen. Wahrscheinlich denkt sie an die Töpfe und Pfannen, die vor Gebrauch erst einmal gespült werden müssen. Das Tanken dürfen wir auch nicht vor Abfahrt vergessen, den bis Carmacks gibt es nur zwei Tankmöglichkeiten, die jeweils zum Volltanken empfohlen werden. Wir werden 600 km durch die einsamen Wälder des südlichen Zentral-Yukon fahren. An Probleme mit dem Fahrzeug oder an heftige Regenfälle denkt man besser erst gar nicht. Es war wirklich verdammt einsam auf dieser Strecke. Wir haben an diesem Tag ein Auto gesehen, aber dieser Wagen fährt schnurgerade auf uns zu! Ein einziges Auto und das sieht uns nicht!? Nur sehr starkes abruptes Ausweichen meinerseits im letzten Moment hat uns vor einem Frontalzusammenstoß bewart. Fast wäre ich durch das abrupte Ausweichen im Graben gelandet. Der muss wohl für einen Moment fest geschlafen haben. Wahrscheinlich war er nun wach geworden, denn er fuhr munter weiter.

Unseren ersten Bären haben wir auch ablichten können. Er kam „plötzlich und unerwartet“, denn er stand einfach am Rand einer Lichtung und fraß wahrscheinlich genüsslich vor sich hin. Endlich haben wir einen aufgenommen, gesehen hatten wir ja schon einige, aber die waren immer schneller als ich mit der Kamera.

In Carmacks auf dem RV-Park angenommen durfte ich wieder einmal unseren Abwassertank entleeren. Dies ist eine besonders angenehme Aufgabe, die ich ganz allein auf der gesamten Reise bewältigen durfte, denn nur wenn man sehr umsichtig ist, riecht man nicht anschließend wie der Inhalt des Tanks! Nach einem Missgeschick, weil ich zu hastig war, wurde ich erheblich vorsichtiger beim Anschließen des Schlauches zur Jauchegrube. Auch dieses Mal blieb es mir wieder erspart, wie eine Wutz zu stinken. Mit der Zeit wird man eben immer geschickter!

Unser nächster Tagesabschnitt soll uns am 2.9. nach Dawson City führen, der berühmten Stadt am Yukon, die einst durch den Goldrausch entstand. Dieses mal sind es nur 360 km auf dem asphaltierten Klondike HWY. Christine ist ein wenig zufriedener, denn heute braucht sie nicht so viel Staub einzuatmen wie gestern.

Wenige km nach Carmacks Richtung Dawson City kommt man an den „Five Finger Rapids“ im Yukon River vorbei, d.h. wenn man näher ran will, um sie besser zu sehen, heißt es ein paar km laufen. Ein paar Schritte zu gehen ist hin und wieder eine willkommene Abwechslung. Es handelt sich um eine Stromschnelle in der 5 Felseninseln liegen. Die Strömung an den Engstellen zwischen den Felsinseln war für die Raddampfer unüberwindbar, sie mussten mit Hilfe ihrer Ankerwinden an langen am Ufer oberhalb der Felsen befestigten Seilen flussaufwärts gezogen werden! Der Aufwand muss sich wohl trotzdem gelohnt haben, denn es gab ja damals noch keine Straße nach Dawson City.

Es folgen noch zwei sehr schöne Aussichtsstellen, nämlich der Pelly Crossing  und Stewart Crossing Outlook.

Kurz vor Dawson City kann man rechts auf den Dempster HWY nach Inuvik abbiegen. Es sind 1.562 km, d.h. man braucht 6 Tage für die Fahrt hin und zurück, die über den Polarkreis hinaus an den Rand der bewohnten Welt führt. Christine hat mir allerdings schon seit Tagen erklärt, dass sie nicht darauf fährt. Sie lehnt es ab,  1.562 km ununterbrochen über eine Schotterstraße zu fahren!

In Dawson City angekommen, suchen wir als erstes wieder unseren RV-Park auf, schließen die Versorgungsanschlüsse an und marschieren in die Stadt. Man meint in einer Wildwest Stadt vor 100 Jahren herumzulaufen, die Bürgersteige (boardwalks) sind aus Holz und knarren bei jedem Schritt unter einem, ein Mann kommt durch die Schwingtüren aus „Klondike Kate’s“ Saloon und abends drängen sich stoppelbärige Miners, Touristen und Indianer um die Roulette- und Black Jack Tische im „Diamond Tooth Gertie’S“ , während auf der Bühne Cancan Girls bei kurzen Showeinlagen ihre Beine schwingen.

So hat man es geschafft die Stadt am Leben zu halten, denn nachdem der große Goldrausch der Jahre 1896-1899 vorbei war, drohte sie so schnell zu verschwinden wie sie entstanden war.

Um Dawson City ein wenig lebendiger zu machen, muss ich aus der Geschichte berichten.

George Carmack und seine beiden indianischen Begleiter Skookum Jim und Tagish Charlie stießen am 17. August 1896 am damaligen Rabbit Creek auf Gold. Georg Carmack gab dem Bach den Namen „Bonanza“, zu Deutsch Goldgrube. Der Bonanza Creek mündet in den Klondike River.

Als nun 1897 die Nachricht von Goldfunden im Klondike River an die Außenwelt drang, löste dies den größten Goldrausch der Geschichte aus, und es machten sich zigtausende hoffnungsvolle Goldsucher und Abenteurer auf den Weg dorthin. Im Winter 1896 lebten bereits 500 Menschen in der provisorischen Zeltstadt, im Sommer 1897 waren es 5.000 und ein Jahr später lebten an den Ufern des Yukon bereits 30.000 Menschen. Über Nacht entstand am Tor zu den Goldfeldern eine Zeltstadt, in der von Saloon und Tanzhallen über Friseur und Lebensmittelgeschäfte alles zu finden war. Innerhalb eines Jahres entstand die größte Stadt nördlich von San Francisco und sie wurde bekannt als das „Paris des Nordens“. Es gab alle Luxusgüter, Cognac, Kaviar und Damenkleider aus Paris. Alles musste mit den Raddampfern herangeschafft werden.

Jack London war bereits mit der ersten großen  „Stampede“ über den Chilkoot Pass (diesen Pass haben wir später auf unserer Reise gesehen und auch das Museum dazu in Skagway, ca. 600 km entfernt) aufgestiegen, wurde aber durch den hereinbrechenden Winter am Stewart River aufgehalten. Im nächsten Jahr erwies sich sein Claim, Nr. 54 am Henderson Creek, als wertlos, und er verließ den Yukon.  Reich belohnt wurde er sicher durch die vielen erlauschten Geschichten der Abenteurer und Goldsucher in den Saloons, die dann in seinen Romane „Ruf der Wildnis“ und „Wolfsblut“ wiedererzählt wurden. Seine Hütte steht zur Hälfte in Dawson City an der 8th Ave./Ecke Park Street. Die andere Hälfte am Jack London Square in Oakland, Kalifornien.

Natürlich sind wir zu verschiedenen alten Claims gefahren und selbstverständlich waren wir am Bonanza Creek, doch man hat so gründlich dort geschürft, dass wir nicht mehr fündig wurden. Es ist interessant zu sehen, mit welchen Ungetümen man den Fundstellen bzw. Bachläufen in den späteren Jahren zu Leibe rückte. Riesige schwimmende Schaufelbagger (dredges) haben jeden Kubikmillimeter Erdreich durchwühlt und die dicken raupenartigen Erdhaufen hinterlassen. Es sieht teilweise schlimm aus! Die Grünen würden sich höchstwahrscheinlich beim Anblick dieser Stellen die Haare raufen.

Am Morgen unserer Abreise, dem 3.9. fahren wir noch für einen Abschiedsblick auf den Midnight Dome (790 m), der sich hierfür bestens empfiehlt. Diesen Hügel im Norden der Stadt erreicht man über eine ca. 7 km lange, von Schlaglöchern übersähte Anfahrt. Doch der 360 Grad Panoramablick entschädigt für die Schinderei und den Lärm der Töpfe und Pfannen im Fahrzeug, denn man schaut auf Dawson City, die Flusstäler des Yukon und Klondike, sowie auf Goldfelder und Abraumhalden, die sich wie fette Raupen bis zur Stadtgrenze hinziehen. Außerdem erblickt man am anderen Ufer des Yukon wie sich der „Top of the World“ HWY bergauf nach Alaska windet. Viele Vermieter verbieten die Fahrt über diesen HWY, aber wir haben einen Aufpreis für zusätzliche Lackschäden etc. bezahlt und dürfen ihn somit befahren. Es sind 354 km bis Tok, unserer nächsten Tagesetappe, natürlich über Schotterstraße und Volltanken in Dawson City ist wichtig.

Nachdem wir es ohne Achsenbruch auch wieder runter vom Midnight Dome geschafft haben, fahren wir mit der Fähre über den Yukon. Fast eine Viertelstunde kämpft sich die kleine Fähre durch die kraftvolle Strömung des mächtigen Yukon, bis sie am anderen Ufer anlegt und ihre Passagiere entlässt. Nun schlängelt sich der HWY hinauf in die Berge durch wunderschöne Herbstwälder, denn wir sind ja nur 300 km vom Polarkreis entfernt, und dort scheint es früher herbstlich zu werden. Immer höher geht es hinauf auf diesem nur im Sommer befahrbaren HWY Richtung Grenze nach Alaska, USA. Man meint manchmal, dass Wolkenfetzen über das Motorhomedach  fegen, so nah sind wir den Wolken. Die Kräfte der Erosion hier oben in diesem Klima sind auch sehr deutlich an den Felsformationen, die wie Burggemäuer aussehen, auszumachen.

Nach 190 km ist die Grenze erreicht. Es ging alles recht locker zu, und wir bekommen einen riesigen Elch als Stempel in unseren Reisepass gedrückt und müssen die Uhr um eine Stunde zurückdrehen. In Boundary, einem der ältesten Roadhouses Alaskas,  das allerdings inmitten von Unmengen Gerümpel und Schrott steht, verkauft der hinter dem Tresen stehende „Goldgräber“ auch Esswaren an arglose Touristen. Es ist eher das Ambiente eines Schrottplatzes, als einer Lodge, in der man in Wellblechverschlägen für $ 20,- übernachten kann.

Einige km weiter sitzt rechts neben der Straße wieder so ein Ungetüm von Dredge (Schwimmbagger), er ist nicht nur völlig verrostet, sondern zerfällt schon in seine Bestandteile. Wieder nur wenige km weiter begegnen wir leibhaftigen Goldgräbern! Als wir zu einem Creek gingen, der uns noch goldhaltig aussah, trafen wir auf zwei Goldgräber bei ihrer Arbeit, die sogar einen kleinen Fund zu verzeichnen hatten. Wir kamen in ein Gespräch und sie erklärten uns scherzhaft, „we run a big operation“. Die Frau, eine der zwei Goldgräber, sprach exzellent deutsch. Ihre Eltern kamen ursprünglich aus Deutschland. Ich habe dann selbst mal ein bisschen Gold zu waschen versucht, doch in der Pfanne blieb kein Nugget liegen, nur goldhaltiges Gestein. Später in Chicken, einem Ort der Huhn heißt, weil die frühen Einwohner sich nicht darauf einigen konnten wie Schneehuhn geschrieben wird und deshalb Huhn genannt wurde, habe ich dann noch einmal mein Glück mit der Pfanne versucht. Da ich wiederum nicht fündig wurde, haben wir einfach ein kleines Nugget gekauft, welches Christine jetzt um den Hals trägt!  Übrigens erwecken die heutigen Einwohner von Chicken nach wie vor den Eindruck, als wüssten sie immer noch nicht wie Schneehuhn geschrieben wird.

Nun fahren wir nicht mehr auf dem Top of the World HWY, sondern schon seit einigen km auf dem Tayler HWY (sicherlich nicht nach Elisabeth Tayler benannt) in Richtung Tok. Hier finden wir einen blitzsauberen RV-Park vor, den Sourdough Campground (Sauerteig Campingplatz!) Haben die Amis nicht tolle bodenständige Bezeichnungen oder wussten sie nur wieder nicht wie man Hefeteig schreibt?

Für heute, den 4. Sept. 1996, haben wir uns vorgenommen, von Tok aus über den Alaska HWY und später über den Richardson HWY nach Fairbanks, sowie nach kurzer Stadtbesichtigung weiter bis zum Denali National Park zu fahren. Es werden wohl wieder über 530 km werden.

Der Alaska HWY wird hin und wieder seinem schlechten Ruf gerecht, in dem Schlaglöcher von beeindruckender Tiefe vorzufinden sind, die hoffentlich immer früh genug gesehen werden. Man hatte beim Bau des HWY noch keine Erfahrung wie man eine Straße auf Permafrost (dauergefrorener Untergrund) bauen muss. Es fehlt an Wärmeisolierung zwischen dem Straßenbelag und dem gefrorenen Untergrund. Heizt nämlich an langen und heißen Sommertagen die Sonne den Asphalt so richtig auf, dann taut der Permafrost an der Oberfläche auf, und der Belag beginnt zu schwimmen! Als Ergebnis dieses Vorganges gibt es dann Schlaglöcher, Risse und lange Fahrbahnwellen, die den Wagen und seine Insassen wie auf einer Achterbahn hin und her schleudern. Als ich einmal etwas zu schnell war, haben wir leicht abgehoben und unser Motorhome wurde zum Flugzeug. Der kräftige Schrecken, der uns durch die Glieder fuhr, führte zu gemäßigterer Fahrweise. Außerdem handelte ich mir einen Rüffel von Christine ein.

Entschädigt wird man allerdings immer wieder durch die wunderschöne Landschaft, die sich überall zu färben begonnen hat. Links ragen die schneebedeckten Berge der Alaska Range auf, die immerhin über 4.000 Meter hoch ist. In Delta Junction endet der Alaska HWY, und flatternde Fahnen vor dem Visitor Center verkünden es. Natürlich gibt es dort alle möglichen Souvenirs zu kaufen, aber ich vergesse doch wahrhaftig den Aufkleber mit der Aufschrift „ I drove the Alaska HWY and survived“ zu kaufen! Kurz hinter Delta Junction, überquert die Trans Alaska Pipeline an einer speziellen Seilbrücke den Tanana River. Durch diese Pipeline, die vom Nordpolarmeer kommt,  fließen täglich etwa ein Viertel der gesamten amerikanischen Ölproduktion, nämlich 1,5 Millionen Barrel!

Nun ist es nicht mehr weit bis Fairbanks, die wunderschönen Ansichten der Berge entschädigen uns für die Mitten durch die Natur gezogene Pipe Line. Wir hätten zwar in North Pole, einer kleinen Stadt vor Fairbanks noch das Santa Claus Haus besichtigen können, doch diesen amerikanischen Kitsch wollte ich uns ersparen. Kurz vor Fairbanks donnern in sehr niedriger Höhe Flugzeuge der Air Force Base über die Straße. Fairbanks muss man nicht unbedingt gesehen haben, obwohl ich mir früher, als ich immer von Asien nach Europa und umgekehrt über Anchorage fliegen musste, gewünscht hatte, doch mal wegen eines Schneesturms in Anchorage nach Fairbanks ausweichen zu müssen.

Wir kurven also einmal durch die Hauptstraßen und machen uns nach Süden in Richtung Denali National Park auf. Schon weit vor dem Denali Park erblickt man immer wieder mal den höchsten Berg Alaskas, den Mt. McKinley mit 6.194 Meter Höhe. Außerhalb des Denali Parks gibt es ein paar RV-Parks, wir entscheiden uns für den nächstgelegenen zum Park. Wieder schließe ich erst einmal unsere Versorgungsleitungen an, bevor wir uns zum Parkeingang aufmachen, um uns nach dem Ablauf bzw. den Möglichkeiten zu erkundigen. Am Parkeingang angekommen, müssen wir uns erst einmal an den Großbetrieb gewöhnen. Busladungen von Menschen werden ausgespuckt. Soviel Menschen haben wir schon lange nicht mehr gesehen! Wir buchen eine 8-stündige Busfahrt durch den Park für den nächsten Tag, denn Privatwagen dürfen nicht durch den Park fahren.

Die Fahrt war eine ziemlich enttäuschende Angelegenheit! Wildlife war kaum zu entdecken, wenn, dann unglaublich weit entfernt. Ein Bär in 3 km Entfernung wirkt halt nicht mehr so richtig. Da hatten wir schon ganz andere Erlebnisse auf unserer Fahrt gehabt. Auch die durchfahrene Tundra sieht nun mal wie Tundra aus, d.h. alles ziemlich spärlich. Der einzige Höhepunkt war die Aussicht auf den Mt. McKinley. Auch das hätten wir uns sparen können, denn den McKinley haben wir einen Tag später noch ganz anders erlebt. Aber Massenabfertigung ist nun einmal nicht mit einer individuellen Reise zu vergleichen.

Als wir am nächsten Morgen, dem 6.9. entlang der über 1.000 km langen Alaska Range nach Süden fahren und diesen herrlichen Anblick der schneebedeckten Berge genießen und bewundern, entschließen wir uns in Talkeetna nach einem Rundflug zu erkundigen. Talkeetna ist zwar nur ein 400 Einwohner großes Dorf, aber gleichzeitig auch der Ausgangspunkt für alle McKinley Besteigungen. Von hier aus werden die Expeditionsteilnehmer ins Basislager geflogen, wir haben es folglich mit erfahrenen Gletscherpiloten zu tun. Wir hatten großes Glück, die Maschine von K2 Aviation ist da, der Pilot ist da und zwei weitere Mitflieger, natürlich auch Deutsche, erscheinen kurz nach uns in der Hütte der „Fluggesellschaft „.

Es ging schon kurz nach Erledigung der Formalitäten los. Wir waren alle über Kopfhörer mit dem Piloten verbunden, sodass uns dieser etwas über die Landschaft und Berge erzählen konnte, denn ohne die Kopfhörer hätten wir kein Wort verstanden, da der Motorenlärm sehr heftig ist. Ich saß natürlich vorne neben dem Piloten, schließlich musste ich ja Fotografieren und Filmen.

Erst ging es über ein großes Seengebiet und von dort über Gletscherausläufer in die Berge. Natürlich befanden wir uns während des gesamten Anfluges im Steigflug, denn schließlich mussten wir mit 5 Insassen auf über 5.000 Meter steigen. Wir stiegen auf über riesigen Schnee- und Eisfeldern, flogen durch enge Schluchten und meinten manchmal die Felsvorsprünge anfassen zu können. Wir kämpften uns immer Höher und umflogen mehrere Gipfel der Alaska Range bis wir schließlich zwei  mal um den McKinley geflogen sind. Das Wetter war herrlich, es war klar, es ging fast kein Wind und voller Sonnenschein ermöglichten uns diese majestätischen Berge aus nächster Nähe zu erleben. Wir kurvten über 45 Minuten an dem Gebirgsmassiv entlang, durchkreuzten es und schossen an Gipfeln vorbei, um wieder einen anderen  atemberaubenden Anblick zu erleben. Wir werden nicht vergessen können, wie wir auf dem Rückflug in nur etwa 50 Metern Höhe über einen Gletscher brausten und direkt in die Gletscherspalten schauen konnten. Es war ein Hochgenuss aller menschlichen Sinne. Es ist sehr schwer zu beschreiben, was wir bei diesem wunderschönen Flug durch die einsame Gebirgswelt mit ihren Gletschern empfunden haben. Wir waren sehr froh nach Talkeetna abgebogen zu sein, denn wir hätten sonst etwas Einmaliges verpasst. In anderen Monaten, wenn die Gletscheroberfläche fester gefroren ist, kann man auch am Fuße des McKinley Südgipfels landen und inmitten der gigantischen Kulisse eine begleitete Wanderung unternehmen.

Nach diesem wunderbaren Erlebnis fahren wir weiter nach Süden, denn wir wollen noch bis in die Nähe von Palmer kommen, um uns dann am nächsten Morgen den Matanuska Gletscher  anzusehen. Insgesamt sind wir dann an diesem Tag vom Denali Park bis Palmer nur 360 km gefahren. Allerdings ist die Straße von Willow nach Palmer über den Hatcher Pass wieder eine Schotterstraße, endlich wieder.

Das kann ich natürlich nicht laut sagen, denn Christine würde sicher versuchen eine alternative Strecke zu finden. Dies ist in Alaska allerdings meist nicht möglich.

Heute, am 7. September, haben wir uns noch weniger Autofahren und dafür mehr Besichtigungen vorgenommen (320 km).

Als Erstes geht es zum Matanuska Gletscher. Wir hatten ihn immer wieder mal aus der Ferne gesehen, doch heute wollen wir ihn anfassen. Doch auf dem Weg zu ihm kommen wir an einer Moschusochsen Farm vorbei, die wir uns natürlich auch ansehen wollen, denn die Burschen sehen ja urweltlich aus. Diese arktischen Urviecher waren Zeitgenossen von Dinosauriern. Dort erfuhren wir, dass die Bullen zur Brunftzeit so erbitterte Kämpfe um den Harem austragen, dass sie durch das Zusammenkrachen der Köpfe auch schon mal an Gehirnschaden früh dahinscheiden. Folglich kriegen die Kerle jetzt während der Brunftzeit eine Polsterung aus Autoreifen um Gehirn und Hörner verpasst. Es gab noch etwas ungewöhnliches auf dieser Farm zu sehen, nämlich einen Kohlkopf von über 1 Meter Durchmesser! Da wäre eine ganze Kompanie von satt geworden.

Nun wollen wir aber endlich ran an den Gletscher. Wir parken unseren Wagen und marschieren los. Am Ausläufer des Gletschers angekommen, stellen wir fest, dass unser Schuhwerk nicht zum Besteigen geeignet ist, denn jeder Versuch raufzuklettern ist zum Scheitern verurteilt, wir rutschen nur. Dennoch hat es Spaß gemacht so nah und direkt an dem Gletscher zu stehen. Außerdem erfahren wir, dass direkt neben dem letzten Eisbrocken ein RV-Park liegt. So nehmen wir uns vor auf dem Rückweg über Nacht auf dem RV-Park zu stehen und uns beim Frühstück den Gletscher anzuschauen, denn wir müssen über diesen HWY zurück Richtung Kanada fahren. Wenn man in dieser Gegend ist, darf ein Besuch in Wasilla beim Iditarod Trail Commitee Visitor Center nicht fehlen. Im Hauptquartier des Iditarod Trail Commitee zeigt man eine Ausstellung zur Geschichte des Iditarod-Hundeschlittenrennens nach Nome und einen Film darüber. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Menschen auf Hundeschlitten eine solche Strecke überwinden können. Ich wäre sicher mit dem Schlitten schon in der ersten Kurve umgefallen.

Zum Abschluss des Tages besuchen wir noch den Eklutna Village Historical Park. Hier steht eine russisch-orthodoxe Blockhauskirche neben einem Indianerfriedhof mit seinen mit bunten Giebeln versehenen Geisterhäuschen auf den Gräbern. In diesen Park wird die Tradition der Tanaina-Indianer gepflegt. Sie lebten hier als der Forscher Vitus Bering 1741 und später Captain J. Cook vorbeischaute.

Wir fahren anschließend noch weiter am Portage Gletscher vorbei, hier kann man sich das Eis für den Whisky auch abschlagen, zum RV-Park für die Nacht. Anchorage haben wir sozusagen links liegen lassen, denn irgendwie passte eine Stadt nicht in unser Programm. Aber den Beluga Point, einen Aussichtspunkt am Seward HWY, haben wir uns nicht entgehen lassen, vielleicht gibt es ja Kaviar dort?

Die nächsten Tage wollen wir auf der Kenai Halbinsel verbringen, d.h. insgesamt ca. 850 km auf ihr herumkurven. So fahren wir über verschieden Pässe (ca. 800 m) quer durch die Halbinsel zuerst nach Kenai, der Stadt, die der Halbinsel ihren Namen gegeben hat. Auf dem Weg dorthin sahen wir einzelne Häuser im Gebüsch, die offensichtlich von ziemlich rauen Gesellen bewohnt wurden, denn es sah teilweise so aus, wie bei Hempels unterm Sofa. Aber die amerikanische Flagge hin vor der Tür. Manchmal meint man, man sieht nicht richtig.

In Kenai sind eigentlich nur wieder die russisch-orthodoxe Kirche, wegen ihrer interessanten Form, und die Kalifornky Beach Road, wegen des Namens, von Interesse. Allerdings hat man von der Uferstraße einen tollen Ausblick über das Cook Inlet auf die schneebedeckten Berge und Vulkane der Aleuten-Kette. Über Ninilchik, wo auch wieder eine sehr schöne russisch-orthodoxe Kirche steht , geht die Fahrt über Homer zu unserem RV-Park „Jone’s Rocking Ranch“. Dieser RV-Park liegt am Ende einer Sackstraße und besteht aus einer Wiese! Doch hier, fast am Ende der Welt, gibt es noch etwas Besonderes. Nicht weit von hier, aber immerhin 5 km entfernt wohnen unten in der Bucht 1.200 streng gläubige orthodoxe Russen. Die Gemeinde mit dem Namen „Old Believer“ flüchtete in den 70er Jahren aus Oregon in die hinterste Region der Kenai-Halbinsel, in die Kachemak Bay. Natürlich mussten wir dorthin, d.h. genauer gesagt wollte Christine eigentlich nach unserer Fahrt von Palmer hierher nicht noch einen Fußmarsch von ca. 10 km machen. Aber ich konnte sie überzeugen und so zogen wir also am Nachmittag los. Der sogenannte Switchback Trail zu den Russen, windet sich zwischen mit moosbehangenen Baumriesen durch einen Zauberwald nach unten. Wenn man allerdings meinen sollte, dass dieser Wald unbewohnt ist, hat man sich getäuscht, denn hin und wieder flackern Holzfeuer irgendwo auf, an einem Baum lehnt ein völlig verschlammtes Fahrrad, plötzlich rennen rufende Kinder ein Stück mit. Plötzlich fällt auch ein Schuss irgendwo im Wald. Der Abstieg auf diesem Pfad war wirklich sehr mühsam und ich denke an den Rückweg, denn wir müssen wieder hier hoch und das wird anstrengender als runter werden. Doch als wir unten ankommen, werden wir keinesfalls freundlich begrüßt, sondern aggressiv von jungen Burschen angegangen. Dies ging soweit, dass sie einen 1 Meter langen Holzstumpf an einem Seil gebunden mit einem Motorrad hinter sich her schleppten und versuchten uns damit den Weg zu versperren, indem sie immer wieder kurz vor uns mit dem Motorrad kreuzten und der Baumstumpf uns entgegenschleuderte! Zu Anfang haben wir uns nicht beeindrucken lassen, doch sie kamen mit ihrer Schleuder immer näher, sodass wir uns dann doch zur Umkehr entschlossen. Christine fühlte sich natürlich bestätigt, denn sie hatte ja sowieso nicht hierunter gehen wollen? Also marschierten wir zurück, aber die Burschen kamen uns immer noch nach. Erst nachdem ich sie ein wenig auf Russisch beschimpft habe, stellten sie mir ein paar Fragen, die mich dann allerdings in meinem Russisch überforderten. Ich habe natürlich versucht irgendwie zu antworten, indem ich nicht auf ihre Fragen eingegangen bin, sondern selbst versucht habe Fragen zu stellen. Aber wir hatten von nun an langsam Ruhe vor der Meute,  obwohl sie uns noch einen erheblichen Teil des steilen Aufstieges halb unsichtbar begleiteten. Offensichtlich  wollten sie uns nicht in ihr Dorf lassen und haben mit ihren Mitteln versucht uns zu vertreiben. „Liebet Euren Nächsten“ scheinen sie allerdings auch nicht richtig verstanden zu haben. Zu erwähnen sei noch, dass der Pfad nicht nur wegen seiner Steigung so anstrengend war, sondern auch weil er aus rötlicher Stauberde bestand. Vorbeifahrende Fahrradfahrer und natürlich die uns „begleitenden“ Motorradjungs haben diesen feinen Untergrund ordentlich aufgewühlt. Ich brauche nicht weiter zu erläutern, wie wir nach diesem „Spaziergang“ ausgesehen haben - von Christines Laune mittlerweile ganz zu schweigen!

Später erfuhren wir von der Rocking-J-Ranch Besitzerin, dass die oberen Waldbewohner wahrscheinlich so etwas wie Ausgestoßene bzw. Abtrünnige der strengen Glaubensgemeinschaft von unten seien. Zudem könnten wir froh sein, nicht tätlich angegriffen worden zu sein, denn dies sei auch schon vorgekommen.

Wir waren jedenfalls fix und fertig, als wir wieder in unserem Motorhome waren, schließlich hatten wir uns 4 km lang einen sehr steilen Pfad raufgequält.

Uns blieb für den Rest des Tages aber der unbezahlbare Blick über die Kachemak Bucht hinüber auf den schneebedeckten Gebirgszug der Kenai Mountain Range.

Für den 9.9. haben wir uns nicht viel vorgenommen, sondern nur die Fahrt bis Soldotna (218 km), wo es einen gut ausgerüsteten RV-Park gibt. Hier ist Waschen angesagt, denn unser Vorrat an frischer Wäsche nähert sich bedenklich dem Ende zu.

Doch bevor wir endgültig in Richtung Soldotna fahren, halten wir auf dem Rückweg noch für 1 Stunde in Homer. Homer ist eine winzige Stadt am Eingang der Kachemak Bucht und ein Eldorado für Hochseefischer. 60 Charterbootvermieter bieten ihre Dienste an, um einen großen bis zu 200 Pfund schweren Heilbutt zu fangen. Der Hafen am Homer Spit, einer natürlichen Landzunge, wird von Kreuzfahrerschiffen ebenso wie von schwimmenden Fischfabriken angelaufen. Da wir jedoch keine Hochseefischer sind, fahren wir bald weiter, schließlich müssen wir noch waschen.

Der 10. September sollte wieder ein besonderer Tag werden. Wir hatten uns vorgenommen nach Seward (90 km), einem Ort im südwestlichen Teil der Kenai Halbinsel zu fahren, um von dort eine achtstündige Schiffstour im Kenai-Fords-Nationalpark zu unternehmen. Diese Touren können von Mitte Mai bis Mitte September durchgeführt werden. Wir haben Glück, die Tour wird noch angeboten und es geht um 11:30 los. Das Wetter ist schön und die Sonne scheint, somit ist der frische Wind anfänglich noch gut zu ertragen. Unsere Reise soll uns zum Holgate Gletscher bringen, dem wir sozusagen beim Kalben zusehen wollen. Es war eine unterhaltsame Fahrt, obwohl ich eigentlich etwas gegen Schiffreisen habe. Immer wieder tauchten neben uns Delphinschwärme ausf, die uns zu begleiten schienen. Dann zog wenige Meter entfernt eine Orkafamilie an unserem Boot vorbei, so wurde über die Lautsprecher immer wieder Neues angekündigt wurde. Allerdings können einem die Kerle mit ihren Lautsprechern und dem andauernden Gerede mit der Absicht auch auf den kleinsten Fisch, der gerade vorüber schwimmt, zu informieren, einem schon auf die Nerven gehen.