Kenia, Tansania und
Seychellen im September 1975
Im Herbst 1975, nachdem wir unsere
Familien in Deutschland besucht hatten, wollten wir auf dem Weg nach Hause,
d.h. Tokyo, noch einen Abstecher zur Tierwelt in Kenia und Tansania machen.
Lange vor dem Abflug aus Tokyo war ich damit
beschäftigt, das meiste aus den von der Firma bereitgestellten Tickets zu
machen, doch Kenia passte einfach nicht mehr in die Milage rein.
So musste ich einen günstigen Weg
finden, uns den Ausflug auch leisten zu können. Der Weg führte zu Pakistan
Airlines, denn die bot einen Flug von Frankfurt nach Nairobi, den Seychellen
und über Hongkong nach Hause an.
Am Tag des Abfluges nach Nairobi am 29.
Aug. 1975 rief mich im Hause meiner Mutter
Pakistan Airlines an und informierte mich,
dass der Flug gestrichen sei.
Was nun? Wir hatten zwar Tickets, die
uns vergütet werden sollten, aber keinen Flug mehr.
Voller guten Mutes und gleichzeitig mit einem
flauen Gefühl im Bauch fuhren wir trotzdem wie geplant zum Flughafen nach
Frankfurt, denn in Radevormwald würde ich unser Problem in einem Reisebüro nicht
lösen können.
In Frankfurt angekommen bin ich dann zu
allen Airlines gerannt, die in unsere Richtung, d.h. nach Nairobi und dann
weiter Richtung Hongkong und Tokyo fliegen könnten.
Nur British Airways flog unsere Route!
Platz an Board der in 45 Minuten abfliegenden Maschine gab es auch, aber ich
hatte nicht genug Bargeld und mir noch keine Kreditkarte besorgt, sondern nur
Schecks! Doch diese Form der Bezahlung durfte der Station Manager nicht ohne
Genehmigung seines Chefs akzeptieren, aber dieser war bereits auf dem Weg nach
Hause und nicht erreichbar! Letztendlich erbarmte man sich unser und
akzeptierte meinen Scheck für die Tickets und wir rannten mit unseren Koffern
zum Gate der British Airways Maschine, denn das Einchecken war längst beendet.
Gerade rechtzeitig vor dem Schließen der Türen des Flugzeuges erreichten wir
das Gate.
So begann unsere Reise nach
Nairobi/Kenia ziemlich aufregend in Frankfurt.
In Nairobi/Kenia wohnten wir im Hilton
Hotel, in dessen Lobby sich das horizontale Gewerbe bereits 1975 unübersehbar
breit gemacht hatte.
Ich machte mich sofort auf die Suche
nach einem Reisebüro, das uns eine Rundfahrt durch Kenia und den Norden
Tansanias kurzfristig organisieren konnte und wurde auch sehr schnell fündig,
denn Tourismus war auch 1975 schon eine wichtige Devisenquelle. Man schlägt mir
eine Route zum Mara Game Reserve, durch die Serengeti, in den Ngorongoro
Krater, zum Lake Manyara, nach Arushu und zurück nach Nairobi vor. Wir werden 4
Tage von einem ortskundigen Fahrer mit einem VW-Bus gefahren werden und jeweils
abends in einer Lodge übernachten, zu Abend essen und am nächsten Morgen nach
dem Frühstück die nächste Etappe abfahren.
Bereits am nächsten Tag ging unsere Safari
los. Die erste Etappe brachte uns in das Massai Mara Wildschutzgebiet. Am Rande
der Piste begegneten uns Massai unweit ihres Kraals, und um uns das springende Tanzen der
Männer vorzuführen.
Die jungen Massai,
Morani, springen dabei auf der Stelle so hoch wie möglich und beweisen so ihre
Stärke. Das Töten eines Löwen war früher Voraussetzung, um eine Frau haben zu
dürfen. Es sieht aus als
würden die Kerle um 10 cm länger dabei werden.
Es gab keine Straßen im herkömmlichen
Sinn über die wir fuhren, sondern nur sandige Pisten, die kreuz und quer durch
das Gelände führten. Der Fahrer muss sich folglich ganz gut auskennen, um auch
die richtige Richtung einzuschlagen. Am Abend konnten wir neben der Lodge an
einem Wasserloch ein paar Elefanten und Büffel aus gebührender Entfernung
beobachten.
Am nächsten Tag bog unser Fahrer
plötzlich vom Pfad ab und fuhr hinter ein Gebüsch. Er hatte wohl schon die
Geier vorher entdeckt, denn nun bot sich uns ein weniger schönes Bild. Ein
großer Elefant lag auf der Seite und war auch schon ordentlich ausgefressen.
Die Geier saßen auf ihm und holten sich ihren Teil. Es war ein trauriger
Anblick einen solchen Riesen dort tot liegen zu sehen und beobachten zu müssen
wie er langsam aufgefressen wird.
Das Massai Mara Wildschutzgebiet liegt
direkt an der Grenze zu Tansania und es geht praktisch direkt über in den
Serengeti Nationalpark.
Eines der beeindruckendsten Bilder der
Serengeti war für mich die Weite der Ebene und die über diese Ebene ziehenden
Tierherden von hauptsächlich Gnus, Zebras und Antilopen. Tausende Tiere
strebten täglich einem neuen Ziel entgegen.
An einem Tag hatten wir das Glück einen
Leoparden auf einem einsamen Baum in dieser Weite zu entdecken. Dass unser Weg
uns ausgerechnet an diesem Baum entlanggeführt hat, war schon ein großes Glück,
denn diese Kerle zeigen sich nicht freiwillig. Man entdeckt sie mehr zufällig,
denn ihre Tarnung ist perfekt.
Unser Fahrer war ja auch gleichzeitig
unser Führer durch die Parks. Er hatte immer wieder ein ausgezeichnetes Auge
für Besonderheiten, z. B. sah er weit entfernt unter einem größeren Strauch ein
Nashorn stehen. Wir fuhren näher heran und hatten somit Gelegenheit diesen
Kollos genauer zu betrachten. Aber auch beim Nashorn ist Vorsicht angesagt,
denn falls es sich angegriffen fühlt, greift es an, und unser VW Bus wäre wohl
ordentlich beschädigt worden. Also immer in der richtigen Richtung und den Fuß
bereit um auf das Gaspedal zu treten.
Als wir abends nach einem langen Tag an
der ausgesuchten Lodge ankamen, bin ich mit Michaela, meiner jüngeren Tochter,
noch einmal um die Lodge herumgelaufen. Wir waren noch keine 300 Meter weit
gegangen, da waren wir auch schon von einer großen Gruppe Paviane umzingelt.
Die Kerle kamen langsam auf uns zu, aber wichen dann wieder seitlich aus. So
ging das eine ganze Weile und mir wurde es recht mulmig, denn weder waren sie
winzig, noch nur wenige. Wir haben uns langsam aber zielstrebig wieder Richtung
Lodge-Eingang zurückbewegt.
Aus der Serengeti ging es weiter zum
Ngorongoro Krater. Hier wohnten wir oben am Kraterrand in einer Lodge, die uns
einen wunderschönen Blick in den rund 20 km weiten Krater bot. Ganz in der Nähe
ist das Grab des Sohnes von Prof. B. Grzimek, Zoodirektor in Frankfurt und
Moderator einer sehr beliebten Tierserie im deutschen Fernsehen. Prof. B. Grzimeks
Sohn war auch begeisterter Tierfreund und ist bei einem Flug mit seiner
einmotorigen Maschine abgestürzt.
Als wir am Kraterrand ankamen, haben
Teile meiner Familie ordentlich gefroren, denn es ging ein sehr kühler Wind am
späten Nachmittag. Am nächsten Morgen ging es dann sofort los und wir fuhren
„nach unten“. Wieder hatten wir großes Glück, denn wir haben fast auf Anhieb
eine Löwin mit zwei Babys entdeckt. Die Löwin lag auf der Seite und die beiden
haben ordentlich an den Zitzen gesaugt. Wir konnten bis auf 10 Meter
heranfahren. Allerdings sollte man trotzdem große Vorsicht walten lassen, denn es
handelt sich um wilde Tiere. Wir haben im Ngorongoro Krater Löwen an verschiedenen
Stellen entdeckt, unter Sträuchern im Schatten, an Wasserstellen, aber auch als
Rudel auf der Pirsch. Das größte Rudel umfasste sicher 8 Löwen. Einmal konnten
wir ein Löwenpaar beim Kopulieren beobachteten. Es muss wohl ziemlich
anstrengend für den „armen Kerl“ gewesen sein, denn nach jeder Runde, die
jeweils wieder rasch beendet war, fiel er von der Dame und rekelte sich. Keine
20 Meter entfernt stand ein einsamer alter Büffel (laut Fahrer), den schienen
die Löwen nicht zu interessieren, aber uns mochte er gar nicht. So stand er
mehrfach da, keine 10 Meter entfernt und es sah so aus, als wolle er angreifen.
In diesen Momenten schlug unser Fahrer kräftig auf die Wagentür, was einen Höllenlärm
verursachte und den Büffel davon abhielt, uns anzugreifen.
Wären die beiden Löwen nicht anderweitig
vergnüglich beschäftigt gewesen, d.h. das Ganze findet ja ca. 40-mal statt, so
wäre der Büffel vielleicht nicht mit dem Leben davongekommen. Aber alles zu
seiner Zeit.
Auf der Fahrt nach Arusha, einer Stadt im
Norden von Tansania, die ca. 70 km vom Kilimandscharo entfernt liegt, kamen wir
auch an dem Lake Manyara Nationalpark vorbei. Eine so riesige Flamingo Herde
haben wir nirgendwo wieder zu Gesicht bekommen, tausende von Tieren dicht
gedrängt am Ufer. Ein Schauspiel von besonderer Art.
Wir haben Löwen, einen Leoparden, Giraffen,
ein Nashorn, Wasserbüffel, Nilpferde, Gnus, Gazellen aller Art, Zebras und
Warzenschweine gesehen und verschiedene Landschaften Afrikas.
In Arusha müssen wir wohl weniger Bekömmliches
gegessen haben, das meiner Familie, außer mir, nicht gut bekommen ist.
Wir haben zwar die Rückfahrt nach
Nairobi noch geschafft, doch dann ging es meinen Dreien ziemlich schlecht. Doch
der Flug am 4. Sept. in die Seychellen musste angetreten werden, denn es gingen
nur zwei Flüge wöchentlich.
Eine ziemlich erschöpft dreinblickende
Truppe saß im Flieger und sehnte sich nach der Landung.
Doch nach der Landung kam dann noch eine
unangenehme Überraschung auf uns zu, denn da wir aus Kenia kamen, mussten wir
uns einer Gelbfieber Impfung unterziehen.
Die 3 Tage auf den Seychellen bestanden
nur aus einem Krankenlager, wobei die Impfung möglicherweise noch zusätzlich
dazu beigetragen hat. Folglich haben die Drei fast nichts von der Insel
gesehen.
Ich habe mir für einen Tag einen
Leihwagen, einen Morris, geliehen und mir die Insel ein wenig angesehen, d.h.
das wollte ich. Auf halber Strecke gab der Wagen dann aber den Geist auf. Also
musste ich den Verleih anrufen und um Hilfe bitten. Es kam zwar ein neues Auto,
doch erst nach 3 Stunden, und somit war die Rundfahrt auch kürzer als geplant.
Aber die herrlichen Palmenstrände mit den großen Bouldern (große runde
Felsbrocken) waren die Rundfahrt wert.
Als wir an einem Nachmittag von einem
Strandspaziergang zurückkamen, fiel aus dem Baum vor unserem Hotelzimmer eine
riesige haarige Spinne, die bestimmt 8 cm groß war, direkt vor meine Füße. Es
sah so aus als ginge sie in Angriff Stellung, deshalb tat ich, was man
eigentlich nicht tun sollte, denn ich streute einen Haufen Sand über sie und
zerdrückte sie mit meinem Fuß.
Am 7. Sept. ging es dann vom Mahe
International Airport mit British Airways nach Hongkong, eine Flugverbindung,
die es wahrscheinlich heute auch nicht mehr gibt.
In Hongkong bin nur ich ausgestiegen und
meine Familie flog sofort weiter nach Tokyo. Ich blieb in Hongkong für einen
Tag, um bei Cathay Art unser Rosenholz Esszimmer zu bestellen, dass dann nach 6
Monaten mit dem Schiff eintraf.
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