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Dani bei Wamena 1975
Toraya Village, Celebes 1975

  

Indonesian im Juli 1975

Irian Jaya/New Guinea, Rantepao/Celebes, Tenggarong/Borneo und Bali im Juli 1975

 

Ein guter Bekannter berichtete uns in Tokyo bereits Anfang 1974 von seiner Reise nach Papua-Neuguinea, dem östlichen Teil Neuguineas. 

Die nordöstliche Hälfte war von 1884 bis 1914 deutsches Kolonialgebiet. 

Ich fand seine Schilderungen so faszinierend, dass ich mich sofort auf die Suche nach weiteren Informationen machte und auch schnell ein Buch über den westlichen Teil Neuguineas fand, der zu Indonesien gehört.

„The Gardens of War“ ist ein Buch, das die Expedition von Michael Rockefeller nach Irian Jaya 1961 beschreibt.

Er war Mitglied der Rockefeller-Familie, d.h. der jüngste Sohn des New Yorker Gouverneurs und 41. Vizepräsident der Vereinigten Staaten, Nelson Rockefeller. 

Ich verschlang das Buch und habe mich sofort um weitere Informationen bemüht, denn mein Entschluss nach Wamena im Baliem Tal von Irian Jaya zu reisen stand sofort fest. 

Irian Jaya ist der östlichste Teil des Indonesischen Inselreiches, das erst 1969 von den Holländern an Indonesien übergeben wurde.

Im Baliem Tal, dass ca. 12 km breit und 50 km lang ist und auf 1.900 Meter über dem Meeresspiegel liegt, gab es den winzigen Ort Wamena. Im Baliem Tal leben etwa 50.000 Dani, Lani und Yali und ca. 15-mal so viele Bergpapuas anderer Stämme im umliegenden Hochland. Es wird geschätzt, dass über 800 Sprachen, nicht Dialekte, in New-Guinea gesprochen werden.

Es gab so gut wie keine weiteren Informationen über West-Papua. Außer dass die Ureinwohner sich gegen die indonesische Verwaltung stellten und diese die Einreise von Touristen dorthin bewusst erschwerte.

Westliche Zeitungen berichten von schlimmsten Menschenrechtsverletzungen der indonesischen Regierung und des Militärs. Tausende Javaner werden angesiedelt, um die Bevölkerung zu vertreiben und sogar aussterben zu lassen. So werden Grippe-Kranke bewusst ins Land gebracht, damit die Papuas sich anstecken und daran sterben, denn die Grippe war damals unter den Papuas unbekannt.

 

Durch Schriftverkehr mit Missionaren erfuhr ich ein wenig mehr von diesem Teil der Insel und auch wie ich eine Einreisegenehmigung erhalten könnte. Ich musste Anthropologe werden. 

 

Auf einem Empfang des indonesischen Tourismus-Verbandes in einem der großen Hotels in Tokyo habe ich zufällig einen Direktor der indonesischen Fluglinie „Merpati Nusantara“ kennengelernt. Über ihn und seinen Beziehungen zur Administration in Jakarta wurde ich zum Anthropologen und somit erhielt ich die Reisegenehmigung für Irian Jaya.

Die Vorbereitungen zur Reise waren recht umfangreich, denn ich musste alles zum „Überleben“ bei den Dani mitnehmen, denn vor Ort würde es nichts geben. 

Es gab nicht mal Coca-Cola! Ein eindeutig sicheres Zeichen der Zivilisation entronnen zu sein!

Ich kaufte Schwarzbrot und Corned Beef in Dosen ein. Das gab es dann zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot.

Es sollte sich herausstellen, dass es vor Ort außer Bananen und Süßkartoffeln keine genießbaren Lebensmittel für uns gab. 

Erst wenige Wochen vor der geplanten Abreise konnten ich den Oberstudienrat Dr. Kolmar der Deutschen Schule Tokyo dazu bewegen, mitzureisen. 

Er wohnte in unmittelbarer Nähe von uns und kannte mein Vorhaben, war aber lange unschlüssig. 

Es war sein Heimflug nach Deutschland, denn seine Zeit als Lehrkraft an der Schule war abgelaufen. 

Ich war froh ihn irgendwie überzeugt oder interessiert zu haben, denn diese Reise alleine zu erleben, hätte wenig Freude bereitet. Allerdings hat er mich quasi auf der Reise nur begleitet, ohne irgendwann einmal aktiv etwas zu organisieren, obwohl dies täglich anstand.

 

Der erste Teil des Fluges von ca. 6.000 km ging von Tokyo nach Jakarta und war am 10.7.1975

Dort war am nächsten Tag unser erster Gang zu einer Abteilung des Innenministeriums, wo uns die Papiere, d.h. die Ausnahmegenehmigungen zur Einreise nach Irian Jaya ausgehändigt wurden.

In Jakarta selbst haben wir praktisch nur einen Tag und eine Nacht verbracht, denn unser eigentliches Ziel lag im Osten ca. 4.500 Kilometer entfernt. 

 

Jakarta war bis 1975 nicht die einzige südostasiatische Stadt, die ich gesehen hatte, doch schien sie mir die exotischste zu sein. Es herrschte ein buntes Treiben auf den Straßen und an einem kleinen Fluss bzw. Kloake in der Stadt. Für jedermann sichtbar, verrichteten Menschen am Flussrand ungezwungen ihre Notdurft. Nicht viel weiter unterhalb wusch eine Frau Wäsche und eine weitere Gestalt putzte sich die Zähne. Man schien ziemlich abgehärtet zu sein?!

 

Die nächsten Etappen am 12.7. waren ein 10-stündiger Flug mit einer 4-motorigen Maschine von Jakarta über Ujung Padang auf Celebes nach Biak und von dort weiter mit einem 2-stündigen Flug mit einer 2-motorigen Maschine nach Jayapura an die Nordküste von Irian Jaya. 

Früher hieß diese Stadt Sukarnopura, nach dem ersten Präsidenten des Staates. 

 

Vor dem Weiterflug in das Landesinnere nach Wamena (Ort der Schweine) übernachteten wir in einer Missionsstation. Als ich dem Missionar erzählte wodurch ich zu dieser Reise inspiriert wurde, berichtete er uns von der Expedition Michael Rockefellers. Entgegen der offiziellen Leseart, dass Rockefeller im Einbaum auf das Meer hinaustrieb und für immer verschwand, erzählte er uns etwas ganz anderes. 

Rockefeller war auf seinen Expeditionen darauf aus, authentische Bilder der Lebensweise einiger Eingeborenenstämme zu filmen. Er zettelte dazu "Kriege" an, um gute Film-Szenen drehen und fotografieren zu können. 

Nun muss man sich einen Krieg unter den Dani (der Name eines Stammes im Baliem Tal) etwas anders vorstellen, als das was wir darunter verstehen. Die Dani hatten nur Holzpfeile, sodass bei einem Treffer der Getroffene nicht daran starb, sondern wenn er Pech hatte an der Entzündung der Wunde! 

Auch kam nicht jeder zum Krieg Gerufene sofort dem Ruf nach, sondern teilte auch schon mal mit, keine Zeit zu haben. 

Es kam auch vor, dass im Krieg tanzende und springende Krieger plötzlich keine Lust mehr hatten. Dann teilte man eben den anderen Teilnehmern mit, dass man jetzt nach Hause gehe. 

Rockefeller verfügte offensichtlich über genügend Mittel, um Totenköpfe und Kopfknochen von den einheimischen Kopfjägern, die diese selbst oder deren Vorfahren erbeutet hatten, im Tausch zu erstehen. Durch den Besitz der vielen Köpfe und Knochen galt er schließlich als der größte Kopfjäger. Dies wiederum hat einen Mutigen dazu verführt, den größten Kopfjäger zu töten, um dann dadurch selbst der größte Kopfjäger zu werden. 

Da diese Begebenheit nicht im Sinne der Expedition war, wurde die erste Geschichte erfunden. Was kann man aus dieser Geschichte schließen? Um sich seines Lebens sicherer zu sein, sollte man nicht zu viele Köpfe sammeln.

 

Als ich am Morgen in die Küche unserer Unterkunft kam um Wasser für den Tee zu kochen, kamen mir aus dem Gasherd zwei ca. 8 cm lange Kakerlaken entgegen gekrochen. Diese Größe war ich nun doch nicht gewohnt, obwohl ich in Japan auch schon ordentliche Exemplare gesehen hatte. 

Ansonsten war das Haus umringt von riesigen Hibiskus Sträuchern, die wunderbar blühten. 

 

Der Flug in das Hochland nach Wamena ging am 13.7. sehr früh los, ich glaube es war 5 Uhr als wir aufstehen mussten. 

Eine Art DC 3 stand auf dem Vorfeld und wurde vom Piloten inspiziert. Diese Maschine bestand äußerlich aus einer Haut, die wie aus Wellblechen zusammengeschraubt aussah. 

Auf diesem Flug servierte uns die erste und einzige lokale Stewardess der Airline Säfte. Die junge Frau sah in unseren Augen bedauernswert hässlich aus. Sicher hat der Absprung der Dani vom Baum einige Generationen später als der unsrigen stattgefunden.

 

Kurz vor dem Einsteigen in die Maschine fiel mir meine Minolta Kamera aus der Hand auf den Beton-Boden. Die elektronische Messung im Kopfteil der Kamera war jetzt defekt. Somit musste ich von nun an alle Aufnahmen mit verschiedenen Verschlusszeiten aufnehmen, um wenigstens ein gutes Bild zu haben.

 

Der Flug ging über vernebelte waldbedeckte Berge und Täler am frühen Morgen in Richtung Wamena. Wir saßen in der Maschine auf einer Bank an der Außenwand.

Aus dem Fenster konnte ich nach einiger Zeit schon sehen, wovon ich gelesen und was mich so fasziniert hatte, "The Gardens of War". 

Diese sind große mit Holz-Pfählen eingezäunte Gärten, an deren Enden Aussichtstürme standen. Auf diesen Türmen stand jeweils ein Wächter um die Arbeiterinnen im Garten vor Überfällen zu warnen und zu schützen. 

 

Auf New Guinea gibt es über 800 Sprachen, nicht Dialekte. Da wundert es einen nicht mehr, dass es häufig zu Stammesfehden kam, denn wenn man sich untereinander nicht verständlich machen kann, führt dies immer wieder auch zu Kriegen in der Neuzeit. 

Außer Süßkartoffeln und Bananen gibt es schon fast nichts mehr Essbares im Landesinneren, natürlich abgesehen von den Schweinen, die so lange sie lebten, äußerst liebevoll behandelt wurden. Dies geht so weit, dass junge Ferkel an der Brust junger Mütter gesäugt werden. Dass diese Brust dabei etwas leidet, d.h. sich stärker neigt, ist ein unansehnlicher aber sicher bei den Dani akzeptabler Nebeneffekt, denn schließlich liefern die Schweine Fleisch und Fett.

 

Wir landen am frühen Morgen in Wamena, das auf 1.900 m über dem Meeresspiegel liegt. Vor uns liegt ein Dorf aus unansehnlichen Wellblechhütten. Durch dieses Hochtal von 12 km Breite und 50 km Länge fließt der Baliem Fluss. 

Auf dem kurzen Weg zu unserer Herberge begegnen wir bereits den ersten Dani. Die Männer tragen neben ihrer Nacktheit einen beeindruckenden Penishalter. Dies sind ausgehöhlte Rohre einer Kürbispflanze. 

Natürlich habe ich mir zum Ende der Reise auch einen Satz Penishalter zugelegt. Einen wunderbar geraden Langen, sowie einen um 90° gebogenen Kurzen. Leider ist mir das lange Prachtstück irgendwann einmal zerbrochen, so dass ich heute nur noch den kurzen Krummen habe. 

   

Unser "Hotel" für die erste Nacht bestand aus einem Reihenzimmer aus Blech. Der Eingang des Zimmer-Paares war direkt von außen durch eine Blechtür zugänglich. Im vorderen Zimmer stand ein Bett, ein winziger Tisch und zwei Plastik-Stühle und im hinteren Zimmer das zweite Bett. 

Elektrisches Licht gab es natürlich nicht, dafür erhielten wir aber eine knapp gefüllte Petroleumlampe. Zum Abendessen gab es eine Banane und ein paar Toastbrote, die ziemlich schrecklich aussahen. Die Banane und unser Sandwich konnten wir nicht im Restaurant essen, denn ein solches gab es nicht. Wir aßen bei Petroleumlampe und eigenem Tee in unserer Blechhütte.

Mein Mitreisender ging um ca. 22 Uhr in seinen Schlafsack und ich saß noch ein wenig draußen vor der Tür, da ich nicht müde war.

Als ich mich dann vielleicht 30 Minuten später auch auf meinen Schlafsack gelegt und die Augen geschlossen hatte, hörte ich das Laufen eines Tieres auf dem Dachboden. Mir war sofort klar, dass es sich um eine Katze handeln musste. Es trippelte immer wieder hin und her. Doch schließlich kam das Getrippel über mir in der Ecke des Blechdaches zum Halt. Leider war ich noch nicht eingeschlafen und nahm meine Taschenlampe als es ganz still wurde, um in die Ecke über mir hin zu leuchten. Die Tatzen, die sich mir darboten, waren jedoch nicht schön samtig wie die einer süßen Katze, sondern ich sah nur ein paar Zehen, die sich aber blitzartig beim Schein der Taschenlampe zurückzogen. Nun war klar, dass es sich nicht um eine Katze, sondern um ein anderes Tier auf dem Dachboden handeln musste. Jedes Mal, wenn nun das Trippeln erlosch, blitze meine Taschenlampe in die Ecke direkt über mir. 

Es mag beim 7. Anleuchten gewesen sein, dass das über mir sitzende Tier wohl keinerlei Lust mehr verspürte, sich von meinem Taschenlampenschein einschüchtern oder verjagen zu lassen, sondern es blieb einfach dort hängen, als wären ich und mein Scheinwerfer gar nicht vorhanden. Nun sah ich meinen Besucher 2 Meter über mir sitzen bzw. an der Wand klebend. Es war eine ausgewachsene 30 cm lange Ratte (ohne Schwanz). Ich schnappte mir einen meiner schweren Stiefel und warf ihn in Richtung Besucher. Dieser floh in Windeseile und ward für eine Minute nicht mehr gesehen. Dieses Spiel, d.h. Ratte kommt an Wand runter und ich werfe einen Stiefel nach ihr wiederholt sich mehrfach, doch bin ich viel zu langsam, um zu treffen. Doch mein Besucher gibt nicht auf, irgendetwas scheint sie in unserem Raum zu interessieren. Nach meinem letzten Wurf geht mein Besucher in die Offensive, d.h. sie springt von der Wand auf den Fußboden direkt über mich hinweg und verschwindet in einer Ecke des Zimmers. Nach dem Verrücken des Bettes springt sie auf und rennt in das Nebenzimmer, in dem mein Mitreisender selig schläft und schnarcht.

Um meinen Schlaf war es allerdings geschehen, denn ich wollte nicht in einem Zimmer mit einer herumlaufenden Ratte schlafen. Zwischenzeitlich bin ich wieder voll angezogen, einschließlich der geworfenen Stiefel und setze mich draußen auf einen Plastik-Stuhl vor die Tür. 

Vor der Blechhütte ist alles still, bis auf die Geräusche der Tierwelt bei Nacht. Ich versuche im Stuhl sitzend zu schlafen, doch die um mich herum sausenden Fledermäuse bzw. fliegenden Hunde sind von beachtlicher Größe, sprich Spannweite von 1 m, wollten mir den Schlaf nicht so recht gönnen. Nach einigen Stunden bzw. um ca. 3 Uhr nachts hatte ich die Nase vom Schlafen im Sitzen gestrichen voll. Also bin ich voll angezogen mit Stiefeln in meinen Schlafsack auf das Feldbett umgezogen, habe den Schlafsack über meinem Kopf zugezogen, sodass nicht einmal mehr mein Gesicht sichtbar war, und habe mich auf den Bauch gelegt. Ich bin sofort eingeschlafen. Die Ratte hat mich nicht mehr stören können, ich war einfach zu kaputt, um nicht schlafen zu können!!

 

Ein erster Tagesausflug in die nähere Umgebung von Wamena brachte uns zu einem kleinen Dorf der Dani. Das besteht aus mehreren kleinen runden und einer lang gezogenen Strohhütte in einem eingefriedeten Oval. Die lang gezogene Hütte dient als Versammlungsort oder auch als "Küche". Auch die Gärten waren mit Pfählen umringt, sicher um sie vor Schweinen oder anderen Eindringlingen zu schützen.

Am Rande des Dorfes bzw. Gartens standen auf mehreren Seiten etwa 5-7 Meter hohe Aussichtsplattformen auf Bäumen. 

 

Diese Türme dienten den Danis um Ausschau nach Feinden zu halten. 

Das Verschleppen bzw. Stehlen von Schweinen oder Frauen führte dann zu blutigen Konflikten, die man sich allerdings etwas anders, als ein aufeinander losgehen, vorstellen muss. 

Sicher abhängig von der Schwere oder auch der gerade vorherrschenden Stimmung wurde nach einem solchen Vorfall sozusagen der "Krieg" ausgerufen. 

Dies bedeutete, dass ein Nachbar dem anderen mitteilte, dass er sich mit Pfeil und Bogen auf dem dafür vorgesehenen Platz einfinden solle. 

So informierten sie sich, dass ab morgen Mittag Krieg sei. 

Nicht alle hatten wohl immer Lust zum Krieg und blieben einfach zu Hause, obwohl der "Krieg" eine der wenigen männlichen Beschäftigungen war. 

Die Kriegswerkzeuge wie Pfeil und Bogen aus Holz waren auch nicht tödlich im Einsatz, sondern verletzten die Krieger eigentlich nur. Doch dies konnte auch auf Grund von Vereiterungen bzw. Infektionen dann doch noch zu einem qualvollen Tod des Verletzten führen.

 

Die „Kleidung“ der Frauen unterscheidet sich in verheirate, unverheiratete Frauen und junge Mädchen. Verheiratete Frauen tragen verschlungene strickähnliche Gewebe um die Hüften, während die unverheirateten Frauen und Mädchen einfache helle Baströcke tragen.

 

Der Sex scheint irgendwo im Feld und Wald stattzufinden, denn die Männer und Frauen schlafen getrennt voneinander in ihren Hütten. Erwähnt wurde, dass der Mann in die Hände klatscht und damit seiner Frau das Zeichen zum Sex ankündigt. Leider habe ich es weder klatschen gehört, noch ein Paar in den Wald rennen sehen.

 

Auf einem weiteren Tagesausflug kamen wir auch an einem Dorf vorbei, das offensichtlich schon mal Weiße zu Besuch hatte. Der Häuptling trug eine kurze Hose, die mindestens so schwarz war wie das Gesicht seines neben ihm stehenden Freundes. Der hatte sein Gesicht nach Dani Art mit Schweinefett und Ruß geschminkt. Durch die kurze Hose bedingt trug der Häuptling leider keinen Penishalter mehr, obwohl dies sicher sehr gut ausgesehen hätte, wenn dieser so aus dem Hosenstall herausgeragt hätte. Dafür trug der neben ihm Stehende ein umso imposanteres Exemplar auf dem Schniedelwutz.

Nachdem wir uns auch an den Schönheiten des Dorfes und deren verschieden langen Brüsten, eben durch die Schweineaufzucht bedingt, ergötzt hatten, führte uns der Häuptling seinen Vater vor. Wir mussten allerdings in seine Hütte und ihn uns in seiner finsteren Ecke ansehen. Der alte Herr wirkte, bedingt durch seine Behandlung, etwas ausgetrocknet, denn er war ja auch mit angezogenen zusammengebundenen Beinen geräuchert worden. 

So wird der geräucherte Senior Häuptling auch nach seinem Ableben noch geehrt. 

 

Die Missionsstationen im Landesinneren werden von kleinen einmotorigen Flugzeugen mit lebensnotwendigen Lebensmitteln etc. versorgt. Diese Möglichkeit wollten wir nutzen, um uns im Landesinneren absetzen zu lassen. Von dort wollten wir dann zu Fuß von Station zu Station mit Hilfe einheimischer Führer und Träger marschieren.

Der erste Kontakt zu einem Buschpiloten war nicht sehr ermutigend, denn er lehnte es erst einmal schlicht ab, uns irgendwo mit hin zu nehmen. Aber irgendwie gelang es uns dann doch, den Piloten zu überzeugen und uns auf eine Station zu bringen. 

Auf der Missionsstation angekommen, wurden wir freundlich von einem holländischen Pater begrüßt, der uns auch in Windeseile zwei Führer und 4 Träger bereitstellte. Beide Führer waren nicht älter als 14 Jahre, einer vielleicht noch etwas jünger, sie wirkten beide aber sehr sympathisch und irgendwie kompetent. Wir hatten überhaupt nicht den Eindruck, kleinen Jungs überlassen worden zu sein. Unsere Führer für die nächsten 5 Tage sprachen allerdings kein Wort einer Sprache, in der wir uns gemeinsam hätten verständigen können. Deshalb waren einige grundsätzliche Absprachen vor unserem Abmarsch notwendig, denn später war ja jegliche Verständigung mit Worten nicht mehr möglich. Folglich haben wir mit dem Pater unsere Tagesmärsche abgestimmt, die dieser dann an unsere Führer übersetzte. Alles in allem waren wir sicher schon 2 Stunden nach Ankunft wieder auf dem Marsch durch das Baliem Tal der Dani.  

 

Vorbei an aufgestellten Stöcken mit wie ein Nest aussehendes Gebinde, das die Geister im Zaum halten oder auch wohlgesinnt stimmen sollten, marschieren wir hinter unseren jungen Führern und Trägern her. Teilweise waren die uns umgebenden Gräser bis ca. 2,5 Meter hoch. Als dann hin und wieder plötzlich kleine Trupps Männer mit Äxten in der Hand vor uns standen, habe ich mich allerdings gefragt, ob sie sich daran erinnern, dass sie keine Menschen mehr fangen, schlachten und essen dürfen. Einmal begegnete uns ein kleines schrumpeliges altes humpelndes Männlein, das aber immer noch einen beeindruckenden Penishalter umgeschnallt hatte und eine bunte Kopfbedeckung trug.

Auf den Fußmärschen begegnen uns immer wieder Gruppen von jungen Männern mit Macheten, weißen Federn im Haar und natürlich mit schwarzem Schweinefett und Ruß geschminkt. Die sahen nicht immer nur friedlich aus, besonders die Macheten in ihren Händen flößten uns Respekt ein. 

Einmal kam uns eine Frau entgegen, die etwas Qualmendes in der Hand trug. Es dauerte etwas, bis wir begriffen hatten, dass da gerade Feuer transportiert wurde. 

Aber wie sollte man auch auf diesen Gedanken kommen, wenn man einfach einen oder auch Dutzende Streichhölzer zum Anzünden eines Feuers zur Verfügung hat. Hier ist ein einmal entfachtes Feuer ein kostbares Gut, denn ein neues Feuer zu entfachen kann eine mühselige Sache sein.

 

Einmal mussten wir auch den Baliem Fluss überqueren.

Wir sahen schon das Transportmittel als wir uns näherten. Dies bestand aus 3 zusammen gebundenen Bäumen. Ein Fährmann stand vorne und dirigierte das Floß mit einer langen Stange zum gegenüberliegenden Ufer. Am Flussufer saß eine lokale Schönheit mit den typischen Dingen, die eine Dani immer bei sich hat. Dies ist ein Netz, in dem Gemüse oder Babys auf dem Rücken transportiert werden. Neben dem Netz hat eine Dani immer noch einen Stab in der Hand. Dieser ist auch zum Arbeiten im Garten gedacht, aber auch, um zudringliche Männer abzuwehren.

 

Trinkwasser war immer ein Problem auf unseren Märschen, da mein Mitreisender eine Plastikflasche statt einer Feldflasche aus Aluminium gekauft hatte und diese natürlich noch vor unserer Ankunft in Irian Jaya zerbrach, aber auch, weil es nirgendwo sauberes Wasser gab. Es blieb uns nichts anderes übrig als das zu akzeptieren was es an Wasser gab und ein paar Tropfen „zum desinfizieren“ dazuzugeben, damit es genießbar wurde.

 

Auf einer Missionsstation angekommen, hofften wir sehr etwas sauberes, abgekochtes Wasser zu bekommen, denn wir hatten den ganzen Tag nur eine Flasche zu zweit gehabt. Doch bei Ankunft erfuhren wir, dass der Missionar nicht daheim war und erst in ein paar Stunden heimkommen würde. Also blieb mir nichts anderes übrig als die Flasche in eine Regentonne einzutauchen und aufzufüllen, wieder die Tropfen zuzugeben und 10 Minuten zu warten bis es trinkbar war. Es war gut, dass wir nicht sahen was wir tranken! Auf dem Wasser dieser Regentonne schwammen Dutzende tote Fliegen, Bienen und andere unbekannte Insekten. Mir war dies noch nie vorher so egal wie in diesem Moment, denn wir waren sehr durstig.

 

Wie schon erzählt, bewirtschaften die Dani Gärten, in den denen sie Süßkartoffeln pflanzen und ernten. Die Beete sind durch Gräben von ca. 1 m Breite voneinander getrennt. Die Gräben sind auch ca. 0,8 m tief. Den Dani Männern ist die Aufgabe die Gräben zu pflegen, d.h. die abrutschende Erde wieder auf die Beete zu bringen, überlassen. 

Aber wie kommt man von Beet zu Beet ohne immer springen zu müssen?

Die Dani mit ihren breiten Füßen klammern sich wie Affen mit ihren Zehen um die 5-7 cm dicke Holzstangen, die sie über die Gräben gelegt haben. 

Aber wie kommen wir drüber, ohne reinzufallen? 

Noch in Japan, d.h. in der Planungsphase habe ich mir einen Schuhmacher gesucht.  Dem erklärte ich, welche Art Schuhe ich angefertigt haben wollte und wo zwischen Sohle und Ferse Stahlzacken angebracht werden sollten. Die Schuhe haben sich hervorragend bewährt! Während mein Mitreisender häufiger in die Wassergräben zwischen die Beete abrutschte und ziemlich nass und dreckig wieder heraus gekrochen kam, ging ich die Stahlzacken ins Holz klemmend über die Hölzer und Gräben mit Leichtigkeit hinweg. 

 

Eines Nachmittags kamen wir auf einer Missionsstation an, auf der der Missionar Englisch sprach!! Wir wurden zum Abendessen und zum Übernachten eingeladen. Das Essen war grundsätzlich in Ordnung, allerdings habe ich nicht in die Küche geschaut. Der Missionar war ein Dani, der wohl noch zu Zeiten der Holländer ausgebildet worden war. Er war sehr nett. Abends kam die "Dorfjugend" zum Bestaunen der Ausländer. Wir haben ein schönes Foto von uns mit der Gruppe gemacht. 

Manche Worte, die ich damals gelernt habe, kommen mir manchmal in den Sinn, z.B. Eta Eken. Das ist mir noch das geläufigste Wort und heißt soviel wie "Seele", diese ist natürlich im Bauch angesiedelt.

 

Zum Ende unseres Fußmarsches durch das Baliem Tal der Dani begegneten wir noch einmal einer sehr eindrucksvollen Gruppe von Dani Männern. Diese waren etwa 100 m von unserem Pfad entfernt und führten dort hoffentlich nur zu ihrem eigenen Vergnügen einen Tanz auf, bei dem sie Äxte und Macheten über ihre Köpfe schwangen. 

Wir haben uns schleunigst verdrückt, denn eines der letzten Opfer der Kopfjäger wollten wir nicht mehr werden. Wer weiß denn, wie ernst sie es mit dem Verbot nehmen, keine Köpfe mehr zu nehmen und die Erlegten nicht zu essen?!

 

In Wamena nehmen wir Abschied von unseren Führern durch das Baliem Tal und lassen uns von einem Dritten fotografieren, sodass es ein gemeinsames Bild von uns 4 gibt.

Ich hatte mich schon in Tokyo mit kleinen Geschenken zum Verteilen eingedeckt und auch 2 recht gute Klapp-Messer dabei, die ich unseren beiden jungen Männern geschenkt habe.

 

Die Rückreise am 20.7. führte uns wieder über Jayapura und Biak nach Ujung Padang (früher Makassar) auf Celebes (früher Sulawesi). 

In Ujung Padang galt es als Erstes einen Jeep mit Fahrer zu finden, der bereit sein würde, uns noch am selben Tag in das Toraja-Land zu fahren. Dort sollte er mit uns herumfahren und nach 2 Tagen wieder zurückfahren.

Es hat mich schon einige Überredungskünste und extra Dollars gekostet jemanden zu finden, denn immerhin würden wir mindestens 7-8 Stunden fahren müssen und es war bereits 18 Uhr! 

Zu Anfang waren die Straßen asphaltiert, doch es dauerte nicht sehr lange und wir fuhren über holprige schmale Straßen nach Norden. Ich hatte mir meinen Platz im Jeep vorne neben dem Fahrer ausgesucht, wohingegen mein Mitreisender es sich hinten auf der langen in Fahrtrichtung stehenden Sitzbank gemütlich gemacht hatte. Die Gemütlichkeit währte allerdings nicht lange, denn je holpriger die Straßen wurden, umso mehr flog er durch die Luft. Es hat keine 5 Stunden gedauert, da hat er es vor Rückenschmerzen nicht mehr ausgehalten und vor sich hin jammernd den Rest ertragen. 

Wir kamen gegen 2:30 morgens in Rantepao an und fielen sprichwörtlich todmüde und schmerzgekrümmt auf unsere Feldbetten.

 

Toraja-Land ist berühmt für die alten Toraja-Häuser, ihren Bestattungskult und die Reisterrassen. Somit gab es für uns die nächsten Tage einiges zu erkunden. Unser Fahrer war zwar nicht ortskundig, dafür aber nicht auf den Mund gefallen. Dies ist in Asien nicht sehr verbreitet, man läuft häufig lieber in die falsche Richtung als zu fragen.

 

Die Toraja-Häuser sind einmalig auf der Welt. Die Konstruktion der bestimmt bis zu 8 Meter hohen Häuser mit den überschwänglich herausragenden Giebeln beruht ausschließlich auf Holz und Stroh. Die Häuser sind in der Regel nebeneinander aufgereiht und vor ihnen liegt der Dorfplatz. Unter den Giebeln sind oft mehr als acht Paare Büffelhörner übereinander angebracht. Es sind prächtige Häuser und sollen sicher auch den Reichtum der Familien demonstrieren.

 

Der Bestattungskult im Toraja-Land ist für unsere Vorstellungen sehr ungewöhnlich. Es gibt in der Umgebung die verschiedensten Grabstätten. So findet man an einer steil abfallenden Felswand in Lemo bestimmt mehr als 30 Grabstätten in den Felsen geschlagen. Das ist jeweils ein in den Felsen geschlagenes quadratisches tiefes Loch von ca. 50 x 50 cm. Oft befinden sich mehrere Löcher nebeneinander und davor gibt es einen „Balkon“, auf dem Holzfiguren stehen, die die Kleidung der Toten tragen. An dieser besagten Stelle standen sicher 15 bunt gekleidete Holzfiguren auf den „Balkons“.

An anderer Stelle finden sich einzelne Gräber in großen Felsen, die mitten in den Reisfeldern liegen.

Oder es sind primitive Holzsärge in einer Höhle in Buntao nebeneinander gereiht. Hier liegen aus offenen Särgen auch schon einmal ein paar Knochen und Schädel herum. Manchmal sind die Särge beschädigt und man kann hineinsehen. Es mutet ein wenig gespenstisch an.

An wiederum anderer Stelle in Londa sind hoch oben im Felsen zwei starke Äste im Felsen eingelassen, auf denen ein Sarg ruht.

 

Die Reisterrassen finden immer aufs Neue meine Hochachtung, denn ich kann ein wenig ermessen, wie viele Generationen daran gearbeitet haben müssen, um sie mit der Bewässerung auszubauen und zu erhalten.

 

Am Abend, in einem winzigen lokalen Restaurant, trafen wir dann zufällig auf die Erbin einer berühmten französischen Cognac Dynastie mit ihrer Begleiterin. 

Da man des Abends in Rantepao nicht viel unternehmen kann, kamen wir schnell ins Gespräch. Sie holte eine Flasche Cognac und ich trank ihn gemischt mit Coca-Cola. Wahrscheinlich wurde dies als Fauxpas betrachtet, aber sie hat trotzdem weiter bezaubernd gelächelt.

Leider trennten sich unsere Wege in Rantepao, d.h. wir fuhren schon am nächsten Tag nach Ujung Padang zurück und die beiden blieben noch 2 Tage, um anschließend nach Bali zu fliegen, wo wir uns dann, wie ausgemacht, wieder treffen wollten.

In Ujung Padang trennten sich dann auch die Wege meines Mitreisenden und mir. 

Er flog für ein paar Tage nach Bali und dann nach Deutschland.

Meine Reise ging mit Flügen über Palu, einer Stadt im Norden von Celebes, nach Balikpapan, einer Stadt an der Ostküste Borneos. 

In Balikpapan muss man nicht unbedingt gewesen sein, denn man könnte sie als Ölstadt bezeichnen, da hier überall nach Erdöl gebohrt und gefördert wird. 

Aber mein Ziel war nicht diese Stadt, sondern Samarinda, eine am Mündungsdelta des Flusses Mahakam gelegene Stadt. Doch Samarinda war auch nur eine Zwischenstation nach Tenggarong, denn dort wollte ich mir den Palast des Sultans ansehen. Also bin ich von Balikpapan nach Samarinda mit einem Sammeltaxi gefahren und mir dort ein Boot für die mehrstündige Flussfahrt nach Tenggarong gesucht. In die Hauptstadt des Sultanats Kutai.

Die 6 Stunden Fahrzeit war der Spaß nicht wert, denn ich konnte den Palast nur aus 200 Metern Entfernung von der anderen Seite des Flusses sehen. Er war nicht zur Besichtigung geöffnet.

Allerdings hat sich die Fahrt zu den Dajaks, dass ist der Oberbegriff für die indigene Bevölkerung Borneos, im indonesischen Teil Borneos, doch noch gelohnt. 

Ich habe mir nämlich aus Langeweile das Museum im Ort angesehen und war offensichtlich mindestens seit vielen Tagen der einzige Besucher. Wer fährt schon nach Tenggarong in das Museum? Im Museum war eine junge Frau, wahrscheinlich die Leiterin, die mir die wenigen Habseligkeiten zeigte. 

Darunter war ein menschenkopfgroßes Bündel Haare, im dem ein Teil eines Gebisses steckte. Dieses Bündel Haare hatte man im Magen eines Krokodils gefunden. 

Neben dem Gebiss zeigte sie mir auch verschiedene alte Dajak-Schwerter. 

Wie viele Köpfe mögen wohl nach kriegerischen Auseinandersetzungen damit abgetrennt worden sein? 

Es ist bekannt, dass es den Dajaks im Zweiten Weltkrieg wieder vorübergehend erlaubt wurde, japanische „Trophäen“ zu sammeln.  

Sie zeigte mir auch ein Schwert, das erst vor kurzer Zeit von einem jungen Häuptling zu ihr gebracht worden war und verkauft werden sollte. 

Überglücklich habe ich es sofort erstanden und zu den Steinbeilen aus Irian Jaya in meinen Rucksack gepackt.

 

Nach dem kurzen Ausflug durch Ost-Borneo bin ich auch über Surabaya nach Denpasar auf Bali geflogen. 

 

Bali 1975 war eine Insel mit 2 Stränden, der Kuta Beach und der Sanur Beach.

 

An der Kuta Beach gab es noch kein einziges Hotel, sondern nur private Unterkünfte, in denen man damals für 1 US $ am Tag übernachten konnte. 

 

An der Sanur Beach gab es ein Interkontinental Hotel und ein Hyatt Hotel! 

 

Ich wollte mir jedoch etwas gönnen und wohnte eine Woche im Hyatt. 

Während der ersten Tage im Hotel freundete ich mich mit einem jungen australischen Journalisten an, der gerade sein Studium beendet und von seinem Onkel diese Reise geschenkt bekommen hatte. 

Wir trafen uns an der Poolbar und dort haben wir uns dann auch im Laufe der Woche einige Dutzend Cuba Libre gegönnt. 

Er hatte sich bei ersten Rendezvous mit einer lokalen „Dame“ bereits eine Gonorrhöe eingefangen und war somit für den Rest der Zeit auf Heilung bedacht. 

 

Von der Poolbar ließ sich das Treiben im Pool und Drumherum gut beobachten. Wir hatten von unseren Barhockern den Überblick. So beobachte ich, wie sich eine schlanke gutaussehende Japanerin und eine vollbusige Maorin auffällig mit zwei Männern im Wasser amüsieren. Dabei sind die beiden Damen mit ihren Händen in den Badehosen ihrer Auserkorenen beschäftigt. 

Mein australischer Bar-Kumpane erklärte mir dann, dass die Japanerin die Frau des General Manager des Hyatt-Hotels sei und die Maorin die Frau des Chefkochs. Die Damen habe er seit seiner Ankunft mehrfach mit verschiedenen Gästen herumtollen sehen. 

So kümmerten sich ihre Männer um das allgemeine und kulinarische Wohl aller Gäste und die Damen sorgten sich insbesondere um das körperliche Wohlergehen der männlichen Gäste.

 

Eines Abends gehe ich allein zum Sonnenuntergang an den Strand und sitze im Sand. Nach kurzer Zeit kommt die Maorin und setzt sich neben mich und drückt meinen Kopf zwischen ihre gewaltigen Brüste, was zugegebenermaßen nicht unerfreulich war. 

Doch dann kommt die Japanerin auch hinzu und führt meine Hand zwischen ihre Oberschenkel. Wahrscheinlich wollten die beiden mich nun gemeinsam vernaschen, doch mir war diese Vorstellung irgendwie Zuviel und ich habe mich davon getrollt! Was habe ich da nur versäumt?

 

Einmal habe ich mir ein Motorrad gemietet und bin damit nach Kuta Beach gefahren, denn schließlich wollte ich mich ja mit den Damen aus Rantepao treffen. 

Allerdings war der Strand recht lang und überall lagen australische Touristinnen oben ohne am Strand, was natürlich irgendwie ablenkte. 1975 war oben ohne in Bali kein Thema.

 

Die Tage in dem wunderschönen Hotel mit der großen Gartenanlage vergingen wie im Fluge und der Abflugtag nahte.

Der Flug am 1. Aug. nach Deutschland ging ab Jakarta mit einer Lufthansa 747 nach Frankfurt. 

Im Flieger saß neben mir ein junger Deutscher, der auf irgendeiner Insel Indonesiens lebte. Die Geisterwelt schien ihn dort im Griff zu haben, denn er berichtete mir ernsthaft von seinen Erlebnissen mit guten und bösen Hexen. 

 

Da die Maschine damals noch in Singapore zwischenlanden musste und der Flug dorthin nur ca. 45 Minuten dauerte, wurde die Hauptmalzeit erst nach Abheben in Singapore serviert.

Obwohl ich eine Woche auf Bali verbracht hatte, sah ich offensichtlich noch ziemlich verhungert aus. Denn kurz nach Abflug in Singapore wurde die Hauptmalzeit serviert. Ich war natürlich als erster damit fertig. Als die Stewardess das Geschirr abräumte und mich da so mager sitzen sah, schaute sie mich mitleidvoll an und bot mir eine zweite Hauptmalzeit an. Das waren noch Zeiten!

 

In Frankfurt am Flughafen wartet schon meine Frau auf mich, um gemeinsam in eine Maschine nach Paris zu steigen. Dort wollen wir 2 Tage verbringen bevor wir unsere Kinder und Familien in Radevormwald wiedersehen bzw. treffen und die nächsten paar Wochen unseres Heimaturlaubes dort verbringen.

 

Als ich wieder zu Hause in Tokyo war, erfuhr ich durch einen Zeitungsartikel von der Art und Weise, wie sich die indonesische Regierung der Dani annimmt, um sich ihrer langsam zu entledigen.

Die Dani sind der Regierung in Jakarta eigentlich nur lästig und zu primitiv! Wenn man sich selbst noch rückständig fühlt, braucht man keine Ecke im Land, die dies auch noch so deutlich erscheinen lässt. Also will man die Dani loswerden. Doch wie macht man das ohne den Rest der Welt gegen sich aufzubringen?! Ganz einfach, man schickt ein paar Menschen mit einer Grippe nach Irian Jaya. Die Dani infizieren sich sofort und sterben an der Grippe. Sie sind gegen vieles immun, selbst Malaria kann ihnen nichts anhaben, aber eine einfache Grippe löst die Probleme auf einfache und billige Weise. 

Die Regierung siedelt von der bevölkerungsreichsten Insel Java Tausende Menschen in weniger dicht besiedelte Gebiete von Irian Jaya um. Damit kann man leicht die bestehenden lokalen Strukturen zerstören und mit Javanern besetzen.