Edgar Dürholt
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Bay at Bora Bora

Die Reise nach Tahiti im Juni 1976

 

Wir wohnten inzwischen seit 3 Jahren in Tokyo/Japan und so ergab es sich, dass wir eines Tages von Freunden gedrängt wurden, doch auch mit zu einem Wohltätigkeitsball, dem Cherry Blossom Society Ball, zu gehen.

Dieser Freund wurde später übrigens der Chef des Hauses Estée Lauder in New York.

Diese festliche Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft des japanischen Kronprinzen Akihito und dessen Ehefrau statt. Wir waren keine ausgesprochenen Ballteilnehmer, ließen uns aber überzeugen, da eine Gruppe von 8 weiteren Freunden und Bekannten teilnahm.

Ich rief die französische Botschaft an, denn diese hatte den Verkauf der Eintrittskarten übernommen, und konnte die beiden letzten Eintrittskarten ergattern.

Der Abend rückte näher und die Hektik unter den Damen nahm entsprechend zu, denn jede wollte sich, wie könnte es auch anders sein, angemessen präsentieren. Gestriegelt und gebügelt zogen wir im Tross von 12 Personen zu unserem Tisch. Es währte nicht lange bis der Ball begann, natürlich erst nach gebührender Huldigung des japanischen Kronprinzen, seiner Frau und des Organisationskomitees.

Notgedrungen musste auch ich mit diversen, d.h. mit allen Damen am Tisch, mindestens eine Runde auf dem Parkett drehen.

Wie üblich bei Wohltätigkeitsbällen, sind die Teilnehmer auch sich selbst gegenüber wohltätig, d.h. es gibt schöne Preise zu gewinnen, die meist natürlich auch gespendet wurden. Außerdem regen ordentliche Preise den Verkauf von Losen an. Der Hauptpreis jedoch, zwei Flugtickets der Air France nach Tahiti, gespendet vom Air France Manager für Japan, wird unter den Eintrittskarten verlost.

Gespannt sitzen alle auf ihren Plätzen, als eine Dame des Organisationskomitees den Hauptpreis zieht bzw. den Abschnitt der Eintrittskarte aus einem Behälter holt. Die Spannung wird erhöht, indem erst einmal eine kleine Pause zur Verifizierung der Losnummer eingelegt wird. Endlich ist es soweit und die Nummer wird verlesen!

Ein Nachbar am Nebentisch fordert seine Frau auf zum Podium zu gehen und den Preis abzuholen. Da wird die Zahl ein zweites Mal genannt und er bittet seine Frau sich wieder zu setzen.

Ich hatte beim ersten Vorlesen der Gewinnziffern schon gemeint richtig gehört zu haben, habe mich aber durch das Vorpreschen des Herrn vom Nachbartisch zurückgehalten. Als nun die Ziffern zum zweiten Mal vorgelesen wurden und damit unsere Zahlen bestätigt wurden, bat ich Monika doch bitte nach vorne zum Podium zu gehen und den Preis abzuholen.

Im ersten Moment wusste sie überhaupt nicht was ich meinte, sodass ich meine Bitte wiederholen musste und erklärte, dass wir den Hauptpreis gewonnen hatten. Noch immer etwas ungläubig, aber sich langsam fassend schreitet sie nun in Richtung Podium, wo die Frau des Kronprinzen den Preis übergibt und ihre Glückwünsche ausspricht. Dies war sicher eine der seltenen Möglichkeiten, die sich einem normalen Bürger bietet, dem künftigen Kaiser und der künftigen Kaiserin von Japan direkt gegenüber zu stehen. Außerdem „darf“ man sich natürlich ein wenig tiefer verbeugen als das künftige Kaiserpaar.

Es war ein gelungener Abend, am dem wir noch etwas länger gefeiert haben.

 

Der Gewinn bestand aus 2 Tickets nach Tahiti. Da wir aber zu viert waren, musste ich folglich noch 2 Tickets für unsere Töchter besorgen. Air France war recht kulant und hat uns die Tickets nach Papeete mit einem Abschlag von 50 % verkauft.

Beim näheren Beschäftigen mit dem Inselreich rund um Tahiti stellte ich fest, dass es auf Morea und Bora Bora sicher idyllischer sein würde als auf Tahiti selbst. Dies führte nun zu weiteren Tickets, und zwar Papeete – Morea – Bora Bora – Papeete. Außer den Tickets für die Töchter nach Tahiti, kaufte ich auch noch Tickets zu den Inseln.

Danach musste ich mich auch um Hotels auf Morea und Bora Bora bemühen. Dazu musste man damals schon tief in den Geldbeutel greifen, wenn es etwas Ordentliches sein sollte.

 

Wir würden vom oberen Teil des Globus in den unteren, zu den Gesellschaftsinseln in die Südsee fliegen, nach Französisch-Polynesien. Die Gesellschaftsinseln gliedern sich in die südöstlichen „Inseln über dem Wind“ und die nordwestlichen „Inseln unter dem Wind“.

Entdeckt wurden die Inseln erst 1767 von Samuel Wallis, aber 1769 von J. Cook zu Ehren der Königlich Geographischen Gesellschaft in London Gesellschaftsinseln genannt.

 

Endlich war es soweit und der Abflugtag, der 29. Juni 1976 rückte näher. Wir fuhren mit dem Taxi nach Haneda und bestiegen eine Boeing 707 der Air France zu unserem Flug nach Tahiti, einer der „Inseln über dem Wind“ und der größten der Gesellschaftsinseln. 

Der Flug sollte etwa 12 Stunden dauern und uns über die schier endlos erscheinenden Weiten des Pazifischen Ozeans führen.

Vor uns im Flugzeug saß eine 4-köpfige koreanische Familie, die als das Essen serviert wird, ihr selbst eingelegtes Kimshi (in Knoblauch und Chili eingelegter Kohl) in Gläsern auspackt. Wir sind selbst Freunde der koreanischen Küche und essen auch immer wieder Kimshi im Restaurant, aber was da an Geruch aus den Gläsern aufstieg, war einfach entsetzlich. Es stank so schrecklich, dass einem fast schlecht wurde, aber die 4 stopften ein Blatt nach dem anderen in den Mund. Wir waren froh als die Gläser endlich leer waren!

Wir sind in Papeete auf Tahiti gelandet und sofort nach Morea weitergeflogen. Der Flug dauerte 15 Minuten, für Start und Landung wurde die meiste Zeit benötigt. Auf Morea wohnten wir 3 Tage in einem am Strand gelegenen wunderschönen Hotel. Die Hotelanlage und der Garten waren voll von prächtig blühenden Bougainvilleas in allen erdenklichen Farben. Die Temperaturen an Land und im Wasser sorgten für ein paar schöne Tage im Wasser bzw. an der Bar nahe dem Strand.

 

Von Morea, sie zählt zu den Inseln über dem Wind, flogen wir nach Bora Bora, die wiederum zu den Inseln unter dem Wind zählt. Die Insel mit den vorgelagerten Korallenriffen lässt einen sofort von Südsee träumen, so malerisch sieht es aus. Der Flugplatz der Insel liegt auf dem vorgelagerten Korallengürtel, d.h. vom Flugplatz aus wird man mit kleinen Booten zur Insel gebracht.

Das Hotel Bora Bora ist ein Traum, es liegt in einem Palmenhain direkt an der Lagune und einige Bungalows sind auf Stelzen in der Lagune errichtet. Natürlich werden uns vor dem Abendessen noch ein paar Hula Tänze vorgeführt. Ich hatte die jungen Frauen schon am Nachmittag im Hotel Hof üben sehen. Die Geschwindigkeit der kurzen Hüftschwünge ist beeindruckend, denn die jungen Frauen wiegen alle wesentlich mehr als

50 kg. Natürlich unterstreicht das kurze Baströckchen das leicht Erotische am Tanz und die Musik dazu tut ihr übriges.

 

Da ich vor ein paar Jahren Tiefseetauchen gelernt hatte und es neben dem Hotel eine Tauchbasis gab, bin ich dort hin, um mich nach möglichen Tauchgängen zu erkundigen. Der Inhaber der Tauchbasis war Deutscher, der aber im Moment selbst auf Reisen war.

Da die für ihn arbeitenden Tahitianer einen vertrauenserweckenden Eindruck machten, habe ich mich für einen Tauchgang zu den Lagunenhaien entschieden.

Wir stiegen also zu zweit ins Boot und fuhren zu der Stelle, wo die Haie sich gewöhnlich aufhalten und Mittagsschlaf halten. Mein Führer kannte sich bestens aus, sodass wir noch nicht ganz im Wasser waren und schon die Kerle unter uns sahen. Natürlich war mir vorher versichert worden, dass diese Haie noch nie jemanden angegriffen haben und außerdem seien Lagunenhaie sowieso ungefährlich. Als ich jedoch diese riesigen Kerle da unter mir so langsam herumschwimmen sah, sie waren bestimmt 3 Meter und mehr lang, wurde mir doch ein wenig mulmig und folglich lies ich meinem Führer den Vortritt. Wir sind ganz nahe an die 4 Haie heran, es waren sicher nicht mehr als 5 Meter Entfernung. Ehrlich gestanden war ich später ziemlich froh, wieder im Boot zu sitzen.

Die traumhaften Sonnenuntergänge über der Lagune von der offenen Hotelbar aus zu betrachten und mit einem exotischen Cocktail in der Hand, rundete den Abend immer idyllisch ab.

Es ließ sich leben auf Bora Bora, allerdings hatte alles seinen Preis. So kostete die Übernachtung pro Person US $ 100,- pro Tag bei einem Kurs von

DM 3,50 zum US $! Wenn ich die Höhe der auf mich zukommenden gesamten Reisekosten, trotz 2 gewonnener Tickets, vorher gewusst hätte, wäre ich möglicherweise von dem Gewinn nicht so beglückt gewesen.

 

Im Hotel auf Bora Bora trafen wir eine Frau mit Tochter aus Sao Paulo. Es stellte sich heraus, dass die Mutter ursprünglich aus dem gleichen Ort in Deutschland stammte wie ich, nämlich aus Radevormwald. Da ich damals schon wusste, dass ich in dem darauffolgenden Jahr nach Sao Paulo reisen würde, lud mich die Mutter herzlichst ein sie doch dann zu besuchen.

Man sollte auch einem in Radevormwald Geborenen, den man im Ausland trifft, nicht unbedingt glauben was er sagt bzw. dass er es ernst meint. Als ich nämlich in Sao Paulo war und anrief, hatten Mutter und Tochter ganze 10 Minuten Zeit, um mit mir einen Kaffee zu trinken.

Die letzten Tage auf Tahiti nutzten wir um uns verschiedene Kultstätten anzuschauen. Dass auf den Altären auch Menschen den Göttern von den Priestern als Opfer angeboten wurden, umgibt diese Stätten mit einem Hauch von Finsternis. Da die Stätten häufig in dichten Wäldern verborgen sind, empfindet man dies um so mehr.

Mit einem kleinen gemieteten Jeep fahren wir um die Insel und in die Berge. Von einem bekannten Aussichtspunkt sieht man von oben auf die Cooks Bay, den ehemaligen Ankerplatz von Captain Cook.

Am letzten Abend vor unserem Rückflug am 8. Juli nach Haneda/Tokyo wandern wir bei Sonnenuntergang am Hafen von Papeete entlang und träumen von der Südsee.

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