Edgar Dürholt
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Die meisten Photos der bereisten Städte: Los Angelos, San Francisco, Tokyo, Peking, Bangkok, New-Dehli, Agra, Fatepur Sigri und Jaipur  findet man unter den Ländern. Allerdings findet sich auch eine Auswahl unter Photos.

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Entrance Fatepur Sikri

Weltreise 1998

vom 17.02. – 5.3.1998

Wir haben im letzten Herbst ein Grundstück gekauft und wollen in diesem Frühjahr mit dem Bau anfangen. Die Baupläne sind genehmigt, aber das Wetter ist im Winter natürlich nicht geeignet, um mit den Ausschachtarbeiten zu beginnen. So haben wir noch Zeit für eine nicht allzu lange Reise. Außerdem hatten wir noch in diesem Frühjahr unsere Tickets ab San Diego bis Bangkok abzufliegen. Wir hatten uns nach unserem 3monatigen Aufenthalt in La Jolla, USA, Tickets bei Air New Zealand von Los Angelos nach Frankfurt und zurück gekauft. Es geht zwar wieder rund um den Globus, aber der wesentliche Teil dieser Reise wir am Ende in China (Peking) und Indien (Neu-Dehli, Agra und Jaipur) liegen. Doch das erste Ziel wird San Diego sein, wo wir meine Tochter besuchen wollen. Am 17.2. fliegen wir mit der NZ 019 (13:50 Std.!) nach LAX und mit einem Leihwagen weiter nach San Diego. Man braucht mit dem Wagen etwa 2 Stunden auf dem Highway Nr. 5 von L. A. nach San Diego.

Von San Diego geht es am 20.2. weiter mit der UA 2176 für ein, zwei Tage nach San Francisco. Wir laufen wieder an der Fishermen’s Warf rum und fahren natürlich mit der berühmten Straßenbahn. Es gibt auf der nördlichen Seite der tollen roten Brücke einen großen Parkplatz,   

von dem hat man einen sehr schönen Blick auf die Skyline von San Francisco. Von dem Hügel auf der anderen Straßenseite, hat man einen guten Blick auf die Brücke.

Am 22.2. hebt die nächste Maschine, die UA 853 Richtung Tokyo ab. Vom Narita Flughafen nehmen wir den Bus in die Stadt, wo wir vor unserem Hotel abgesetzt werden. Wir wohnen wieder im Daiichi Hotel, das zwar Mittelklasse ist, dafür aber nur wenige Minuten zu Fuß von der Ginza und den U-Bahnen entfernt. Von hier aus steuern wir unsere üblichen Ziele Akasaka, Asakusa, Ueno, Akihabara, Ochachimachi, Omtesando, den Meiji Schrein und Hibiya an. Die Bahnverbindungen in Tokyo sind hervorragend, man kann große Strecken sehr schnell überwinden und nimmt gegebenenfalls für den Rest ein Taxi. Allerdings sollte man genau wissen wo man hin will und es in Japanisch kommunizieren können, denn sonst ist man aufgeschmissen. Mein japanisch ist nach 20 Jahren immerhin noch ausreichend, um uns überall hinzubringen und sogar für einiges mehr. Wir haben ganz in der Nähe des Hotels ein Cafe gefunden, dass ausgezeichneten Kaffee anbietet. Übrigens gibt es in Japan den besten Kaffee auf unserem Globus, sehr teuer, aber auch sehr gut! Ein Nudelshop ist auch nicht weit, sodass wir uns unter das Volk mischen und dort am Tresen eine Schüssel Nudeln in einer geschmackvollen Brühe mit Hilfe von Essstäbchen hochziehen, bzw. aufsaugen und hineinschlürfen. Chris ist äußerst bemüht keine Töne aufkommen zu lassen und beißt immer kurze Stücke der sehr langen Nudeln ab. Um uns herum pfeift es aber ordentlich und so gebe ich mir natürlich große Mühe mitzuhalten!

Unter den hochliegenden Eisenbahngeleisen haben wir ein kleines Sushi-Restaurant entdeckt, dass wir auch an zwei Abenden heimgesucht haben.

Natürlich muss man auch Koreanisch und Sezchuan Chinesisch in Tokyo essen, denn hier ist es wahrscheinlich am schmackhaftesten.

Am 27.2. fliegen wir mit der UA 853 weiter nach Peking. Hier gibt es eine Menge historischer Stätte zu bestaunen, denn für Christine ist dies die erste Reise nach Peking. Ein früherer chinesischer Mitarbeiter meines Arbeitgebers war aus Tianjin angereist, um uns bei den Besichtigungen hilfreich zur Seite zu stehen und uns zu führen.

In Peking geht man die kürzeren Strecken am besten zu Fuß bzw. nimmt für den Rest ein Taxi. Das hat zwar auch seine Schwierigkeiten voran zu kommen, denn der Verkehr nimmt thailändische Chaosformen an. Außerdem sind die vielen Fahrradfahrer natürlich immer im Weg. So nehmen wir ein Taxi zu unserer ersten Station, den Platz des Himmlischen Friedens.

Er, der Tian'an men, ist einer der größten Plätze der Welt und im Zentrum des historischen Stadtkerns von Peking gelegen. Der weitläufige Platz des Himmlischen Friedens dient u. a. als Schauplatz für Feuerwerke und ist ein Versammlungsort für Paraden, Ansprachen und organisierte Demonstrationen. Hier verkündete auch Mao Tse-tung die Gründung der Volksrepublik China. Traurige Berühmtheit erlangte der Platz durch die blutige Niederschlagung der studentischen Demokratiebewegung im Jahr 1989.

Unweit des Platzes liegt auch das Mao Mausoleum, in das Christine natürlich unbedingt rein muss! Nach allerlei Gezeter habe ich mich dann breitschlagen lassen und mir den bleichen Massenmörder angesehen. Man darf überhaupt nicht darüber nachdenken, was dieser Verbrecher alles angerichtet hat und wie viele Millionen von Menschenleben er auf dem Gewissen hat, aber er hatte sicher keines.

Es fing mit der Landreform an, die von 45-52 dauerte, und etwa 5 Millionen Menschen das Leben kostete.

Wenn ich an die Vogelaktion denke, kann ich über soviel Dummheit in einem Menschen nur lachen. Da hat er Hunderttausenden seiner  Landsleute befohlen, stundenlang auf Trommeln und Töpfen zu schlagen, um die Vögel so zu ängstigen, dass sie nicht mehr landen und schließlich vor Erschöpfung tot vom Himmel fallen!! Die Vögel fraßen nämlich das Getreide auf! Später musste er Spatzen aus der Sowjetunion importieren, denn ohne Bedrohung durch Spatzen, hätten sich die Insekten enorm vermehrt und noch viel größeren Schaden angerichtet. Ein wahres Genie!

Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen bei dem Einmarsch der „Volksbefreiungsarmee“ in Tibet umgekommen sind, was zur Flucht des Dalai Lama führte.

Eine weitere Untat ist der Befehl zum „Großen Sprung nach vorn“. Die Bauern dürfen nicht mehr zu Hause kochen und essen, sondern werden in Volksküchen verköstigt! Die Woks und Pfannen sind abzuliefern, die sie dann auch noch in primitiven Öfen nach der Tagesarbeit auf dem Feld abends einschmelzen müssen. Schließlich will man GB in 15 Jahren in der Stahlproduktion eingeholt haben!! Bei dieser über Jahre währenden Aktion starben 40 Millionen Menschen!!

Der Sozialist ließ sich mehrere Dutzend prunkvolle Residenzen bauen, denn schließlich sollten seine berüchtigten Tanzabende in stilvoller Umgebung stattfinden. Dabei durften dann junge Mädchen vom Lande, seine „Kulturtruppe“, sich von ihm beim Foxtrott und Walzer führen lassen. Nebenbei durften sie den Großen Vorsitzenden noch in jeder Hinsicht zu diensten sein. Dies muss besonders angenehm gewesen sein, denn er hielt nicht viel von Körperpflege und schon gar nichts vom Zähneputzen. Als Anhänger taoistischer Sexualpraktiken glaubte er außerdem, dass Sex mit mehreren jungen Frauen gleichzeitig sein Leben verlängern würde!

Die „Große Kulturrevolution“ kostete noch einmal etwa 10 Millionen Menschen das Leben. Wahrscheinlich ist er sogar der größte Massenmörder aller Zeiten, der dann endlich am 9. Sept. 1976 in die Hölle einfährt!

Wiederum in unmittelbarer Nähe steht die „Große Halle des Volkes“. Hier wird das Volk sozusagen höchstamtlich verarscht, denn die dort stattfindenden Volkskongresse haben keinerlei Einfluss auf die Regierung. 

Nun möchten wir uns doch allmählich etwas erfreulicheren Sehenswürdigkeiten widmen, nämlich der „Verbotenen Stadt“. Sie liegt im Zentrum Pekings, der Hauptstadt Chinas, und setzt sich aus etwa 800 verschiedenen Gebäuden zusammen. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Palastanlage begonnen. Zwischen 1420 und 1911 diente die Verbotene Stadt den chinesischen Kaiserdynastien, der Ming und Qing, als Residenz. Die meisten Teile des Palastes, die man heute noch bewundern kann, stammen allerdings aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert.

Der letzte Kaiser von China P’u Yi wurde im zarten Alter von 2 Jahren zum Kaiser ernannt, durch die Verfügung der Kaiserwitwe Cixi, die seinen Vater als Prinzregenten einsetzte. Der Bruder des Prinzregenten, der wahre Kaiser wurde von Cixi ins Gefängnis geworfen und auch dort vergiftet, weil er sich ihr widersetzt hatte. Bei der Inthronisierung hat sich der kleine Kaiser schon nicht nach den Regeln des Aberglaubens verhalten, denn er verhielt sich nicht still, sondern zappelte herum. Dies wurde schon damals als böses Ohmen gewertet und keinen der Anwesenden hat es verwundert, das er schon nach etwa 3 Jahren abdanken musste. Er durfte zwar in der „Verbotenen Stadt“ bis 1924 weiter wohnen, auch waren die Vorfahren weiter um seine Ausbildung besorgt, doch hat er seine Mutter erst nach 7 Jahren wiedergesehen. Da sie keinen Einfluss bzw. sich über die Erziehung mit den Erziehern stritt, nahm sie eine Überdosis an Opium und starb. Sein Vater besuchte ihn jeden zweiten Monat für 2 Minuten! Der heranwachsende Nichtkaiser hatte natürlich jede Menge Konkubinen, aber auch eine Hauptfrau, die er 1922, 16 jährig heiratete. Von 1934 bis 1945 wird er von den Japanern, die die Mandschurei besetzt hatten, als Kaiser von Mandschukuo eingesetzt. Nach Kriegsende  verbringt er 5 Jahre in Sowjetischer Gefangenschaft, teilweise in Chabarowsk, sowie bis 1959 in der Mandschurei in chinesischen Umerziehungslagern. Nach seiner Begnadigung wird er Archivar einer Universität und heiratet noch einmal. Durch die Kulturrevolution seelisch endgültig gebrochen stirbt er 1967.

Wir besitzen ein Rollbild, das von einem Neffen des Kaisers gemalt wurde. Ich habe es 1986 in Tianjin gekauft.

Als nächstes Ziel haben wir den berühmten Himmelstempel erkoren. Der beeindruckende Himmelstempel, der sich etwa 5 km südlich der Verbotenen Stadt in Peking befindet, ist der berühmteste Tempel Chinas. Das Bauwerk umfasst eine Gruppe von Gebäuden, die in einem von Mauern umgebenen Park liegen. Die wichtigste ist die runde Halle der Erntegebete. Der Himmelstempel wurde im 15. Jahrhundert vollständig aus Holz ohne Verwendung von Nägeln errichtet!

Außerhalb dieser Mauern kann man auf den marmornen Mittelpunkt der Erde steigen. Dies ist eine etwa dreistöckige sich verjüngende kreisrunde Marmoranlage, die man ca. 30 Stufen hinaufsteigt, um dann auf dem Mittelpunkt der Erde zu stehen. Mir fiel nicht Besseres ein als anzumerken, dass der Mittelpunkt der Erde sowieso da ist wo ich gerade stehe. Oder sieht dies irgendjemand anders!!??!!

Knapp 50 km nördlich von Peking liegen in einem weiten Talkessel die Mausoleen von 13 der 16 Ming-Kaiser. Die gesamte Anlage steht auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes.

Die berühmte Geisterstraße, die von jeweils paarweise angeordneten überlebensgroßen Tieren, mystischen Figuren und Beamten aus Stein gesäumt wird, führt zu unterirdischen Gräbern.

Sie sollen die Gräber vor bösen Geistern und menschlichen Grabräubern schützen. Auf dem Weg zu Kaiser Yongles Grab versperrt ein hölzernes ganz rot gestrichenes Tor den direkten Blick.

Ein Teil der Großen Mauer Chinas verläuft durch das Gebiet nordöstlich von Peking. Erst wenn man diese Mauer selbst gesehen hat bzw. auf ihr entlang gelaufen ist, vermag man die Größe des Ganzen erfassen. Sie soll ca. 6.800 km lang sein!!!

Wie mag es den armen Schweinen ergangen sein, die dieses Ungetüm vor 2.700 Jahren begannen zu bauen?! Die Mauer wurde in Zwangsarbeit errichtet. Soldaten waren zum Bau abkommandiert, Strafgefangene und Bauern wurden zwangsverpflichtet.

Die Mauer passt sich dem Gelände an und schwankt in der Höhe zwischen drei und acht Metern. An der Basis ist sie etwa sechs bis sieben Meter breit und auf dem Wehrgang noch vier bis sechs Meter. Die Außenwände bestehen aus gemauerten Bruchsteinen, doch ins Innere der Mauer wurde alles verfüllt, was gerade vorhanden war: Erdreich, Steine, abgeholzte Bäume und die Leichen der beim Bau ums Leben gekommenen Arbeiter. Und das war eine ganze Menge, denn ob Sommer oder Winter, die Arbeit ging immer weiter. Sie war keine Grenze, sondern eher ein Hindernis im Gelände, mehr aber noch ein Kommunikationssystem. Denn auf der Mauer bewegten sich die Reiter wesentlich schneller als im Gelände. Zudem dienten noch die Türme als Unterkunft für die Wachmannschaften und Lager für Vorräte und Munition, aber darüber hinaus auch als Signalstationen. Flaggensignale, Rauchzeichen und Signalfeuer transportierten Botschaften sofort entlang der Mauer und über weitere Türme zu den Festungen, die sich im Hinterland befanden.

Den Sommerpalast, der am Kunming See liegt, haben die Kulturrevolutionäre schlimm hergerichtet. Hunderten von Buddhaköpfen wurde das Gesicht zerschlagen! Und die Kaiserwitwe Cixi hat sich ein prachtvolles Marmorschiff in den See bauen lassen, statt dieses Geld der Marine zum Bau einer modernen Flotte zur Verfügung zu stellen. So wurde uns dies einmal erläutert. Was mag die Kaiserwitwe Cixi sonst noch alles verbrochen haben?

Es gäbe im Land sicher noch eine Fülle zu sehen, doch dieses Mal bleiben wir nur 3 Tage und fliegen am 2. März mit der TG 615 nach Bangkok. Hier wollen wir eigentlich nur gut thailändisch und chinesisch essen gehen, aber auch unser Anschlussticket für die nächste große Reise kaufen. Mit dem ersten Teil des Anschlusstickets fliegen wir nach Neu-Delhi in Indien und weiter nach Frankfurt. Mit dem zweiten Teil des Tickets werden wir dann 1999 eine weitere Reise um den Globus antreten.

Aber wie gesagt geht es erst einmal am 4. März mit der TG 315 nach Neu-Delhi. Die Ankunft war schon recht ernüchternd. Der kaum 5 Jahre alte Flughafen sieht aus als wenn er schon 20 Jahre alt wäre, ziemlich verkommen und ungepflegt. Auf der Fahrt zum Hotel konnte Christine  noch nicht viel erkennen, denn es war schon dunkel. Doch dass die Straßen schlecht waren merkte man an den Schlaglöchern.

Zu unserem ersten Ziel am nächsten Tag fahren wir in einem abenteuerlich aussehenden Taxi, dem Qutb Minar.

Am Eingang zu der Anlage werden wir von einem Schlangenbeschwörer abgelenkt. Es sitzt auf dem Boden und flötet über einem Bastkorb, aus dem sich langsam eine Kobra erhebt. Wenn sie mal nicht so richtig Lust zum Aufsteigen hat, dann rüttelt er etwas kräftiger am Korb und schon erhebt sie sich wieder.

Das Qutb Minar, ein Turm mit 4 Stockwerken wurde 1230 fertiggestellt. Der Durchmesser an der Basis beträgt 14 m und an der Spitze 2,75 m. Er ist 72 m hoch. 1368 hat ihn das erste Mal ein Blitz getroffen, sodass die zerstörten Stockwerke repariert werden mussten.

Ein beeindruckendes Bauwerk ist auch Humayuns Tomb, das Grabmal Humayans, das 1565 von seiner Witwe errichtet wurde. Er war der  Sohn von Babur, der 1526 Nordindien besetzt hatte. Hamayun konnte aber das Erbe seines Vaters nicht halten und musste nach Persien fliehen. Erst ein Jahr vor seinem Tod eroberte er Delhi und Agra. Doch der eigentliche Begründer des Mogulnreiches, mit der größten Ausdehnung,  war sein Sohn Akbar. Übrigens hat Akbars Enkel Shah Jahan das Taj Mahal in Agra bauen lassen.

Die Moguln waren eine muslimische Dynastie türkisch-mongolischer Abstammung, die große Teile Indiens von 1526 – 1857 beherrschten. Allerdings waren sie ab 1803 nur noch Pensionäre der Briten und der letzte Kaiser des ehemaligen Riesenreiches, Bahadur Shah II, herrschte praktisch nur noch über Delhi. Indien war in viele kleine Königreiche zerfallen. In der indischen Erhebung im Jahr 1857 gegen die Briten machte man ihn, den wohl Schwächsten unter all den Beteiligten, zum kleinsten gemeinsamen Nenner, da er keinerlei Ambitionen hatte. Als die Rebellion zerschlagen war, fand er Zuflucht im Grabmal des Hamayun, wurde aber dort gestellt und verhaftet. Die Briten ließen seine beiden Söhne und seinen Enkel hinrichten und präsentierten ihm die abgeschlagenen Köpfe. Er wurde ins Exil nach Burma verbannt, das Ende der Mogul Dynastie erklärt, der Titel „Emporer of India“ von der britischen Monarchie übernommen und Queen Victoria die erste Königin Indiens.

Wohl der größte Baha’i Tempel steht am Stadtrand von Neu-Delhi, aber auch in Hofheim, Taunus, steht einer. Der Tempel in Delhi sieht aus wie eine große Lotus Blüte. Die Baha’i Religion stammt aus Persien, wo 1844 sich M. Ali-Muhammad (Bab) als Gesandter Gottes bezeichnete und erklärte, dass ihm ein weiterer Offenbarer Gottes folgen würde. Dieser Anspruch einer nachislamischen Gottesoffenbarung erregte die Gemüter der islamischen Orthodoxie im damaligen Persien und führte zur öffentlichen Hinrichtung des Bab im Jahre 1850. Sein Anhänger Baha’u’llah wurde verhaftet und nach Bagdad ins Exil verbannt. Dort erklärte er 1863, dass er der verheißene Offenbarer sei, der die Erfüllung der Verheißungen aller Religionen - die Erscheinung eines endzeitlichen Welterneuerers - erfüllen würde und stiftete eine neue Religion, die Baha’i.

Die roten Sandsteinmauern des imposanten Red Fort (Lal Qila) ragen 33 m über dem Tumult von "Old" Delhi in die Höhe - zur Erinnerung an die überragende Macht und den Prunk der Mogulherrscher. Die 1638 von Mogulkaiser Shah Jahan errichteten Mauern mögen zwar zur Abwehr von Feinden angelegt worden sein, doch heutzutage halten sie hauptsächlich den Lärm und das Chaos der Stadt fern. So ist das Fort mit seinen Parkanlagen und Pavillons eine Oase der Ruhe und des Friedens. Das Haupttor des Forts, das Lahore Gate, ist einer der emotionalen und symbolischen Brennpunkte der modernen indischen Nation und zieht daher alljährlich zum Unabhängigkeitstag eine große Menschenmenge an.

Die überwölbte Einkaufspassage Chatta Chowk, ein eindrucksvoller überdachter Basar, dessen Hauptkundschaft Touristen sind, führt in den riesigen Fortkomplex hinein. Im Inneren verbirgt sich eine wahre Fundgrube von vielen tollen Gebäuden.

Am Abend unternehmen wir einen Spaziergang durch den Cannaught Place, die Einkaufsmeile und das Zentrum Delhis. Es ist erschreckend wie schmutzig es hier ist, Abfall fliegt überall herum, von den Autoabgasen ganz zu schweigen. Sobald man aus dem Auto steigt, ist man von einem Heer von Straßenhändlern umringt. Hat man eine Gruppe endlich abgewehrt, steht prompt die nächste zum Angriff auf die Touristen bereit. Dann kommen noch die Bettler und bettelnde Kinder hinzu, die einem schon das Herz brechen können, aber auch die haben einen „Arbeitgeber“, für den sie betteln und dem sie das Erbettelte abliefern müssen. Man spricht sogar von mutwilligen Verstümmelungen von Kindern, um so mehr einzunehmen!!

Manchmal würde man am liebsten wieder zurück in den Wagen steigen, nur um all dem zu entgehen, aber dann würde man nichts gesehen haben. Wie alles im Leben hat eben alles seine zwei Seiten. Man kann das Eine nicht ohne das Andere haben.

Die Autofahrt von Delhi nach Agra dauert ganz nach Verkehr zwischen 3-5 Stunden, aber dafür gibt es auch etwas ganz Besonderes zu sehen, nämlich das sagenumwobene Taj Mahal.

Shah Jahan, der Großmogul, der das Gebäude nach dem Tod seiner Frau Muntaz Mahal zu deren Ehren erbauen lies, lebte bis zum Tode seiner Frau fast monogam, dies entsprach ansonsten nicht den damaligen kaiserlichen Gewohnheiten. Er hatte nur eine weitere Frau, die er als erste geheiratet hatte.

Es bauten zwischen 1631 – 1653 bis zu 20.000 Menschen gleichzeitig an diesem Monument.

Der kostbarste Marmor und die schönsten Edelsteine für Intarsien wurden aus Zentralasien und Indien zusammengetragen, für den Transport wurden ca. 1.000 Elefanten gebraucht.

Es ist wirklich schwer diese ganze Schönheit so zu beschreiben, so dass man sie nachvollziehen kann. Das Taj Mahal darf und kann man nicht einfach als ein schönes Bauwerk, oder Grabmal betrachten, es ist etwas Einmaliges auf dieser Erde.

Allerdings brachte dieser Bau auch die Staatsfinanzen ins Wanken, obwohl das Mogulreich zu seiner Zeit das Größte und Reichste auf Erden war!

Als Shah Jahan 1657 ernsthaft krank wurde, begann sofort der Kampf seiner 4 Söhne um die Nachfolge. Man dezimierte sich gegenseitig und so blieb am Ende sein Sohn Aurangzeb übrig, der seinen Vater im Fort in Agra einsperrte. Dort soll er von einer Tochter gepflegt worden sein und einen Blick auf das Taj Mahal gehabt haben?!

Als er 1666 starb, wurde er an der Seite seiner Frau im Taj Mahal beigesetzt.

Das Taj Mahal ist eine der wenigen gepflegten Stellen in Indien. Das hat aber auch seinen Grund. Man darf nichts Essbares oder dergl. mit hineinnehmen und das Gebäude selbst nur barfuss oder mit übergestülptem Stoff um die Schuhe betreten.

Das „Red Fort“ in Agra ist eines der bedeutendsten Forts Indiens. 1565 wurde der Bau vom Großmogul Akbar begonnen.

Unser nächstes Ziel am nächsten Tag ist Fatehpur Sikri, das etwa 40 km westlich von Agra liegt, und somit auf dem Weg zum Nächsten Ziel, Jaipur.

Eine alte Legende berichtet von der Entstehung der "Stadt des Sieges" in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts: der kinderlose Großmogul Akbar betete in der Klause des berühmten Eremiten Salim Chisti um die Geburt eines Sohnes. Der Heilige prophezeite ihm drei Söhne. Als tatsächlich wenig später ein gesundes Kind geboren wurde, errichtete Akbar am Wohnsitz des Eremiten aus Dankbarkeit eine ganze Stadt - Fatehpur Sikri.
In wenigen Jahren war die neue Residenz fertig gestellt. Als erstes Bauwerk entstand die Große Moschee Jami Masjid, in deren Hof dem Heiligen ein Mausoleum errichtet wurde. Noch heute pilgern indische Frauen hierher, um für männliche Nachkommen zu beten.
Ganz aus rotem Sandstein errichtet und mit allem Komfort ausgestattet, wurde Fatehpur Sikri nach kaum zehn Jahren wieder verlassen. Zurück blieb eine Geisterstadt. Heute kann man, ganz wie vor vierhundert Jahren, durch eine intakte, hochherrschaftliche Stadt wandeln: Mehrstöckige Paläste, Gärten und ein Marktplatz, ein Wasserwerk, unzählige überdachte Gänge, Treppen und Terrassen.

Direkt außerhalb der Geisterstadt springen junge Kerle von den Gemäuern der Türme in ein bestimmt 15 m tiefer liegendes Wasserreservoir. Natürlich kostet dies etwas, aber die Mark kann man verkraften und die Kerle haben wieder den Tag gerettet.

Nach 2 Stunden Besichtigung machen wir uns wieder auf den Weg nach Jaipur. Wir werden bestimmt 6 Stunden unterwegs sein und Unbeschreibliches rechts und links der Straße sehen. Es ist nur schade, dass wir es nicht wagen, mitten in ein Dorf zu gehen, nicht weil wir Angst hätten, nein, vielmehr empfinden wir dies irgendwie den Leuten gegenüber als Zumutung, sie wie im Zirkus zu besuchen. Die Gegend, die wir nach Jaipur durchfuhren, wurde immer angenehmer, es wird grüner und ländlicher. Je näher wir nach Jaipur kamen, desto mehr Bauern mit ihren "Diensttieren", nämlich Kamele, kamen uns entgegen. Was in Europa Kühe und Pferde waren, sind heute noch Kamele in Indien.

Christine ist natürlich äußerst gespannt und posaunt heraus, dass es sich um das Kommende um etwas ganz besonders Schönes handeln müsse, wenn man vorher soviel Schmutz und Strapazen zu ertragen hat! Doch eins habe sie jetzt schon auf dieser Reise wieder kapiert: „mir ging es noch nie richtig schlecht und ich danke Gott dafür, dass ich da geboren bin, wo ich geboren wurde! Sieh mal einer an!

Jaipur wurde erst zu Beginn des 17.Jh. als Festungsstadt mit breiten schachbrettartig verlaufenden Straßen angelegt. Wegen der bräunlich-gelben Farbe der Häuser, die im Abendsonnenschein warm rosa erscheinen, wird diese Innenstadt auch Pink City genannt. Die Altstadt ist von einer dicken Mauer umgeben, die noch vollständig erhalten ist. In sie gelangt man nur durch eines der sieben prächtigen Tore hinein und findet dort dann den Maharaja-Palast, das Observatorium Jantar Mantar und den 'Palast der Winde', Hawa Mahal.
Der Maharaja-Palast nimmt einen Großteil der Altstadt ein. Hier residierten bis zur Unabhängigkeit Indiens 1948 die Maharajas von Jaipur. Der Palast besteht aus mehreren Gebäuden. Ansehen sollte man sich auch das Textil- und Gewandmuseum und die Waffensammlung.

Das Observatorium Jantar Mantar, dass Jai Singh II, der Erbauer von Jaipur und auch ein berühmter indischer Astronom erbauen ließ, ist wirklich verblüffend genau, man kann die Uhr nach dem Sonnenstand auf die Minute genau stellen, wenn man die jeweilige genaue Abweichung von der heutigen Indian Standard Time berücksichtigt.
Wir wohnen im Rambagh Palace, in dem ich früher einmal eine Ankunft eines „Maharadja“ erleben konnte. Ich war im Garten und filmte, als ich plötzlich eine Prozession vom Tor der Hotelanlage die Einfahrt hochkommen sah. Eine Blaskapelle von bestimmt 18 Personen führte den Zug an, es folgten 20 Reiter in alten Gewändern mit Lanzen bewaffnet Nun kamen, ich glaubte meinen Augen nicht, 3 Elefanten mit umgeschnallten Thronsesseln, auf denen die Neuankömmlinge zum Hotel transportiert wurden! Als sie endlich nach bestimmt 60 Minuten den Weg bis zum Aufgang geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe tanzender junger hübscher Rajastani begrüßt. Das ganze hat DM 2.000,- gekostet! Vielleicht sollte man sich auch einmal eine solche Anreise gönnen?

Jaipur ist die Stadt der Silberschmiede und war zumindest in der Vergangenheit eine der reichsten Städte Rajastans. Dementsprechend ist die Auswahl an silbernen Angeboten auch vielfältig.

Morgen in der Frühe werden wir nochmals zu einem Teil des City Palace fahren, genauer gesagt zum Pink Palace (wegen der Farbe), um diesen im richtigen Licht aufzunehmen. Von diesem Teil aus haben die Frauen des Herrschers die Straße bzw. ankommenden Besuch beobachten können, ohne selbst gesehen zu werden.

Zu einem Besuch in Jaipur gehört auf alle Fälle ein Ausflug zu dem 11 km nördlich gelegenen Amber-Palace. Amber war vor Jaipur sechs Jahrhunderte lang die Hauptstadt des Rajputen-Reiches. Die Palastbauten stammen aus dem 17. Jh. und sind erstaunlich gut erhalten.

Bei Kerzenlicht glaubt man in den Sternenhimmel zu schauen, wenn man an die Decke des Schlafzimmers blickt, denn es funkelt von der Decke herunter. Schon toll, was sich die Leute so alles ausgedacht haben.

Spaß gemacht hat auch der Ritt auf dem Elefanten, denn der Palast liegt oberhalb auf einem Bergkamm. Der Weg ist nicht so beschwerlich, dass man ihn nicht zu Fuß gehen könnte, aber erst einmal kann man nicht alle Tage auf einem Elefanten reiten und außerdem waren wir dadurch von den wirklich unglaublich aufdringlichen Straßenhändlern eine Weile verschont. Dieser Palast wird nicht mehr bewohnt, sondern wird für touristische Zwecke benutzt, denn schließlich wollen die alten Herrscher auch von etwas leben.

Der Palast der Winde ist ein verspielter, fünfstöckiger Phantasiebau, den man von innen besteigen kann, und von dem man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt hat.

In den Straßen von Jaipur trifft man auch ständig auf Kühe, die hier mitten im dicksten Stadtverkehr herumlaufen oder auch mitten auf der Straße liegen! Sie sind sicher auf der Straße, denn schließlich sind sie "heilig" und dürfen auch ein Verkehrchaos anrichten.

Es bleibt zu erwähnen, dass wir unseren „Guide“ nach wenigen Minuten wieder entlassen haben. Man muss halt Glück bei der Auswahl haben, denn mit einem guten Guide hat man mehr von einer Besichtigung. Der Kerl war so penetrant aufdringlich und wollte uns immer wieder in ein Souvenirgeschäft zerren, von dem er sicherlich Provision erhalten hätte.

Am nächsten Tag fahren wir in mehr als 8 Stunden nach Delhi zurück. Unterwegs kann man soviel sehen und riechen, dass es einem die Sinne verschlägt. Leider sieht man auch immer wieder furchtbare Verkehrsunfälle. Wenn man sich den Zustand der Autos ansieht, ist dies allerdings nicht verwunderlich!

Kurz vor Delhi sehen wir noch eine beleuchtete riesige neue Shiva Statue. Eine unwirkliche Erscheinung am Straßenrand, wenn man da vorbeifährt!

Am 8. März fliegen wir mit der LH 761 zu einer wirklich unchristlichen Zeit ab, es ist 03:15, morgens!!

Christine meinte, dass sie keine zehn Pferde mehr in dieses Land zerren könnten.

Aber wenn Indien eines Tages auch über Schnellstraßen von Stadt zu Stadt verbunden sein wird, man die Dörfer und Menschen am Straßenrand nicht mehr sieht, dann fehlt etwas. Und sollten einst die Bettler nicht mehr in Schlangen die Touristen umringen, die fliegenden Händler nicht jeden Touristen penetrant belästigen, die Straßenhändler auf dem Fußgängerweg ihr Gemüse und Gewürze anbieten, die Kühe mitten auf der Hauptstraße neben ihrem Scheißhaufen liegen, die Autos nicht mehr schwarze Wolken auspusten, keine toten Rinder und Schweine an den heiligen Plätzen in Varanasi vorbeischwimmen, in denen die Menschen untertauchen, dann fehlt etwas auf einer Reise durch Indien.