Edgar Dürholt
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Die meisten Bilder der bereisten Städte: New York, New Orleans, San Diego, San Francisco, Maui, Tokyo, Shanghai und Bangkok finden sich unter den bereisten Ländern. Allerdings gibt es unter Photos 96 auch eine Auswahl.

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Below Mesa Verde

Auf einer Reise um die Welt 1996

19.4. - 9.6.1996

Da der Winter in Deutschland meist ziemlich ungemütlich ist, haben wir uns entschlossen, ein paar Wochen in Österreich zu verbringen, wo der Schnee vielleicht liegen bleibt, da es kälter ist.  Wir wollen im Pulverschnee wandern oder uns auch im Langlauf versuchen.

Wir wohnten in einem sehr schönen Wellness Hotel am Walchsee und haben zwar viele Wanderungen im Schnee unternommen, doch für einen Langlauf konnte ich mich nicht entschließen.

Durch einen wirklichen Zufall kamen wir auf die Idee uns nach Wohnungen bzw. Häusern umzuschauen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte noch fast kein Österreicher, auch Makler nicht,  verstanden, dass nunmehr nach dem Eintritt in die EU, auch Deutsche legal Immobilien in Österreich erwerben konnten. Wir fanden eine herrliche Eigentumswohnung in der Nähe von Kufstein, die ich später auch noch mit einem befreundeten Architekten anschaute und danach kaufen wollte. Als ich den Kaufpreis schriftlich akzeptierte, ließ der Makler, der der Bruder des Verkäufers war, ausrichten, dass er mir die Wohnung nie zu diesem Preis angeboten habe!

Als ich am nächsten Tag einen lokalen Schlager über die Tiroler hörte, in dem sie sich selbst als hinterlistiges Bergbauernvolk bezeichnen, konnte ich dem nur zustimmen.

Ein Besuch bei einem Anwalt erleuchtete dann die Situation. Um sicherzustellen, dass der Makler auch die Berechtigung des Wohnungsverkaufes habe, hätte ich mir dessen schriftlichen Auftrag zeigen lassen müssen!!! Wie hieß es noch, hinterlistige Bergbauern!!!

Österreich war out und wir flogen nach Portugal, um alte Bekannte für ein paar Tage zu  besuchen. Die wohnten und wohnen noch in Cascais, das etwa 25 km östlich von Lissabon liegt.

Arno und Nelly, er Deutscher und sie Belgierin, hatten irgendwann einen Gutschein in das Casino Restaurant von Estoril gewonnen, der nun mit uns eingelöst werden sollte. Der Gutschein war allerdings nur für 2 Personen gültig, sodass wir natürlich unseren Anteil selbst zu begleichen hatten.

Portugal wäre grundsätzlich auch ein Land gewesen, in dem man sich hätte wohlfühlen und  leben können. Diesen Eindruck hatte ich während meines beruflichen Aufenthaltes von 1983-1985 gewonnen, als wir in Estoril, einem kleinen aber berühmten Ort vor Cascais wohnten.

Doch wir haben uns nicht wirklich darum bemüht.

Aber nun zur eigentlichen Reisebeschreibung, die uns 1996 um die Welt führen sollte.

Diese Reise wird uns von Frankfurt nach New York, New Orleans, San Diego, in viele Naturparks in Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona sowie zurück nach San Diego zu führen. Weiter ging die Flugreise über San Francisco nach Hawaii, Tokyo, Shanghai, Bangkok und zurück nach Frankfurt. Da ich über 1.500.000 Meilen auf meinem Meilenkonto hatte, fliegen wir auf Kosten von Miles & More 1st Class um die Welt.

Die wichtigsten Vorbereitungen waren getroffen, d.h. die Hotels gebucht und Bekannte und Familie informiert.

Am 19.4. fliegen wir mit der LH 400 um 10:00 in Frankfurt (FRA) ab und landen um 12:45, d.h. nach 8:25 Std. in New York auf dem John F. Kennedy Airport (JFK). Die in Klammern genannten Buchstaben entsprechen dem Internationalen Kurzzeichen für die Flughäfen.

Neben einem oberflächlichen Sightseeing rund um die 5th Avenue von New York, haben wir uns eigentlich nicht Besonderes vorgenommen.

Wir wollen, d.h. ich möchte unterwegs sein, schließlich hatte ich vor 4 Monaten noch volles berufliches Reiseprogramm, das nun zunächst durch private Reisen ersetzt werden soll.

Wir wohnen im Grand Central Hyatt-Hotel, das aber wenig mit dem Luxus und Ambiente dieser Hotels in Asien zu tun hat! Allerdings ist seine Lage sehr zentral, d.h. fast neben der Grand Central Station. Folglich konnten wir alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Empire State Building, das Rockefeller Center, den Time Square, das Guggenheim Museum, den Broadway, die West End Avenue, den Central Park und die Carnegie Hall zu Fuß erreichen. Zur Statue of Liberty, der New York Stock Exchange und dem World Trade Center Türmen haben wir uns allerdings in ein Taxi gesetzt, denn das wäre doch ein wenig zu weit gewesen.

Mein früherer Chef, der Vorstandsvorsitzende der Wella AG, Peter Zühlsdorff wohnte und arbeitete zu dieser Zeit in New York, er sollte das Kosmetik Unternehmen Revlon an die Börse bringen, d.h. auf den Börsengang vorbereiten bzw. zurechtstutzen, um eine möglichst hohe Börsennotierung zu erzielen! Der Erfolg war ihm sicher und eine stattliche Entlohnung auch. (allerdings verwendet  man wohl diesen Ausdruck in dieser Größenordnung nicht mehr!)

Wir haben natürlich sein Apartment mit Blick auf den Central Park bestaunt und fanden es trotz allem Luxus ziemlich steril in dem Gebäude.

Mein Vater hat zwar niemals einen Panama besessen, aber von diesem Hut gesprochen. Da ich somit die Bezeichnung dieser edlen Kopfbedeckung kannte, konnte ich nicht umhin, danach Ausschau zu halten. Bei Saks auf der  5th Avenue wurde ich fündig, aber den Preis möchte ich doch lieber nicht verraten! Außerdem hatte man meine Größe nicht auf Lager, somit musste ich meinen Kopf in eine Ausführung zwängen, die eine Nummer kleiner war als eigentlich benötigt! Dies mag der Grund dafür sein, dass ich ihn nicht wieder aufgesetzt habe. Außerdem würde ich meinen Schädel mit der heutigen Haarpracht überhaupt nicht hineinzwängen können?!

Natürlich haben wir mit Peter Zühlsdorff in der berühmten Harry’s New York Bar eine Kleinigkeit  gegessen und getrunken.

Am 22.4. fliegen wir mit der UA 6486 um 15:00 vom La Guardia International Airport (LGA) in New York nach Washington DC, wo die Maschine um 16:17 auf dem Dallas International Airport (IAD) landet. Um 17:35 fliegen wir mit UA 1208 weiter nach New Orleans (MSY), dort landen wir  um 19:12.

In New Orleans könnte man meinen nicht in den USA zu sein. Irgendwie scheinen die Menschen hier anders zu ticken. Dies wird wohl auf den französischen Einfluss zurückzuführen sein.

Da es ja mittlerweile Abend ist und es auf dem Flug so gut wie nichts zu essen gab, haben wir einen Bärenhunger. Wie es sicher jeder Reisende schon erlebt hat, fragt man sich nun wohin zum Essen. Man kann zwar im Hotel fragen, dessen Namen ich vergessen habe, aber da die Menschen an der Rezeption einem eigentlich alles empfehlen, kann man sich die Frage auch sparen. Folglich sind wir zu Fuß vom Hotel in ein Viertel mit vielen Bars, Nachtclubs und Restaurants in ein sehr gut wirkendes Restaurant gegangen, dabei haben wir uns am Menü im Aushang orientiert. Um 20:00 Uhr waren wir die einzigen Gäste, was uns erstaunte, aber es konnte ja auch sein, dass man hier auch später zu Abend isst. Dem mag so sein, doch die servierten Gerichte wurden dadurch auch nicht schmackhafter. Es war teuer und entsetzlich. Was macht man nach so einem vorzüglichen Mahl, nein, nicht zu KFC, sondern in eine Bar.

Nun hatten wir ja schon auf der Suche nach einem Restaurant bemerkt, dass eine ganze Reihe von Männern den Hintern wiegend durch die Straßen schlenderte. Die bloße Vielzahl dieser Zeitgenossen machte allerdings stutzig! Sollte man in New Orleans vielleicht immer an einer Wand entlang laufen.

Natürlich musste ich auch versuchen, mich in diesem wiegenden Gang fortzubewegen. Laut  Christine ist mir dies äußerst gut gelungen, denn sie hat sich halb schief gelacht und wollte immer wieder eine meiner Vorstellungen! Mittlerweile bin ich dieser Gangart leider nicht mehr mächtig, sonst könnte ich damit sicher zu einigem Vergnügen beitragen.

Unser Barbesuch war natürlich auch ein Desaster, denn auch hier waren wir natürlich viel zu früh, sodass wir uns ein paar Drinks gegönnt haben und uns in unsere Betten zurückgezogen haben. Wahrscheinlich geht es hier erst nach Mitternacht los!?

Natürlich macht man in New Orleans eine Fahrt mit einem Schaufelraddampfer auf dem Mississippi. Da kommt einem sofort Tom Sawyers und Huckleberry Finn in den Sinn (reimt sich sogar). Überwältigend ist so eine Dampferfahrt natürlich nicht, aber die muss man in New Orleans gemacht haben.

Wir hatten nur 2 Tage für New Orleans angesetzt, sodass wir am 24.4. mit der UA 591 um 14:50 Richtung San Diego (SAN) flogen. Allerdings mussten wir über Denver (DEN) fliegen und dort in die UA 1607 umsteigen, die um 17:25 weiterflog. UA ist die United Airlines.

In San Diego wohnt meine ältere Tochter Daniela, die wir zum ersten Mal seit Christine und ich zusammenleben, besuchen wollen. Wir wollen unseren ersten Besuch zeitlich nicht übertreiben und begeben uns nach 6 Tagen, am 30.4., auf eine Autoreise.

San Diego liegt im äußersten Süden Kaliforniens, folglich kann man eigentlich nur nach Norden fahren, wenn man nicht direkt in die Wüste östlich fahren möchte. Im Norden stößt man unweigerlich auf Los Angelos.

Wer nach Los Angelos kommt, wird sich selbstverständlich auch nach Hollywood begeben, denn dort gibt es immer etwas Aufregendes zu sehen. Ob es die Studios mit einer Western Show sind oder auch nur eine Rundfahrt durch die Szeneaufbauten, immer schwebt der Glimmer Hollywoods darüber. Wir haben hier einen virtuellen Flug in einem Jet durch eine tief zerklüftete Mondlandschaft miterlebt. Es war so unglaublich berauschend,  sodass wir uns angestellt haben, um diesen Flug ein zweites Mal zu erleben! So etwas mache ich nicht häufig!

Vor dem Hard Rock Cafe steht eine mindestens 10 m hohe Gitarre.

Nudies, das Geschäft in Hollywood, in dem ich 1980 meine „Kreissäge“ gekauft habe, hat nach wie vor beeindruckende Western Artikel zu bieten.

Das Chinese Theater mit dem Walk of Fame ist auch ein “Muss” für L.A. Besucher. Auf dem Walk of Fame haben sich u. A. Schauspieler wie

Maurice Chevalier, 4.12.34

John Wayne, 25.1.58

Natalie Wood, 5.12.61

Frank Sinatra, 20.7.65

Henri Fonda, 12.4.72

Jack Nicholson, 17.6.74

Clint Eastwood, 21.8.84

durch Fuß- und Fingerabdrücke verewigt.

Weitere Stars haben sich als Sterne im Bürgersteig verewigt, z. B.

Barbara Streisand

Sza Sza Gabor

u.v.m.

 

Beverley Hills und der Rodeo Drive mit seinen Luxus-Geschäften gehört auch zum Besuch von L.A., schließlich möchte man auch einen der Stars erspäht haben, so wie meine Töchter Farah F. Major in 1980 gesehen haben wollen.

Eine Fahrt zum Strand von Santa Monika gehört auch dazu, denn von Beverley Hills sind es nur wenige Minuten dorthin. Dass man dort eine „Pamela Anderson“ von Bay Watch mit einem gewaltigen Busen antrifft, ist das Wenigste was man dort am Strand zu sehen verlangen kann?! Leider habe ich vergebens, aber unverwüstlich Ausschau gehalten.

Auf dem weiteren Weg nach Norden kommt man automatisch am Paul Getty Museum vorbei. Es ist ohne Zweifel eine beeindruckende Anlage, die Villa selbst, in Rom zerlegt und hier wieder errichtet, die Kunstschätze sind wahrscheinlich gar nicht in ihrem Wert einzuschätzen, und doch wurde ich bei all dem Schönen ein Gefühl nicht los! Hier hat sich jemand einen Kunstschatz für unglaubliche Summen zusammenrauben lassen, denn anders darf man es wohl leider nicht bezeichnen.  

Unsere nächste Station nach Norden ist Santa Barbara, wo wir uns in einem Hotel unweit des Yachthafens einquartiert haben. Santa Barbera ist ein kleiner Ort und übt nicht nur durch die alte Missionsstation eine starke Anziehungskraft aus, sondern der Ort selbst ist auch entzückend gestaltet.

Die Mission Santa Barbara war die 10. der von spanischen Franziskanern in Kalifornien gegründeten Missionen. Am 4. Dez. 1786, am Festtag der Heiligen Barbara, wurde sie in Betrieb genommen. Die ursprünglichen Gebäude waren einfacher Art und aus Lehm gebaut. Drei Kirchen vor der jetzigen Kirche, die im Jahre 1820 eingeweiht wurde, wurden durch Erdbeben zerstört. Der wunderschöne maurische Brunnen vor der Mission wurde 1808 erbaut. Ein Erdbeben in 1925 richtete wieder erhebliche Schäden an der Kirche und dem Kloster an. Natürlich war es Sinn und Zweck der Mission, die ansässigen Indianerstämme zum christlichen Glauben zu bekehren. Dies tat man durch Geschenke und freundliche Behandlung. Für diejenigen, die den christlichen Glauben annahmen, wurde eine Indianersiedlung in der Nähe der Mission gebaut. Zwischen 1786 – 1846 wurden 4.715 Chumash-Indianer Christen. Von der Missionskirche geht man durch ein Portal, über dem ein Totenschädel hängt, zum Friedhof der Mission. Hier fanden ca. 4.000 Indianer und viele Franziskaner ihre letzte Ruhestätte.

Auf den faszinierenden Yachthafen schauen wir von unserem Hotelfenster.

Direkt neben dem Hafen hat sich eine Reihe von Fischrestaurants angesiedelt. Doch leider hatten wir nicht reserviert und somit keine Chance dort zu Abend zu essen.

Es fällt schwer zu glauben, doch weiter nördlich gibt es einen Ort mit dem Namen „Harmony“. Er hat nur 18 Einwohner, aber die sind sehr rührig und haben ihren Ort zu einer Touristenattraktion mit eigener Webpage gemacht! Man verkauft über Bienenhonig und Waschlappen alles was es sonst auch gibt!

Auf dem Weg zur Mission Carmel, einem gleichnamigen Ort in dem übrigens Clint Eastwood seinerzeit Bürgermeister war, führt der Weg an dem San Simeon State Monument, sprich Hearth Castle vorbei, zu dem wir allerdings erst ein Jahr später hinaufgefahren sind. Die alte Missionsstation von Carmel sieht aus wie in einem guten Western Film. Da Clint Eastwood (Ostholz?!) nicht  anwesend war, sind wir auch nicht zum Rathaus gefahren?!

Den Sandstrand von Carmel habe ich als recht steil in Erinnerung, aber die übrigen Abschnitte der Küste bzw. Kliffe waren mit farbenprächtigen wildwachsenden Blumen geschmückt.

Vor San Francisco kommt noch die berühmte Bucht von Monterey, in die sich just zu dieser Zeit John Denver mit seiner Maschine in die Bucht stürzte.

Unsere nächste Station ist San Francisco, in der wir uns wieder in einem Hyatt Hotel eingebucht haben, allerdings nicht an der Fishermens Warf, sondern mehr im Geschäftszentrum.

San Francisco besteht für Touristen aus der Fishermens Warf, der Cabel-Car, den steilen Straßen, dem alten Gefängnis Alcatraz, der unglaublich beeindruckenden San Francisco Bridge und schönen Galerien auf der gegenüber von Fishermens Warf liegenden Seite der Bucht.

Dass man sich in San Francisco als Mann auch immer besser an Mauern entlang bewegt, war mir bis Dato nicht so richtig bewusst, doch war ich ja automatisch durch Christines  Anwesenheit geschützt.

Eigentlich wollten wir nach San Francisco östlich in den Yellowstone National Park fahren, doch dort lag noch hoher Schnee, sodass die Einfahrten gesperrt waren.

So führte uns unser Weg zum nächsten Ziel, dem Yosemite National Park, an Sonora vorbei. Irgendwie kommt mir dieser Name aus alten Western Filmen bekannt vor, doch der Ort wirkte eher ernüchternd, nicht ein einziger Revolverheld ballerte auf der Straße herum.

Schon einige Kilometer vor der Einfahrt in den Yosemite National Park fuhren wir durch abgebrannte Wälder. Es schmerzt zu sehen, wie rechts und links der Straße nur noch Stümpfe von einst stattlichen Bäumen übrig geblieben sind. Doch das Zentrum des Yosemite National Parks ist von den verheerenden Bränden verschont geblieben, sodass wir dort eine wunderschöne Natur erleben dürfen. Leider sind alle Unterkünfte im Park ausgebucht, doch wenige km außerhalb haben wir ein gutes und großes Quartier in El Portal gefunden, das mit einer riesigen Badewanne ausgestattet ist, die uns noch von Diensten sein sollte. Um es sofort zu schildern, muss ich berichten, dass Christine angeblich wegen unausstehlichen Schnarchens in den Nebenraum sprich in die Badewanne als Schlafquartier ausgewichen ist. Das dazugehörige Photo darf ich nicht veröffentlichen!  

Von El Portal sind wir mehrfach in und durch das Yosemite Tal mit unserem eigenen Auto gefahren, diese ist übrigens heute nicht mehr möglich, sondern nur noch mit Bussen. Durch das Tal führt eine Schleife und wenn man sie entgegen dem Uhrzeiger fährt, kommt man zuerst zu den Bridalveil Falls (Brautschleier Fällen), gefolgt von den Cathedral Rocks. Am Ende dieser Schleife führt ein Fußweg zu dem Emerald Pool, vorbei an den Vernal Falls. Selbstverständlich haben wir uns dort hinauf gequält!

Eine weitere, nur zu Fuß zu erreichende Sehenswürdigkeit ist der Mirror Lake/Meadow, der nur wenige km vom Half Dome entfernt liegt.

Weiter in der Schleife kommt man zum Visitor Center, was nicht unbedingt sein muss.

Unbestritten sind der Half Dome und der El Capitan die beeindruckensten und meist fotografierten Felsen im Yosemite Park. Besonders der El Capitan mit seinen Hunderte von Metern steil und überhängend ansteigenden Felsen, ist ein beliebter Ort für Extrembergsteiger. Hier kann man offensichtlich die Kraft in den Fingern testen.

Übrigens ist dieser Park John Muir zu verdanken, denn er überzeugte am 17. Mai 1903 Theodore Roosevelt an einem abendlichen Lagerfeuer davon, dass dieses Tal geschützt werden muss.

Nur wenige km, quasi am Ausgang des Yosemite National Parks, folgt schon die nächste atemberaubende Szenerie, die Mariposa Grove. Hier stehen die ältesten lebenden Sequoias  (Mammutbäume), sie sind 2.700 Jahre alt!!! Unglaublich dass es so etwas auf dieser Erde gibt, und wunderbar davor zu stehen. Es ist nicht wirklich zu begreifen, dass es so etwas gibt.

Die Bäume müssen ja besonderer Art sein, denn man schützte sie z. B. seit hundert Jahren vor Feuern, weil man meinte so den Fortbestand zu sichern. Doch irgendwann hat man verstanden, dass dies der falsche Weg war, denn diese Giganten und ihre Rinde sind feuerunempfindlich! Vielmehr brauchen die winzigen Setzlinge zum Fortbestand eine mineralhaltige Erde und Sonnenlicht. Folglich sind große Brände, die die Wälder öffneten und eine mineralhaltige Erde hinterlassen der Nährboden, denn diese kleinen Kerlchen brauchen, um nach 2.700 Jahren wie ein Gigant dazustehen. Hier zeigt sich m. E. wie kurzfristig der Mensch nur denken kann, aber die Natur sich offensichtlich in anderen Größenordnungen bewegt.

Der Yosemite National Park und die Mariposa Grove sind immer wieder Besuche wert!

 

Weiter geht es an den kalifornischen Windenergie Friedhöfen vorbei Richtung Death Valley. Auf diesen Friedhöfen auf den Anhöhen stehen Hunderte langsam vor sich hin rostender Windmühlen, hier scheint man die Zahlen etwas früher verstanden zu haben.

Und wenige km weiter folgt so etwas Ähnliches wie ein Friedhof, nämlich der Abstellplatz der überflüssigen bzw. der im Moment nicht gebrauchten Flugzeuge. Allerdings sind es nicht drei oder vier, sondern eher ein paar Hundert!

An der Abzweigung in Richtung Death Valley, kommt uns ein langer Frachtzug entgegen. Da die beiden Zuglokomotiven in großen Buchstaben mit „Santa Fee“ beschriftet sind, springe ich aus dem Wagen und mache ein Photo, denn Santa Fee ist ja auch ein Begriff aus den Western.

 

Wir fahren über die „190“ in das trostlose Tal des Todes ein und der Blick von dem  Straßenschild in Richtung Stonepipe Wells wirkt überzeugend trocken, es ist extrem trocken. Stonepipe Wells liegt nur 5 Fuß über dem Meeresspiegel! Weiter geht es rechts runter an den Harmony Borax Works vorbei zum Furnace Creek Visitor Museum (Ofen Flüsschen Besucher Museum) zum Devils Golf Course. Die aus Geröll und Salz bestehende ackerförmige Schicht des Devils Golf Course ist über 300 m dick. Doch bevor man Richtung Talausfahrt geht, fahren wir erst einmal zum Dantes View hoch (1.669 m). Es ist zwar beschwerlich dort hinauf zu fahren, doch wird man durch die Aussicht ausreichend belohnt. Es ist schwierig, sich etwas Unwirklicheres vorzustellen! Es wirkt alles so unglaublich trostlos und entfernt aller Lebenden.

Über Badwater, es liegt 94 m unter dem Meeresspiegel, geht die Fahrt weiter über die „178“ in Richtung Las Vegas in Nevada. Ob dies der tiefste Punkt in den USA ist?

 

In Las Vegas wohnten wir im „The Mirage“, dem Hotel, in dem Siegfried und Roy über viele Jahre ihre berühmten Auftritte mit ihren weißen Tigern hatten. Christine war ganz versessen darauf die Show zu sehen, so war die Reservierung zu einer Show eine unserer ersten Taten.

Zugegebenermaßen ist die Show außerordentlich beeindruckend, auch wenn die beiden Deutschen wohl zu den Superschwulen zu zählen sind. Es ist schwierig zu beschreiben, was die Beiden da so alles darbieten. Über der  ganzen Show liegt ein Schleier des Mystischen, so verschwinden z.B. nach einem kurzem Nebel ein Tiger oder auch ein Elefanten von der Bühne. Dies geschieht in wenigen Sekunden, so schnell kann weder ein Tiger, geschweige denn ein Elefant laufen. Auf der Bühne liegen einige Tiger herum, keiner ist angekettet, während andere an den Darbietungen teilnehmen! Einige liegen weniger als 5 m von den Zuschauern entfernt.

Diese Show könnte man sicher mehrfach sehen, d.h. für mich war es das zweite Mal, denn bei einer Friseurweltmeisterschaft im Jahre 1984 habe ich die Show zum ersten Mal gesehen, als ich mit einer Gruppe Portugiesen dort hin flog.

Auf dem Weg zur Rezeption jedes Hotels stehen schon rechts und links Spielautomaten. Dies darf einen nicht verwundern, denn Las Vegas wurde gegründet, um unbescholten und ungehemmt spielen zu können. Hier werden sicher täglich viele Millionen $ gewonnen und verspielt. Wir haben uns allerdings mit wenigen Runden 17 + 4 (Blackjack) zufrieden gegeben und ein paar $ in Automaten gesteckt.

Vor dem Hotel „Treasure Island“ liegt ein auf alt getrimmtes dreimastiges Kaperschiff im Wasser vor Anker bzw. während der Show fährt dieses Schiff durch das riesige Wasserbecken und unter ohrenbetäubendem Kanonendonner aus allen Geschützrohren wird ein anderes Schiff gekapert. Einäugige Piraten, gekleidet wie sie in Romanen und Filmen beschrieben werden, springen säbelschwingend übers Deck.

Natürlich waren wir auch im Caesars Palace, denn dies gehört zum  Pflichtprogramm in Las Vegas. Fast alle Hotels sind durch die unglaublich aufwendige Gestaltung im Inneren sehenswert. Hier wird nicht an Effekten gespart und alle paar Jahre entsteht wieder ein riesiges neues Hotel, während ein älteres verschwindet.

 

Unser nächstes Ziel auf der sich anschließenden Nationalparktour ist der „Valley of Fire“ State Park. Dieser liegt nordöstlich von Las Vegas in der Nähe des „Lake Mead“. Zu erreichen ist dieser feuerrote Felsenpark über die Interstate 15 N und später abzweigend in die 169. Die kräftige rot-orange Farbe der Felsen beherrscht die Umgebung. In einem kleinen Tal findet man versteinerte Baumstämme eines 225 Millionen Jahre alten Waldes. Auch findet man mit dem kleinen Taschenführer zu den prähistorischen Wandmalereien der Indianer.

Weiter geht es zurück zur I 15 N bis kurz nach St. George, denn dort geht es rechts ab auf die 9 in Richtung Springdale in Utah, dem Eingang zum Zion National Park. Von Las Vegas bis Springdale werden es ca. 260 km gewesen sein, sodass wir am frühen Nachmittag dort eintrafen. Am Ortseingang in Springdale haben wir uns sofort für eines kleines Hotel entschieden, denn schließlich wollen wir noch in den Zion Canyon marschieren. Man kann zwar über den Scenic Drive ziemlich weit in den Canyon, d.h. bis zum „Temple of Sinawava“ fahren, doch die interessantesten Bilder bieten sich gewöhnlich abseits der Straßen. Folglich haben wir uns für ein paar Stunden auf den Weg gemacht und die Natur bewundert. Die umgebenden Berge sind alle um die 2.000 m hoch, wirken aber durch die steilen Aufgänge gewaltiger.

Nach dem Essen am Abend haben wir es uns auf einer herrlich gelegenen Bank oberhalb unseres Hotel und auch des Ortes gemütlich gemacht und den Tag an uns vorüber ziehen lassen. Am nächsten Morgen fahren wir wieder in den Park hinein, doch kurz nach der Einfahrt geht es rechts ab über eine sich steil nach oben windenden Straße und einem langen Tunnel zum Canyon Overlook. Hier parken wir unser Auto und wir marschieren über eine Stunde auf dem Canyon Overlook Trail entlang. Dieser Weg ist überhaupt nicht meine Sache, denn immer wieder geht der Weg am Abgrund entlang. Hier geht es mehrere Hundert Meter steil nach unten. Nichts für meine Höhenangst, aber was macht man nicht alles, um des lieben Friedens willen! Hier oben hat man auch einen wunderschönen Blick auf einen Sandsteinberg, der Checkerboard genannt wird. Die Bezeichnung muss sich aus den horizontalen wie vertikalen Linien ergeben, die sich alle paar Meter auf dem Felsen abzeichnen.

Neben vielen herrlichen Aussichten ist noch der Blick auf den „West Temple“ zu erwähnen, weil diese Bergformation wirklich wie ein Tempel auf einem Berg aussieht.

Die Straße Nr. 9 führt uns bis zu der Mt. Carmel Junction, die 89 bis Long Valley Junction und die 14 zum Cedar Breaks National Monument. Die Straße führt uns am Navajo Lake entlang, der durch einen Vulkanausbruch vor einigen tausend Jahren entstanden ist. Er hat keinen natürlichen Auslauf, sondern das Wasser sickert durch Kanäle im Erdreich und erscheint an verschiedenen Ställen als Wasserfälle.

Die Straße führt uns immer höher, bis auf 3.100 m. Hier liegt an geschützten Stellen noch über 2 m Schnee, obwohl wir mittlerweile Mitte Mai haben!

Vom Supreme Point, dem höchsten Punkt blickt man in das Cedar Breaks National Monument hinein. Von hier oben führt der Blick in Stufen mehrere hundert Meter bergab in schneebedeckte Täler, in denen Gruppen von schneebedeckten Tannen stehen. Die Hänge der Schluchten sind aus weißem und rotem Sandstein, sowie aus allen erdenklichen Farben dazwischen. Es ist wieder ein Flecken wunderschöner Natur, den wir hier erleben dürfen.

 

Unser nächstes Ziel ist der Bryce Canyon National Park, etwa 180 km von Springdale entfernt, wo wir wieder übernachten werden. Allerdings hatten wir hier im Voraus gebucht, denn der Bryce Canyon ist sehr populär. Christine und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit auf dem Weg dorthin, denn ich wollte selbstverständlich noch nach Ankunft zum Canyon fahren, doch sie wollte sich lieber ausruhen, von was?! Folglich musste ich meine erste Exkursion zum Canyon alleine unternehmen. Somit hat sie diesen unwirklich schönen Blick in die vielen tiefen Täler erst einen Tag später genießen können, und das bei schlechterer Belichtung, denn schließlich weiß ja jeder, dass man bei warmen Licht am Nachmittag die schönsten Farben genießen kann. Aber das scheint ihr gleichgültig gewesen zu sein, was ich wiederum überhaupt nicht verstehen kann! Ich war so fasziniert von dem Anblick, sodass ich die gesamte Strecke oberhalb des Canyons von vorne bis hinten und zurück gefahren bin, etwa 70 km! Man meint immer wieder eine noch faszinierendere Stelle gefunden zu haben, hält an und filmt, um dies nach ein paar Hundert Metern wieder zu tun!

Das Wetter, aber vor allem der Regen hat diese Sandsteinformationen über die Jahrtausende geschaffen. Man schaut in ein Amphitheater oder erblickt sogar die Form eines Pudels. Die Hoodoos, so werden die Türme genannt, die zu Tausenden aufragen, haben alle nur möglichen Formen angenommen. Es ist eine Freude dies alles zu sehen, man weiß einfach manchmal nicht wohin man zuerst schauen soll, so schön ist es den Blick nach unten zu werfen. So war es mehr als selbstverständlich, dass wir uns auch der Mühe eines Rundganges zwischen den Türmen im Canyon unterzogen haben. Auch wenn ich damals noch kein besonders wanderfreudiger Mensch war, so habe ich diese herrlichen Stunden dort unten genossen. Man stößt von einem Naturwunder auf das nächste. Einfach wunderschön!

Auf dem Weg zum nächsten Naturwunder, dem Capitol Reef National Park, passieren wir Boulder, einem winzigen Ort mitten zwischen Nationalparks gelegen, selbst auch umgeben von sehr schönen Sandsteinformationen in allen Farben. Boulder war bis in die 30er Jahre dafür bekannt, wohl der abgelegenste Ort der USA zu sein, der noch als einziger seine Post mit dem Packesel zugestellt bekam.

Der Capital Reef National Park ist berühmt durch sein „Waterpocket Fold“, eine sich über 150 km erstreckende Gebirgsformation. Der Highway 24 führt quer durch das Felsmassiv vorbei an den „Twin Rocks“, dem „Chimney Rock“, dem „Capital Dome“ und der gigantischen Kulisse des  „Castle“. Es ist interessant zu sehen wie verschiedenfarbig die Gesteinsschichten übereinander aufgetürmt sind. Sie rangieren von sandfarben bis dunkelrot und wiederholen sich mehrfach. Als wäre dies nicht schon genug zu bestaunen, führt auch noch ein Hinweisschild zu vorchristlichen Felszeichnungen.

Leider muss ich gestehen, dass ich mich nicht mehr an die genaue geographische Lage der gewaltigen „Entrada Sandstone“ Skyscraper erinnern kann, doch irgendwo in Utah werden sie stehen. Man muss sich Felstürme, wie Hochhäuser aufragend, vorstellen. Genannt wird das Ganze „ Park Avenue“.

Unser nächstes Ziel ist das „Natural Bridges National Monument“. Um diese gewaltigen Brückenbögen aus nächster Nähe zu erleben und zu sehen, muss man allerdings mindestens bis zu ihren Seiten hinabsteigen. Noch besser ist es jedoch unter den Brücken zu stehen, um die Größe bzw. Fragilität der Bögen zu erfassen. Im Wesentlichen sind drei große Brücken mit den dazugehörigen Maßen zu nennen:

                                                   Höhe  m       Spannweite  m          Breite m       Dicke m

Die Owachomo Brücke                106               180                         27                    9

Die Sipapu Brücke                      220               268                         31                    53

Die Kachina Brücke                     210               204                         44                    93

Am beeindruckensten ist irgendwie die Owachomo Brücke, denn man sieht ihr die 9 m Dicke nicht an, sondern befürchtet eher, dass sie noch beim Dastehen einbrechen könnte.        

Auf dem Weg zum „Arches National Park“ führt uns unser Weg erst einmal zu dem „Canyonlands National Park“ und „Dead Horse Point State Park. In beiden Parks hat man herrliche Aussichten in die Canyon des Colorado Rivers. Besonders am „Dead Horse Point Overlook“ hat man eine sehr gute Sicht auf den Colorado, der sich im Canyon um 180 Grad um einen Berg windet. Die Bögen, die durch jahrtausendelange Erosion entstanden sind, stellen auch wieder teilweise etwas sehr Fragiles ab, besonders die „Landscape Arche“ und die „Delicate Arche. Die „Double Arche“ hingegen sieht sehr begehbar aus, sodass wir uns sogar getraut haben in den Bogen hineinzuklettern.

Vom „Arches National Park“ bzw. der südlich am Park gelegenen Stadt Moab in Utah, zum „Mesa Verde National Park“ in Colorado sind es etwa 230 km auf guter Straße zu fahren.

Doch erst einmal führt uns die Straße nach Durango, einer Stadt in Colorado, wo möglicherweise auch der Colt wild geschwungen wurde, zumindest klingt der Name danach. Wir haben zwei Attraktionen dort entdeckt.

Die erste ist eine Dampflokomotive mit entsprechend alten Waggons, in denen man eine sehr schöne Fahrt entlang den Schluchten von Durango nach Silverton buchen kann. Die einfache Fahrt dauert 3 Stunden, man kann mit einem Bus zurückfahren.

Als zweite Attraktion empfanden wir den „Diamond Belle Saloon“ im Strater Hotel. Hier servieren authentisch kostümierte Bartender und Saloon Girls die Drinks. Auch kann man erleben, dass sich Westernhelden mit gewaltigen Colts zu den Gästen setzen und mit ihnen über den „Wilden Westen“ plaudern. Natürlich sind die Cowboys auch entsprechend authentisch gekleidet. Das Hotel wird augenscheinlich nach wie vor von einer Pioneerfamilie, die seit dem Gold- und Silberrush um 1880 hier ansässig ist, geführt.

Im Sommer ist es sicher auch herrlich an einer River Rafting Tour auf dem „River of the lost souls“ teilzunehmen. Natürlich sollte man ordentliche Wellen über sich ergehen lassen können, denn nass wird es auf jeden Fall.    

Wenig später folgt das „Aztec Ruins National Monument“, wo man ein paar Steinhäuserruinen bestaunen darf. Ein nicht wirklich sehenswertes Ziel, denn außer ein paar Steinen aufeinander gestapelt, gibt es hier wenig zu sehen.

Da ist Mesa Verda schon etwas ganz anderes. Mesa Verde (grüner Tisch) hat nichts mit großen Felskolossen, Felsbrücken oder Bögen zu tun, sondern ist ein National Park, der den früheren Einwohnern unter den Felsen in Steinhäusern gewidmet ist. Vor etwa 1400 Jahren „bezog“ eine Gruppe Indianer die riesigen Aushöhlungen unter den Felsüberhängen von Mesa Verde, baute  hier Steinhäuser und lebte ca. 700 Jahre dort. Im späten 13. Jahrhundert verließen sie in einer oder zwei Generationen ihre Häuser und zogen fort. Archäologen nannten  sie Anasazi, nach einem Navajo Wort das die „Vormaligen“  bedeutet. Die Anasazi waren Steinzeitmenschen, die keinerlei Metall verwendeten, sondern geschickt Steine, Knochen und Holz in Werkzeuge zum Schleifen und Schneiden schufen. Über ihnen, auf dem Mesa Verde, pflanzten sie Getreide an und gingen zur Jagd.

Auf dem Weg weiter nach Westen stößt man auf eine kleine sehenswerte Stelle, den „Mexican Hat“. Dies ist eine Steinformation, die wirklich einiges von einem mexikanischen Hut hat, nämlich eine ungewöhnlich weit heraus ragende Krempe des Hutes. Übrigens sind wir mittlerweile wieder in Utah.

Unser nächstes Ziel ist der „Monument Valley Navajo Tribal Park“ in Arizona. Wir wollen uns die Kulissen von Marlboro Country anschauen. Es sind wirklich beeindruckende Felstürme, die vereinzelt in den Himmel ragen. Leider war der Himmel etwas bedeckt, sodass die Farben der Felstürme ein wenig blass aussahen und nicht herrlich rot.

Wie gesagt, handelt es sich um einen Navajo Tribal Park und dieser Park hat natürlich auch seine Rules and Regulations, z.B. „keep Navajo Land clean und do not litter!“ Allerdings haben wir keinen anderen Park erlebt, der so versifft war wie dieser, denn Plastiktüten und Papier flogen eigentlich überall herum. Mit Sicherheit nicht von den Parkbesuchern, sondern von den Parkbetreibern und seinen Anwohnern, den Navajo selbst. Natürlich darf man hier nicht mit dem eigenen Fahrzeug im Park fahren, sondern muss in einen der offenen Jeeps einsteigen. So verdient man halt zweimal, erst Eintritt und dann noch an der Fahrt. Die Navajo wohnen wie gesagt in dem Park und man sieht auch ihre Hütten Seite an Seite mit den Felstürmen stehen. Gleichzeitig sieht man ein paar verrottete alte Autos neben den Hütten und jede Menge Müll. Soviel zur „do not litter“ Regel für die Besucher.

Da es schon später Nachmittag war als wir die Tour hinter uns gebracht hatten, haben wir unweit des Monument Valley übernachtet. Dieses Motel (Name vergessen) war genau so versifft wie der Parkplatz und die Wohnstätten der Navajos. Wir trauten uns nicht barfüßig über den Teppichboden zu gehen, so verdreckt sah der aus, eine echte Zumutung.

Von hier aus fahren wir weiter zum „Antelope Canyon“, der etwa 10 km östlich vor der Stadt Page in Arizona liegt. Wenn man nicht aufpasst, kann man leicht die unscheinbaren Parkplätze rechts und links der Straße verpassen. Auf der rechten Seite befindet sich der Parkplatz für den „Lower Wash“ und auf der linken Seite der zum „Upper Wash“ (Regenabflüsse bei starken Niederschlägen).

Ich denke dass man sagen darf, dass der „Upper Wash“ der spektakulärste Wash ist. Dieser Wash befindet sich allerdings wieder auf Indianerland, dem Land der Navajo. Dies bedeutet, dass dort wieder ein großes Schild mit Rules und Regulation steht, wie „do not litter“. Was meint ihr wohl wie es dort auf dem Parkplatz aussah!? Als erstes muss man $ 21,- Eintritt für die auf eine Stunde begrenzte Besuchszeit bezahlen und dann bleibt einem eigentlich nicht anderes übrig als auch auf dem offenen Pick-up für ein weiteres Honorar Platz zu nehmen, denn sonst läuft man 20 Minuten dorthin, die dann von der Stunde abgehen.

Auf den Pick-up Trucks der Navajos geht es dann durch den sandigen "Antelope Wash" bis man den Eingang in den unscheinbaren Felsspalten erreicht, einem märchenhaften Ort: dem Antelope Canyon auch Corksrew Canyon genannt.

Das Wasser staute sich bei starken Regenfällen hinter dem Canyon und suchte sich einen Weg durch das weiche Gestein. Durch die feinen Sandkörnchen im Wasser wurde der Fels so fantastisch ausgeschliffen.

Leider ist hier wenige Jahre nach unserem Besuch ein furchtbares Unglück passiert. Durch ein sehr heftiges Gewitter ausgelöst und damit verbundenen gewaltigen Regenfällen wälzten sich ungeheure Wassermassen durch den Antelope Canyon, als gerade eine Gruppe Touristen sich dadurch quetschte. Es sind viele Menschen ertrunken, denn dort kommt man so schnell nicht heraus, es ist sehr eng.

Und weiter geht es zum „Glen Canyon Dam“, dem Staudamm des Colorado Rivers ganz in der Nähe von Page. Der Damm staut den zweitgrößten Stausee der USA, den Lake Powell. Es führt eine sehr schöne alte Stahlbrücke auf die andere Seite des Dammes. Als wir auf der westlichen Seite standen, sahen wir einen amerikanischen Transport, ein ganzes Haus wurde auf einem Tieflader zum nächsten Standort geschafft.

Wenn man Zeit hat, sollte man die Gelegenheit wahrnehmen und sich ein wenig über die Konstruktion eines solchen Dammes zu informieren. Man kann hinunter zu den Turbinen fahren und den Damm von unten bestaunen. Es ist wirklich beeindruckend!

Zum Abschluss unserer National Park Tour wollen wir auf dem Weg nach San Diego noch zum Grand Canyon National Park fahren und uns diese beeindruckenden Schluchten anschauen.

Unsere Fahrt führt uns allerdings erst einmal in das Besucherzentrum, denn wir haben noch kein Hotel gebucht, und es ist schon einiges los am Grand Canyon. Wir hatten Glück und bekamen noch eine Unterkunft im Grand Canyon Village. Die ganzen Anlagen im Park sind alle ein paar Nummern größer als in den übrigen von uns besuchten Parks, halt „Grand“.

Man hat einiges vor, wenn man alle Aussichtspunkte ansteuern und Ausschau halten will. So gibt es auf der westlichen Seite des Canyon Randes folgende Aussichtspunkte, von denen man eine herrliche Sicht in den Canyon bzw. auf die gegenüberliegende Seite hat. Diese sind der Lipan Point, Moran Point, Grandview Point, Yaki Point, Hopi Point, Yavapai Point, Pima Point und den Hermits Rest. Natürlich sind die zentralen Aussichtspunkte wie Yaki, Yavapai und Hopi Point die überlaufendsten Stellen. Von hier hat man die Sicht auf Gebilde wie den Shiva Temple, Osiris Temple, den Isis Temple, die Cheops Pyramide, den Diana Temple, das Walhalla Plateau und den Zoaster Temple, auch Sumner Butte genannt.

Vom Grandview Point dürfte man leichter Wotans Throne, den Vishnu Temple und den Jupiter Temple sehen können. Um dies alles wahrzunehmen, bedarf es einer bebilderten Karte mit Position und Namen des gesuchten Temples, ausreichend viel Phantasie und eines Fernrohres, denn sonst sieht man nur Felsgebilde. Doch muss man nicht unbedingt den Buddha Temple oder einen der vielen anderen erwähnten Temple wahrgenommen haben, um den Besuch an den Rand des Grand Canyon als sehr beeindruckend zu bezeichnen. Dieser National Park ist ein Muss, wenn man in der Nähe ist!

Auf dem Weg nach San Diego haben wir Palm Springs passiert. Es ist deutlich wahrzunehmen, dass hier nicht die ärmsten Amerikaner wohnen, denn es wimmelt von teuren Hotels und hervorragenden Golfplätzen zu enormen Preisen.

Da wir noch kein Golf spielen, fahren wir in einem Rutsch nach San Diego, wo wir noch 2 Tage bei meiner Tochter verbringen.

Am 23.5. fliegen wir mit der UA 2362 von San Diego nach San Francisco und von dort mit der UA 47 weiter nach Hawaii, d.h. auf die Insel Maui.

Hier hatten wir uns im Hyatt Regency Club eingebucht, da ich noch über eine Menge Hyatt Punkte verfügte und wir somit preiswert recht luxuriös wohnen konnten. Im Regency Club gibt es ein kostenloses kleines Frühstücksbüfett, das hier ausgesprochen vielfältig ausgefallen ist. Am späten Nachmittag gibt es einen Snack, der in diesem Club allerdings nicht als solcher zu bezeichnen war, denn so üppig war das Dargebotene. Außerdem sind die Drinks am Nachmittag kostenlos! Mit anderen Worten, wenn man von den tollen angebotenen Speisen einschl. Sushi, auch nur ein wenig naschte und dazu ein paar Gläschen Wein trank, konnte man sich das Abendessen sparen.

Ein Ausflug mit einem Hotelwagen führt uns in den Haleakala National Park, der sich praktisch um den Haleakala Krater ausdehnt. Auf der Fahrt dorthin geht es an unendlich lang erscheinenden Zuckerrohrfelder vorbei und führt von Meereshöhe bis auf ca. 2.500 m Höhe. Der Krater liegt in 3.055 m Höhe. Vom Rand des Kraters blickt man in den riesigen Trichter, in dem wiederum viele kleine Krater von späteren Eruptionen aufragen. Auf einem Photo habe ich damals einen Regenbogen gebannt und später zufällig auch noch einen Golfclub auf dem Bild entdeckt. Aber Golf war damals noch kein Thema.

Am 31.5. fliegen wir mit der UA 4101 schon um 07:22 nach Honolulu, um von dort mit der

UA 821 um 09:40 nach Tokyo zu fliegen. Der Flug ist zwar nur etwa 8 Stunden, doch durch die Datumsgrenze bedingt, kommt man einen Tag später an, nämlich am Nachmittag des 1. Juni. In Tokyo laufe ich praktisch immer in denselben Ecken herum, d.h. es zieht mich immer wieder dorthin, wo ich früher auch hin und wieder hingegangen bin. Dazu gehört natürlich an erster Stelle der Meiji Shrine, ein Shinto Temple im Herzen von Tokyo. Auf dem Weg dorthin kommt man sozusagen automatisch an der Omote Sando vorbei. Die Omote Sando führt von der Aoyama Dori über die Meiji Dori zum Meiji Shrine. Auf dieser Straße fuhren Mitte der 70er Jahre japanische Motorradfans mit ihren hubraumgewaltigen Maschinen auf und ab. Doch wurde dies wenig später untersagt, da sich die Nobelgeschäfte zu beiden Seiten wahrscheinlich beschwert haben. Ich glaube es war die Omote Sando, auf der links nach dem Eingang zum Meiji Shrine jeden Sonntag japanische Rockfans ihren Elvis Rausch erlebten. Jugendliche Gruppen mit Kassettenrecorder und Lautsprechern bewaffnet und entsprechend der Elvis Zeit gekleidet tanzten ihren Rock and Roll.

Im New Otani Hotel in Akasaka gibt es ein Trader Vics, ein im polynesischen Stil aufwendig eingerichtetes Restaurant. Es hängen Fischernetze, kleine Kanus und allerlei Südsee an der Decke. Aber viel wichtiger sind die köstlichen Cocktails, meist auf Rumbasis. Der Mai Tai im Trader Vics ist etwas ganz Besonderes, einfach köstlich. Doch neben dem Mai Tai sind Drinks wie der Scorpion, Zombie oder Honey Honey einfach unwiderstehlich. Auch das Essen im Restaurant ist hervorragend, so z.B. als Vorspeise Crab Bengal, feines Krebsfleisch in einer feinen Currysauce und zum Hauptgericht indonesisches Lammkotelett im chinesischen Spezialofen gebacken, sind hinreisend. Als Nachspeise kann ich nur den Käsekuchen mit Himbeersauce empfehlen, einfach atemberaubend! Ein Genuss!!

Natürlich gehört eine U-Bahn Fahrt zum Senso-ji, dem Kanon Tempel in Asakusa, zum Pflichtprogramm einer jeden Japan bzw. Tokyo Reise. Die Geschichte des Tempels geht zurück bis 1370, als Fischer das Abbild der Göttin der Barmherzigkeit im nahegelegen Fluss Sumida entdeckt haben wollen und dieses in einem Schrein seit dem aufbewahren. Eine größere Gasse führt durch einen Tempeltorbogen, der rechts und links gewaltige hölzerne und grimmig dreinschauende Wächter beherbergt. Danach geht der „Pilger“ ca. 1 km durch eine Geschäftsgasse Richtung Kanon Tempel. Hier reihen sich hunderte von kleinen Geschäften aneinander, in denen es japanisches Reisgebäck, alle Arten von Süßigkeiten, Anzüge, Kleider, Schwerter, Stofftiere, Schuhe, Schirme und selbstverständlich die wunderschönen kleinen japanischen Glücksbringer für Autofahrer etc. zu kaufen gibt. Es gibt fast alles auf dem Weg zum Kanon Tempel zu kaufen. Noch vor dem Aufgang in den Tempel kann man sich noch das Horoskop kaufen und dies dann in einen Strauch heften, damit ein gutes Horoskop auch eintritt bzw. ein schlechtes nicht eintritt. Man ist sehr pragmatisch in Japan. Im Eingang des Kaminaris-mon, des Donnertores, hängt das Symbol der Göttin der Barmherzigkeit, eine große rote Laterne.

Doch bevor ein Gläubiger in den Tempel hinaufgeht, wäscht er sich symbolisch, in dem er sich Rauchschwaden aus Rächerstäbchen in das Gesicht mit der Hand holt. Dazu steht ein großes überdachtes mit Räucherstäbchen gefülltes Gefäß auf dem Weg zum Aufgang. Im prachtvoll  geschmückten Inneren stehen die Gläubigen und verbeugen sich vor dem Symbol der Göttin mit aneinander gelegten Händen, so wie die Thais Leute begrüßen. Zu einem Gebet gehört auch, dass man Geldstücke in einen 3 x 3 Meter großen Kasten wirft, der natürlich oben geschlitzt ist, damit das Geld hineinfallen kann, aber niemand mit dem Arm hineingelangt.

Rund um den Kanon Tempel herum stehen wunderschöne bronzene Buddhafiguren und kleine Schreine.

Von Asakusa aus geht es zu Fuß weiter Richtung Ueno Bahnhof und von dort auf der Showa-dori nach Akihabara, dem Stadtteil Tokyos, wo einem das Herz aufgeht vor lauter Elektronik. Doch zuerst sollte man sich durch Okachmachi winden. Dies ist ein Geschäftsviertel, das  teilweise unter der hochgelegenen Eisenbahntrasse liegt und in erster Linie offene Lebensmittelgeschäfte beherbergt. Hier gibt es Tintenfische von roh bis getrocknet, die besonders furchtbar riechen, rohen Fisch für Sushi, riesige Äpfel mit einem Durchmesser von 15-20 cm, große Krebse aus Alaska, frischen und getrockneten Seetang, herrlich aussehende Steinpilze, Shitake und natürlich auch viele verschiedene frische ganze Fische. Ein toller Anblick.

Wie gesagt, in Akihabara findet der Elektronikbastler einfach alle Bausteine die man braucht, um irgendetwas entstehen zu lassen. In den letzten Jahren sind jedoch immer mehr Geschäfte hinzugekommen, die elektrischen Haushaltsartikel aller Art und selbstverständlich Unmengen von Handys verkaufen. Navigationsgeräte gibt es in Japan schon seit ca. 25 Jahren und ich kann mir keine Stadt vorstellen, in der das GPS besser zum Einsatz kommen könnte als hier in dem Gewirr von kleinen Gassen ohne Namen.

Eine U-Bahnfahrt nach Shinjuku, um sich dort im Bahnhof zu verlaufen, gehört auch zum Programm. Diesen Bahnhof passieren täglich etwa 2 Millionen Pendler!! Wenn man dort in der Stoßzeit in diesem Menschengewühl mitlaufen muss, kann man leicht Platzangst bekommen. Gut, dass ich etwas größer bin, Christine sieht natürlich nichts mehr und muss sich an meine Hand begeben! Unter dem Bahnhof fahren auf mindestens 3 Stockwerken U-Bahnen und die JNR (Japan National Railway) in alle Himmelsrichtungen. Dieser Bahnhof ist ein Monster, in dem man sich erst einmal zurechtfinden muss.

Hier gibt es Department Stores in einer Qualität, von denen ein großer Teil der westlichen Welt no nie etwas gesehen hat. Das Isetan, Takashimaya, Odakyu, Keio, Lumine und Yodobashi Camera zählen zu diesen Superlativen.

Das Tokyo Metropolitan Government Office mit seinen 2 Türmen, die bis 243 m hochragen, sind wahrscheinlich das modernste Bürgermeisteramt einer Stadt.

Da wir im Shimbashi Daiichi Hotel wohnen, können wir zu Fuß zur Ginza laufen und dort am Abend die Auslagen in den Geschäften bewundern. Die Ginza mit ihren kleinen Gassen, gleich neben der großen Straße, ist schon etwas Besonderes. Hier findet man noch heute direkt neben einer edlen Bar mit vielen Geishas, heute sind dies junge Frauen, die Getränke nachgießen und sich den Stuss der Gäste anhören, auch noch winzige Nudelshops. Yakitori-(alles vom Huhn, gebraten) Restaurants, Wahrsager im Kerzenlicht auf dem Bürgersteig, Esskastanien werden auf einem Schubkarren gebraten und allerlei Arten von Restaurants. D.h. jede Küche der Erde ist vertreten und finden sich in den winzigen Gassen wieder. Ich habe ja fast 10 Jahre in Tokyo gelebt und ich glaube man kann beim Lesen merken, dass ich dort gerne gewohnt habe.

Leider kann ich mir ein Retirement in Tokyo nicht leisten, sonst wäre dies eine Alternative gewesen. Zum Verständnis: eine kleine Wohnung von ca. 100 qm kostet etwa € 6.000,- Miete im Monat! Ein kleines Haus zu kaufen, daran ist schon gar nicht zu denken.

Am 4. Juni geht unsere Reise weiter mit der UA 837 um 18:15 nach Shanghai. Der Flug dauert nur ca. 3 Stunden und ist somit auf einer A….backe absitzbar.

Voriges Jahr haben wir noch in Shanghai gearbeitet, in dieser sich fast überstürzenden Stadt. Schade, dass von dieser Aufbruchstimmung nicht sehr viel in Deutschland zu verspüren ist. 1976 war ich zum ersten Mal zufällig hier, da unser Flieger nach Peking wegen Schneesturm umgeleitet werden musste. Es sind zwar 20 Jahre her, aber man möchte meinen, es sind 100 Jahre vergangen, so hat sich Shanghai entwickelt!

Natürlich fahren wir zu unserem früheren Büro und treffen auch den Manager des Komplexes in der Xing Guo Road. Im Zentrum von Shanghai hatte ich diesen in einem kleinen Park gelegen 2stöckigen Büroneubau zufällig gefunden. Ursprünglich gab es hier nur ein winzig kleines Hotel, in dem Mao Se Tong immer abstieg, wenn er Shanghai besuchte. Wahrscheinlich hat er hier auch die kleinen Mädchen betanzt und …. Ob er es wohl noch ohne Hilfe geschafft hat?

Wir waren am Bund und haben uns im Peace Hotel einen Kaffee gegönnt, den hätten wir aber lieber woanders trinken sollen, und haben uns an das Vergangene erinnert. Schade, hätten die Wella Inhaber mehr im Rücken (Kohle) gehabt, so hätten wir es dort gerne ein paar Jahre ausgehalten.

Am 6.06. geht es weiter mit der TG 665 um 17:30 – 20:55 = 5:25 Std. (es stimmt, es ist der Zeitunterschied!) von Shanghai nach Bangkok, SHA – BKK. Ich war zwar schon mindestens 50 mal in Bangkok, doch meist beruflich, und damit habe ich außer Patpong, Restaurants und Hotels wenig gesehen.

Unsere erste Taxifahrt führte uns zu meiner alten Bekannten „Anna“, die auf der Silon Road 1007 ein Antiquitätengeschäft bzw. ein Kopiegeschäft betreibt. Ich kenne sie seit Jahren und erstaunlicherweise erkennt sie mich immer sofort wieder. Bei ihr habe ich schon etliche Buddhas gekauft und nach Deutschland verschiffen lassen, weil sie zu schwer zum Tragen waren. Anna hat viele Antiquitätenhändler aus Deutschland in ihrem  Kundenkreise, doch Antiquitäten verkauft sie eigentlich so gut wie nicht!! Sie lässt gute Kopien herstellen! Es ist schwer sich in diesem Laden (!) zu bewegen, alles ist zugestellt.

Ein anderes Ziel ist der Floating Market außerhalb von Bangkok, man fährt zwar ein paar Stunden, doch es ist es wert. Hier paddeln Marktfrauen in ihren Booten in einem kleinen Kanal auf und ab und verkaufen ihre Gemüse etc. Das nebenan Thais auch Touristen Schlangen um den Hals legen und für das Photo ein paar Baht  verlangen ist ja verständlich, denn wo trifft man sonst Zahlungswillige?

Hinter dem Hilton Hotel befindet sich ein kleiner, aber besonderer Tempel, nämlich ein Phallustempel! Hier scheinen alle, die Erektionsschwierigkeiten haben, ein solches Teil zu hinterlegen. Hier haben wir Apparate gesehen, von denen niemand mehr träumt, nämlich

3 m hoch!!!! Es gibt hier die urigsten Exemplare, z. B. Schweine in Form eines Penis (was soll das?), Flugzeuge als Penis, doch die meisten schauten so aus wie er halt aussieht, bloß waren sie alle zwischen 50 – 300 cm lang!! Hier werden wohl Wunschträume zum Ausdruck gebracht!?   

Mein früherer Geschäftsführer für Thailand lädt uns zum Abendessen ein und seine Managerelite muss antreten. Er ist so unterhaltsam, da müssen ein paar weitere nette Thais mithelfen bzw. nachhelfen. Wir gehen in ein Seafood-Restaurant der ganz anderen Art, ein Teil des Inneren sieht aus wie ein Supermarkt und der andere Teil wie ein chinesisches Restaurant. Man nimmt sich einen Einkaufswagen und sucht sich in den Auslagen die Zutaten für Gerichte zusammen! Hier liegt nur frische Ware, d.h. verschiedene Fische, Lobster, Langusten, Scallops, Tintenfische, verschieden Gemüse und natürlich Früchte. Nachdem man alles zusammengestellt hat, fährt man zur Kasse und zahlt. Anschließend geht es mit dem Wagen an einen Tisch, wo man schon von einer Kellnerin empfangen wird. Nun kann man die Zubereitungsart festlegen und die Kellnerin nimmt den Wagen mit Inhalt mit. Wenige Minuten später werden die zubereiteten Speisen serviert. Dass man keine 2-Sterne-Gerichte erwarten kann, ist ja klar, doch schmeckt alles recht gut.

Dass wir auch im Oriental zum Kaffee waren sollte ich erwähnen, denn dort sollte man zumindest einen Kaffee getrunken haben.

Direkt neben unserem Hotel, dem Grand Hyatt Erawan, gibt es schon einen wunderschönen Schrein, den Erawam-Schrein, an dem geopfert und getanzt wird.

Die beindruckendste Tempelanlage ist sicher der Wat Phra Keo, ein Muss für jeden Bangkok Besucher, denn diesen Prunk muss man gesehen haben.

Den liegenden Buddha (50 Meter) im Wat Po ist auch ein besonderer Tempel.

Wenn man sich dann auf der anderen Flussseite noch den Wat Arun angesehen hat und hinauf geklettert ist, hat man meines Erachtens genug Tempel gesehen, denn sie erscheinen einem nun immer ähnlicher.

Patpong erwacht erst am Abend, dann werden hier Verkaufstände aufgebaut bzw. offengedeckt, auf denen sich nur das Feinste in Kopie befindet, denn nun strömen die Touristen hierher, die endlich auch eine Louis Vuiton Tasche haben möchten. Zugegebenermaßen sind die Kopien nicht schlecht gefertigt. Doch die größte Attraktion sind sicher die vielen Bars, in denen sich junge spärlichst bekleidete Thai Frauen auf Bühnen an Eisenstangen entlangwinden. Alle diese jungen Frauen lassen sich gerne in eine andere Bar einladen oder verbringen den Abend und die Nacht mit dem Freier. Die Bar, in der die Auserwählte arbeitet, verlangt natürlich eine Auslösezahlung, denn schließlich entgeht Umsatz. Es gibt alle möglichen erotischen Shows, die eigentlich keine Wünsche offen lassen. „Straßenverkäufer“ bieten Prostituierte beiderlei Geschlechts mittels Photos aufdringlich an, man kann keine 100 m gehen ohne nicht angesprochen zu werden.

Knusprig gebratene Heuschrecken von 7 cm Länge werden als Snacks auf der Straße in Tüten verkauft. Neben den Heuschrecken gibt es noch eine ganze Reihe von undefinierbaren „Köstlichkeiten“.

Die Stadt erstickt mittlerweile fast in ihrem Verkehr und den Abgasen. In Bussen werden Zeitungen verteilt, denn so eine Fahrt von wenigen km kann schon mal 1 Stunde und mehr dauern. Ein Renner sind auch die portablen Toiletten, die so mancher Autofahrer im Wagen hat, denn wenn die Natur ruft und man im Stau steckt, kann dies äußerst unangenehm werden. Da hat man dann doch lieber seine Toilette dabei!!

Als Tourist, der die Sehenswürdigkeiten anschauen möchte, gibt es eigentlich nur das Taxi als Verkehrsmittel, es fahren zwar auch Busse, doch wohin? Nicht viele Thais sprechen englisch und dies meist in einer Aussprache, die man erst erlernen muss. Einiges muss man sich allerdings auch erlaufen und dabei wird es einem meist recht warm, denn es herrschen 90 % Luftfeuchtigkeit bei 35 Grad. Für mich kein Wohlfühlklima, da ich sofort vor Schweiß triefe. Gut, dass wir unser Hotel für eine halbe Nacht am Abflugtag noch gebucht hatten, denn ich komme natürlich klatschnass von unserem letzten Ausflug zurück. So können wir uns noch einmal vor dem Abflug nach Frankfurt am 9. Juni 1996 mit der LH 745, Abflug um 23:45, frisch machen. Die Flugzeit betrug 12:30 Std. ist aber in der ersten Klasse gut zu überstehen.