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Salzpfanne

Reise vom 30.04. bis 11.06.2008 Teil 3 Botswana und Südafrika

 

29.05.08   von Roy’s Rest Camp zur Mahangu Safari Lodge, 422 km = 6 Stunden Teerstraße plus Pirschfahrt im Mahango Game Reserve, 45 km = 2 Std.

Die ersten 70 km sind rechts und links noch Farmen von Weißen, aber nach einer Veterinärstation gibt es rechts und links der Straße unzählige kleine Dörfer aus Strohhütten, wir sind im Ovamboland. Die Ovambos stellen ca. 50 % der Bevölkerung Namibias, arbeiten auf Farmen usw. im Süden und fahren in den Ferien nach Hause.

Auf einer langen Strecke werden rechts und links der Straße immer wieder Schilfbündel zum Kauf angeboten. Die Gegend sieht ärmlich aus, ist aber sauber und es fliegen keine Plastikbeutel herum.

In Diwundu, kurz vor dem Okavango, der eigentlich Kawango (die Ovambos setzen  gerne vor alles ein „O“, was die Kawangos nun rückgängig machen, indem sie das “O“ auf den Schildern übermalen) heißt, tanken wir. Danach fahren wir den 3 km lange Weg, direkt am Gefängnis vorbei bevor, zu den Popa Rapids des Kawango Flusses.

Unser Ziel, die Mahangu Safari Lodge wird von einem Deutschen aus Schwaben betrieben bzw. sie gehört ihm. Wir nehmen ein Safari Zelt mit Dusche und WC, direkt am Kawango gelegen. Den ganzen Abend können wir die Hippos ziemlich laut hören.  

Unsere Pirschfahrt im Mahango Game Reserve fällt recht mager aus, außer Impalas, Kudus und Springböcken, ist größeres Getier nicht sichtbar. Fünf Geier kreisen und setzen sich auf einen Baum, schauen nach unten, aber uns ist die Sicht versperrt.

Meine Nase beginnt zu laufen und wir kaufen am nächsten Morgen eine Box Kosmetiktücher, denn unsere Softies gehen zu Ende.

30.05.08        von der Mahango Safari Lodge zu den Tsodilo Hills und nach Drotzky’s

                        Cabins, 180 km, 6 Std.

Es sind nur 20 Minuten bis zur Grenze Namibia/Botswana.

Unser Fleisch hatten wir vorsichtshalber versteckt, aber es gab keinerlei Kontrollen auf beiden Seiten und alle waren recht freundlich.

Da wir die namibische Straßensteuer bei Einreise nicht bezahlen konnten, der Grenzübergang war nicht autorisiert, und man den Kontrollslip bei Ausreise vorzeigen muss, durften wir die Steuer nun nachbezahlen.  

Auf der Botswana Seite zahlt man wieder Straßenbenutzungsgebühren.

Unser erster Eindruck ist, dass man hier wohlhabender als in Namibia ist. Es gibt wieder viele Kühe und unzählige Esel am Straßenrand zu sehen.

Bevor wir zu den Drotzky’s Cabin, unserem Nachtlager fahren, geht es zuerst zu den Tsodilo Hills. Dort gibt es über 4.000 Felszeichnungen und Gravuren aus den letzten 2.000-6.000 Jahren zu sehen. Wir haben uns allerdings vorgenommen nicht alle sehen zu wollen, sondern sind mit ca. 20 zufrieden. Es ist ganz interessant, aber es sind hin und zurück 80 km über Schotter und viel, viel Staub.

Was man nicht alles macht!

Die Drotzky’s Cabins liegen auch direkt am Kawango. Man hat die Natur so erhalten wie sie war, d.h. hier gibt es noch große Bäume und jede Menge Meerkatzen, die sich von Ast zu Ast schwingen, neugierig aber auch scheu sind.

Baden sollte man hier auch besser nicht, denn Krokodile und Hippos können dies persönlich nehmen. Unzählige Vögel aller Schattierungen  machen reichlich Lärm am Abend wie am Morgen!!

Heute haben wir unsere mitgebrachte Blutwurst gebraten, köstlich!

Die Unterkünfte sind einfach.

Zu meiner laufenden Nase hat sich ein Husten gesellt.

31.05.08        von Drotzky’s Cabins nach Thakauda Rest Camp, 470 km, 6 Std.

Auf dem Land liegen nicht überall Plastikbeutel rum, aber in den Städten wie Gumare. An der Shell-Tankstelle gibt es kein bleifreies Benzin, doch unsere Tankfüllung reicht Gott sei Dank bis Kang. Die Bäume werden kleiner und die Leute schmaler. Dass mit den Leuten sagt Christine. Nun kommen Sträucher, wieder Farmen und eine weitere Veterinär-Kontrolle, doch unser Fleisch ist gut versteckt.

Der Polizist ist von meinem GPS beeindruckt, so etwas hat er noch nicht gesehen, stellt mir aber die Frage, ob das System vor auf der Fahrbahn laufende Tiere warnen würde. Nicht schlecht, dachte ich.

Die Leute in Ghanzi sind bereits wieder viel fetter, was mal wieder beweist, dass es mit dem Essen zu tun haben muss. Nicht unbedingt gesundem, aber vielem Essen.

Im Spar Markt kaufen wir eine weitere, diesmal große Box, Taschentücher für mich, ich verbrauche täglich eine Box. Meine Nase ist eine rote Knolle und ich huste kräftiger. Christine fühlt laufend an mir rum.

Hier muss man auch nicht 2 x wohnen und essen, es ist recht schmuddelig. 

01.06.08         von Thakadu Rest Camp nach Kalahari Rest Camp, 240 km, 2 Std.

Vor Abfahrt muss ich über das Satelliten-Telefon unseren Hausarzt in S/W anrufen, denn Chris befürchtet, dass ich Malaria habe. Die Symptome mögen ähnlich sein, aber es fehlt Gott sei Dank die Temperatur. Aber es geht mir dreckig!

Die diensthabende Ärztin (es ist Sonntag) meint auch, dass Fieber dazugehört und empfiehlt ein Antibiotikum zu nehmen. Dies haben wir natürlich dabei. Ansonsten sagt sie, sofort bei erhöhter Temperatur zum Arzt zu gehen.

Wir fahren also weiter nach Kang.

Dort treffe ich Heini Strumpfer, einen Cattle Farmer, er hat nebenbei ein 3 Millionen ha großes Gebiet von der Regierung gemietet, um dort professionelle Jagd-Safaris zu vermarkten. Bei ihm kann man fast alles jagen einschl. Löwen und Leoparden! Dieses Gebiet liegt rund um den Kgalagadi Frontier Park!! Er war sturzbesoffen! Seiner Tochter und  dem Schwiegersohn gehört das Kalahari Restcamp. Gestern hat er gerade einen 20 ha großes Grundstück am Kawango gekauft. In S/W sind Plots 1.000 qm groß, er hat ein Plot von 20.000 gekauft.

Mir geht es etwas besser und der Husten löst sich.

02.06.08   von Kalahari Rest Camp zum KAA Gate des Kgalagadi Park , 265 km, 6,5 Std.  

Die ersten 109 km sind Teerstraße mit vielen runden Löchern, den Potholes, danach kommen 156 km Tiefsand, d.h. leichtes Fahren, aber der Motor muss ordentlich ran. Lenken braucht man nicht, denn die Räder finden ihren eigenen Weg von selbst bei 15-20 km/h.

Heute Nacht schlafen wir in der Nähe des Gates, aber ohne einen Zaun um uns.

Wir entfalten unser Dachzelt und essen Bratheringe und Thunfisch mit Brot. Wir haben unser Abendessen noch nicht ganz geschafft, als es stürmisch wird und anfängt zu regnen.  Das kennen wir doch schon, es war in Kokerboomskloof auch so.

Da wir aber noch nicht in das Bett nach oben wollen, setzen wir uns in das Auto und hören ein Hörbuch „Der wunde Punkt“. Etwa um 10:00 waren wir dann Gott sei Dank auch müde und wir begaben uns einen Stock höher. Ob die Löwen uns beim abschließenden Pinkeln beobachtet haben? Sie hörten ab 04:00 jedenfalls nicht auf zu brüllen. Wahrscheinlich hatten sie sich Christine vorgenommen und waren nun enttäuscht sie nicht erwischt zu haben?

Während des Tages hatten wir plus 33 Grad, doch am nächsten Morgen waren es minus 2 Grad!

03.06.08         Vom KAA Gate nach Nossob, 190 km, 7 Std.

Am Morgen fragt mich der Parkwächter vom KAA Gate, ob wir die Löwen in der Nacht brüllen gehört hätten. Sie seien sehr nah gewesen! Wir hatten sie gehört!! Sie brüllten ab ca. 4:00 für etwa 2 Stunden, zwar mit Pausen, aber immer wieder aufs Neue markerschütternd. Wir lagen in unserem Dachzelt, von keinem Zaun geschützt, auch war sonst niemand auf diesem Campingplatz! Nach dem Erlebten fühlt man sich wesentlich wohler, wenn man wieder im sicheren Auto sitzt. Mir wurde später von einem Paar erzählt, das auf einem anderen Track campieren wollte und Feuer angezündet hatte. Dann erschien ein Rudel Löwen und sie saßen die ganze Nacht im Auto, bis die Kerle sich am Morgen davon machten!! Wahrscheinlich wollten sie sich ja nur wärmen, denn auch Löwen frieren.

Der 4 x 4 Track, d.h. die ersten 90 km sind furchtbar, unter dem Sand ein Waschbrett. Der Track ist ca. 2 m breit und schlängelt sich durch die Kalahari. Bei freier Sicht kann man über so einen Track nur mit ca. 70-80 km/h fliegen, sonst wird man wahnsinnig. Aber wir hatten keine freie Sicht und es wäre auch unverantwortlich gewesen dort mit dieser Geschwindigkeit zu fahren. Also fuhren wir mit 15-20 km/h, d.h. wir brauchten für  90 km 5 Stunden.

Vor 5 Tagen fuhr das letzte Auto diesen Track, d.h. das besser alles gut läuft.

Als wir dann endlich auf die Piste nach Nossob stießen haben wir aufgeatmet, denn nun waren es nur noch 2 Stunden für 100 km.

Unser Chalet in Nossob ist einfach, aber sauber und wir können uns Steaks mit Roti braten. Roti ist ein sehr sehr dünnes Fladenbrot, das tiefgefroren ist und das man dann zum „Braten“ einzeln mit Olivenöl in der Pfanne aufbäckt. Ein köstliches Brot, übrigens aus Singapore importiert.

Im Shop in Nossob soll es alles geben! Nur hatte ich nicht bedacht, dass „alles“ relativ ist. Das angebotene Fleisch ist unseres Erachtens nicht verzehrbar, aber morgen soll eine neue Lieferung kommen.

Bacardi gibt es auch nicht! Dann muss wohl der Wodka dran glauben.  

04.06.08         Nossob, Pirschfahrten

Ich kann doch wahrhaftig Christine dazu bewegen, freiwillig früher aufzustehen, um auf Pirschfahrt zu gehen. Es sollen Löwen am Vortag auf dem „Marie set Gat“, einem Loop, gesichtet worden sein.

Um 7:30 fahren wir aus dem Gate, das abends um 18:00 geschlossen und morgens um 7:30 geöffnet wird. Zufällig schauen wir auf das Außenthermometer und lesen minus 2 Grad ab, deshalb war es uns so kalt. Also Heizung an im Auto. Gestern fuhren wir im nördlichen Teil noch bei plus 33 Grad.

Nach etwa 10 km treffen wir auf 3 Fahrzeuge, die sich sehr sehr langsam vorwärts bewegen. Sie haben eine Löwenmutter mit zwei Halbwüchsigen vor sich, die gemächlich in Richtung Wasserloch trotten, sich  umschauen, stehen bleiben, weiterlaufen. Das Ganze dauert 1 Sunde bis wir am Wasserloch sind. Die Orxye, die am Wasserloch stehen machen bereitwillig Platz, als die drei kommen. Urplötzlich erscheinen auf der rechten Seite noch drei Löwen, ein Weibchen mit zwei sehr jungen Knirpsen, die tollend hin und herspringen. Keine der Löwen beachtet uns und die anderen Zuschauer, sie machen einfach ihr Ding. Nun stoßen die beiden Weibchen aufeinander und die ganz Kleinen springen die Halbwüchsigen an und tollen mit ihnen herum. Nach einer Weile verzieht sich das Weibchen mit den Winzlingen im hohen Gras und können überhaupt nicht mehr gesehen werden. Das andere Weibchen liegt mit ihren beiden noch vor uns. Aus der Ferne sehen wir auf einmal einen schwarzbraunen Punkt, der sich auf uns zuzubewegen scheint und nach ein paar Minuten geht ein ausgewachsener Kalahari Löwen Mann auf die drei dort Liegenden zu. Die stehen auf und begrüßen ihn, in dem sie an seinem Hintern schnüffelt. Wahrscheinlich will sie überprüfen, ob er außerehelichen Sex hatte. Nach erfolgter Überprüfung marschieren die vier nun auch in das hohe Gras und entschwinden damit unserem Gesichtsfeld. Nur er ragt heraus, sieht aber von hinten aus, als ob es sich um einen Termitenhügel handele. Nun kennen wir neben der ungeheuren Größe des Terrains noch einen weiteren Grund, warum wir bisher keinen Löwen zu Gesicht bekommen haben. Nun liegen sie dort versteckt und warten auf ein dummes Gnu etc., das sie dann gemeinsam jagen werden. Die drei Erwachsenen werden jagen, die Mittleren werden sich vielleicht auch ein wenig beteiligen, denn schließlich übt sich früh was ein Meister werden will. Die Winzlinge jedoch werden nur zuschauen dürfen.

Es ist schon etwas Besonderes, so etwas 10 m vor sich zu erleben, und zwar nicht im Zoo oder im Zirkus, sondern in freier Wildbahn!

Nun sitze ich am Tisch und schreibe das Erlebte auf, ohne zu merken, dass zwischen meinen Beinen 3 Erdmännchen rumlaufen. Als ich sie bemerke, scheuen sie sich trotzdem nur ein wenig und kommen nach Sekunden zurück, um an meinem Stiefel zu schnüffeln. Vielleicht ist da was zum Knabbern?

05.06.08         von Nossob nach Bitterpan, 54 km Sandpiste, 2:30 Std.

Vor der Abfahrt kaufe ich noch 3 Säcke Feuerholz, damit wir abends ein Feuer machen können, das die Löwen auf Distanz hält und uns wärmt. Neben der Eingangstür zum Geschäft hängt ein Stück Regenrinne herunter aus der Eiszapfen quellen, d.h. wir haben wieder Minusgrade.

Eine Park Rangerin öffnet uns das Tor zu dem Track nach Bitterpan, denn diese Strecke darf nur von gebuchten Gästen in dieser Richtung zu den dortigen Chalets befahren werden und 4 x 4 ist vorgeschrieben. Über Funk sind wir bei dem dort stationierten Ranger angemeldet worden. Wir können nicht verloren gehen, doch der ansässige Ranger hat kein Auto, um nach Vermissten zu suchen.

Wir fahren erst durch ein Wellenmeer von bewachsenen roten Dünen, d.h. es geht rauf und runter, durch sehr tiefen Sand die Dünen hinauf, sodass der Motor wieder ordentlich ran muss. Das Gras ist teilweise über einen Meter hoch, sodass es natürlich so gut wie unmöglich ist, kleinere Tiere und sogar  Löwen zu erspähen. Nur Gemsböcke, die mit ihren Hörnern über 2 m hoch sind, kann man ausmachen.

Nachdem wir am frühen Nachmittag angekommen sind, machen wir es uns so gut wie möglich häuslich. Die Chalets sind recht klein und sehr einsam gelegen. Kurz vor 18 Uhr tauchen plötzlich 4 Frauen (30-70 Jahre) auf und belegen sofort den gesamten gemeinsamen Kühlschrank in der Gemeinschaftküche. So etwas ist ganz nach Christines Geschmack! Gut, dass wir Gefrierschrank und Kühlschrank selber im Auto haben und somit nicht auf gemeinschaftliche Dinge angewiesen sind. Aber eine Frechheit von den Weibern bleibt es schon, denn schließlich sollen sich 4 Parteien den Kühlschrank teilen.

Um ca.10:00 Uhr bin ich fast zu einem Eisklumpen gefroren, Christine war es früher schon zu kalt geworden, und gehe endlich ins Bett. Ich hatte auf unserer Veranda den Sternenhimmel bewundert. Nach einer ½ Stunde brüllt plötzlich ein Löwe markerschütternd. Es kommt mir vor als stände er neben mir. Christine springt aus dem Bett und läuft auf die Ballustrade, die die Chalets umgibt. Keine 20 Meter vor ihr schaut eine Löwin sie ins Gesicht und marschiert weiter, wahrscheinlich war Christine ihr viel zu dürre als sich darum zu bemühen! Mir war es viel zu kalt, um wieder aufzustehen, außerdem bin ich etwas fülliger und womöglich hätte die Löwin mich als verspeisenswert eingestuft? Ich habe mich damit begnügt am nächsten Morgen die Tatzenabdrucke zu fotografieren.

Das Camp ist nicht mit einem Zaun umgeben, sondern steht auf Stelzen, die ca. 1 m hoch sind. Somit ist es allen Tieren freigestellt, uns einen Besuch abzustatten, d.h. wir dürfen nachts auch nicht von der Balustrade herunter. Tagsüber dürfen wir uns zu Fuß auch nicht weiter als 50 m aus dem Camp entfernen, denn es könnte ja einer im Gras auf uns lauern.

Am Abend fahre ich unseren Ranger zum dem etwa 2 km entfernt liegenden

Brunnen, aus dem unser Wasser mittels eines dieselbetriebenen Generators in einen Hochbehälter gepumpt wird. Die Solarzellenanlage ist defekt, sie soll aber in den nächsten Tagen ersetzt werden, sodass dann wieder die Sonne unser Waschwasser fördert.

06.06.08         Pirschfahrt nach Moravet, hin und zurück 40 km Sandpiste, 2 Std.,

Am Morgen kommen 5 Schwarze und Farbige, um die neuen Solarzellen aufzubauen und wir gehen auf Pirschfahrt zu dem Moravet Wasserloch.

Auf der Fahrt haben wir nur einen Sekretär, einen sehr schönen großen Vogel, und einzelne Gemsböcke gesehen, da das Gras wieder sehr hoch war. Am Wasserloch sind dann 22 Gemsböcke, Christine hat sie gezählt, und ein paar Strauße. Eine magere Ausbeute.  

07.06.08  Heute haben wir nur gelesen bzw. uns einfach mal nur in Bitterpan ausgeruht.  

Gegen Abend bittet mich der Ranger ihn zum Brunnen zu fahren, er müsse etwas prüfen und außerdem hätte er dort am Morgen Leopardenspuren entdeckt. Dort angekommen, stand die Sonne noch für eine halbe Stunde am Himmel, allerdings hinter einem Baum!

Die Installateure hatten es fertiggebracht, die Gruppe Solarzellen so anzuordnen, dass sie mindestens 50 % des Tages im Schatten des Baumes liegen. Eine echte Meisterleistung.

Nun wusste der Ranger, warum so wenig Wasser im Tank war. Die Pumpe bekam zu wenig Strom und lief infolgedessen nur wenn die Batterien wieder genug Strom hatten.

08.06.08         von Bitterpan nach Urikaruus, 54 km Sandpiste, 3 Std.

Bis zum Abzweig nach Mata Mata bzw. Tweerivieren geht es wieder über bewachsene Dünen rauf und runter. Der frühere Name des Nationalparks war völlig richtig, er hieß nämlich Gemsbock Park. Gemsböcke gibt es nämlich jede Menge zu sehen. Heute gesellen sich auch wieder Strauße dazu und auf einem Dünenkamm auch Dik Diks, eine kleine Antilopenart.

Wir fahren an dem Abzweig erst einmal nach Mata Mata, denn wir haben keinen Wein mehr, ich scheine mich verrechnet zu haben.

Wenige Kilometer vor Mata Mata stehen ein paar Autos am Straßenrand und alle starren auf den Kamm einer Düne, denn dort oben räkeln sich zwei Geparden. Leider waren sie ein wenig zu weit entfernt, um gute Fotos zu machen. Wir haben sie eine Weile beobachtet und sind dann zum Einkaufen weiter gefahren. Wir haben Glück, obwohl Sonntag ist, können wir Wein kaufen. Auf dem Rückweg, d.h. auf dem Weg nach Urikaruus begegnen uns die Geparde wieder, diesmal laufen sie durch die Dünen und einer erklettert sogar einen Baum. Anscheinend hatte er aber noch wenig Erfahrung im Erklettern von Bäumen, denn es bedurfte mehrerer Versuche wieder nach unten zu kommen.

In Urikaruus haben wir eine von 4 Cabins gebucht. Diese stehen auf Stelzen am Ufer des Flusses, der in dieser Zeit ausgetrocknet ist. Man hat aber einen Brunnen gebohrt, um Tiere hierhin zu locken. Allerdings sehen wir außer ein paar Springböcken wenig Getier an dem Loch. Unter uns tummeln sich drei gelbe Mongoose, die zu uns hochblicken und um Essen betteln. Man soll überhaupt nicht füttern und wir halten uns strikt daran, aber dies scheinen nicht alle zu befolgen, denn sonst würden die gelben Kerle da unten nicht laufend hochblicken.  

Eigentlich wollten heute grillen, braiien heißt dies in Afrikans, aber Christine brät unser Hähnchenfleisch, denn ich mag das Fleisch nicht auf diesen total verrosteten Grill legen. Ein Feuer mache ich trotzdem, denn wir haben noch Holz und ab morgen besteht keine Möglichkeit ein Feuer zu machen. Wir sitzen auf unserer Veranda und schauen beim Wein in den Sternenhimmel bis ich glaube meinen Augen nicht trauen zu können, denn da kommt aus der Küche eine große schwarz/weiß gestreifte Katze und geht ganz seelenruhig an uns vorbei! So als ob wir überhaupt nicht da seien! Am Morgen liegen Hühnerknochen auf dem  Küchenboden! Meine spätere Recherche ergibt, dass es sich um eine Zebramanguste handelte, die bis zu 75 cm lang werden.

Ab etwa 4 Uhr brüllt ein Löwe nicht allzu fern von unseren Cabins.

09.06.08         von Urikaruus nach Upington, 320 km Sand und Schotterpiste, 6 Std.

Nach dem Aufstehen hören wir wieder den Löwen und können ihn auch wenig später mit dem Fernglas auf dem gegenüberliegenden Dünenkamm liegen sehen. Wenig später steht er auf und marschiert am Kamm entlang bis er aus dem Blickfeld ist, aber zwischendurch brüllt er markerschütternd.

Die Schotterpiste führt lange Zeit am Auob Flussbett entlang, wo es hin und wieder Wasserlöcher gibt, an denen man Gemsböcke, Gnus, Red Hardebeest, Springböcke und Dik Diks beobachten kann. Bis zum Parkausgang sind es ca. 74 km, die langsam, d.h. max. 50 km/h gefahren werden dürfen.

Wir waren zwar inzwischen schon wieder in Südafrika, aber wir hatten noch keine Grenzkontrolle hinter uns, weder die von botswanischer Seite noch die Südafrikanische. Somit sind wir erst einmal zur Grenzkontrolle Botswanas gefahren, um uns abzumelden, da wir ja theoretisch noch in Botswana waren.

Dann ging es zurück durch botswanisches Territorium zur südafrikanischen Grenzkontrolle, um uns hier anzumelden. Laut Pass waren wir noch im Ausland und dies hätte zu Problemen bei einer späteren Auseise führen können, da wir noch nicht wieder eingereist waren.

Es wird eine neue Straße nach Tweerivieren gebaut (vom Süden her kommend), so fahren wir über behelfsmäßige Schotterpiste an hohen roten Dünen vorbei. Die Dünen liegen rechts und links des Grenzzaunes zu Botswana.

Bis Bokspits führt die Schotterstraße am Nossob Flussbett entlang, bis dann endlich die Teerstraße bis Upington kommt. Wir sind im Kalahari Basin, einem unendlich wirkenden Landstreifen,  in dem die Straße, die R 360, eine unendliche Gerade durch „Weites Land“ zu sein scheint. Kalk- und Salzpfannen reihen sich aneinander. Hier wohnen Menschen und Schafe, fast nicht vorstellbar.

In Upington habe ich für uns das 5 Sterne B & B La Boheme gebucht, das eine Schweizerin aus dem französisch sprechenden Teil der Schweiz, betreibt.

Dieses B & B ist mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet und bietet wirklich einen für ein B & B außergewöhnlichen Luxus. Das Frühstück ist vorzüglich und äußerst reichlich, was in unserem Fall schade ist, denn wir können zum Frühstück leider keine Berge verdrücken. Hier wäre das die Gelegenheit gewesen, denn es handelte sich nicht nur um Quantität, sondern vor allem um Qualität

10.06.08         von Upington nach Somerset West, 850 km, 8:30 Std.

Die Fahrt beginnt mit der N 14 in westlicher Richtung, d.h. nicht sehr viel weiter als nach unserem Abzweig auf die R 27 nach Süden, kommen auch schon die Augrabies Fälle des Garieb. Wir überqueren den Gariep bei Keimoes, der hier in mehreren Armen nach Westen fließt. 

Hier oben scheint man auch Wein zu mögen bzw. die Temperaturen lassen hier natürlich einiges gedeihen, obwohl es im Winter hart sein muss.

Etwa 30 Minuten später ist rechts von uns ein Quiver Tree Forest (ein Kokerboom Wald?) Da stehen plötzlich mitten in einem „Gott verdammten Landstrich“ solche unwirklichen Bäume in Massen herum.

Eigentlich wollten wir in Calvinia noch einen Stopp einlegen und dort übernachten, doch war es mittlerweile nachts so kalt, dass wir uns sorgten in Calvinia möglicherweise frieren zu müssen. Oder wollten wir jetzt einfach nach Hause? Jedenfalls haben wir uns auf halber Strecke nach Calvinia entschieden bis nach Hause durchzufahren, d.h. heute 850 km zurückzulegen.

Doch nun stehen organisatorische Themen an:

1.    Ich sollte bei dem B & B in Calvinia anrufen und unsere Buchung stornieren, dies gebietet die Höflichkeit, was manche Südafrikaner nicht verstehen können.

2.    Ich muss unbedingt bei Deukom anrufen, denn wir wollen natürlich heute Abend deutsches Fernsehen sehen. Doch da gibt es mal wieder ein Problem, denn die müssen ein Signal zum Wiederaufleben unseres Abos senden. Da wir aber nicht zu Hause sind und alles vom Netz ist, müssen wir vor 18 Uhr zu Hause sein, um das Signal zu senden, damit wir Nachrichten sehen können.

Nun gilt es nicht nur 850 km zu fahren, sondern auch in einer bestimmten Zeit. Nach Eingabe des Ziels sagt mein GPS Computer, dass wir um 18:45 Uhr ankommen werden. Doch dies ist zu spät, um die deutschen Nachrichten zu sehen. Also heißt die Devise Gas geben. Um es kurz zu machen, wir waren um 17:40 Uhr zu Hause, haben die Nachrichten gesehen und 25 Liter Benzin für 100 km verbraucht! Ich musste schließlich Spitzen von 165 km/ h fahren, m die angepeilte Uhrzeit zu erreichen.

Die Landschaft rechts und links der R 27 ist schwer zu beschreiben, weil es eigentlich fast nichts zu beschreiben gibt als kärgste Landschaft in großen Abschnitten und das man sich wundern muss, dass Menschen hier ausharren bzw. hier leben wollen.

Wir haben eine Reise erleben dürfen, die uns durch einige nicht nur für uns unerforschte Gebiete geführt hat, wir waren Stunden von der nächsten Ansiedlung entfernt, die aber auch keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt hätten. Unsere Versicherung war ein kleines Satellitentelefon, das immer genug Batteriestrom hatte.

Wir haben auch feststellen müssen, dass wir nicht die geborenen Camper sind. Vielleicht ist die 5 cm Schaumstoffmatratze im Dachzelt einfach nur zu dünn oder ich bin zu schwer. Auch fühlen sich minus 3 Grad Celsius selbst im warmen Pullover bei Nacht sehr kalt an.