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it is worth the long trip to stand here

 

Reise vom 30.04. bis 11.06.2008 Teil 1 Südafrika

Nun steht der Abreisetag unmittelbar vor der Tür. Ich, leicht über die 60, möchte mich nochmals als 20jähriger fühlen. Ob das gut geht?!

Der Toyota 4 x 4 Fortuner Geländewagen (3956 cc Hubraum, V 6 Automatik,

235 PS, 376 NM) ist ausgerüstet mit einem Zusatztank, verstärkten Reifen, verstärkten Federbeinen und doppeltem Batteriesystem. Von einer Batterie wird die Gefriertruhe 24 Std. gespeist und der Kühlschrank von der anderen, aber nur während der Fahrt. Somit haben wir immer zartes Filet Steaks abrufbereit.

Etwas Komfort muss sein!

Und da wir leider nur einen Ersatzreifen mitnehmen können, weil kein Platz mehr frei ist, habe ich die Reifen von innen mit einer flüssigen Dichtung beziehen lassen, die kleine Löcher automatisch verschließt.

Alle hinteren Sitze sind ausgebaut, sodass nur noch die beiden vorderen Sitze im Auto sind. Im mittleren Teil des Autos, da wo sich sonst die Rücksitze befinden, wurde eine Plattform eingebaut, auf der unser Kühlschrank, die Werkzeugkiste, die Lebensmittelkiste und unsere Kleiderkisten festgezurrt werden können, denn die Straßen und Tracks werden teilweise sehr holprig sein und es sollte nichts umherfliegen können.

Hinter der Plattform befindet sich ein 55 Liter großer, sehr stabiler Plastikbehälter für Wasser, der selbstverständlich auch so eingebaut wurde, dass er nicht verrutschen kann. Dieses Wasser wollen wir allerdings nur im Notfall als Trinkwasser verwenden, denn zwischen der Plattform und dem Tank ist noch Platz für 4 x 5 Liter Wasserkanister als Trinkwasser.

Im hinteren Teil des Wagens wurde ein Schubladen-Ausziehsystem und ein Auszug für die Gefriertruhe eingebaut.

In einer Schublade befinden sich alle Utensilien zum Kochen bzw. Braten, Geschirr, Lampen, Gaskocher und sehr wichtig, Gläser, allerdings aus Plastik.

In der anderen Schublade befinden sich alle möglichen Zutaten zum Kochen bzw. Spülen und nicht zu vergessen eine Kiste mit Rotwein.

Unter den Schubladen gibt es noch unseren ausziehbaren Tisch, dem die Beine verlängert werden und schon hat er die richtige Höhe.

Unter dem Gefriertruhenauszug befindet sich eine kleinere Schublade, in der der Ordner mit allen Reiseinformationen und mein Laptop sind.

Auf dem Dach des Wagens befindet sich ein relativ wichtiges Teil, nämlich unser Dachzelt mit Bett, in dem wir einige Nächte verbringen wollen. Neben dem Dachzelt ist da oben noch ein sehr einfach und leicht aufbaubares Bodenzelt, dass wir als unser abendliches Wohnzimmer betrachten werden müssen.

Da wir ein paar Mal über eine längere Strecken mangels Tankstelle nicht tanken können, sind auf dem Dach auch noch 4 Blechkanister für je 20 Liter Benzin.

Und zu guter letzt noch unsere Gasflasche zum Kochen, sowie ein Plastikkorb zum Transport von Brennholz.

Weitere Ausrüstungsgegenstände, die unter und hinter den Vordersitzen, bzw. unter der Plattform und Einbauten verstaut sind, sind:

Handschuhe, Unterlage für Wagenheber, Kompressor, Staubsauger, Erste Hilfe Tasche, Buschmesser, Solar Shower, eine Plane, Verlängerungskabel für Strom, Benzinschlauch zum Entleeren der Kanister (ohne die 20 kg schweren Dinger vom Dach nehmen zu müssen), ein Wasserschlauch zum Befüllen des Tanks, ein Kühlernetz, Spaten, ein Inverter (damit kann man aus 12 Volt Strom aus der Batterie 220 Volt, 150 Watt Strom machen und den Laptop betreiben) und Buntstifte/Blöcke für ein Projekt in Namibia.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen: Reisemedikamente von Malaria Prophylaxe, über Schmerztabletten bis zu Antibiotika. Erste Hilfe Set bei Schlangenbiss. Batterien, Anzünder zum Feuer machen, Kopflampen, große und kleine Taschenlampe, mechanische Taschenlampe (da dreht man 2 Minuten an einem Griff und schon leuchtet es ohne Batterien), Hörbücher gegen Langeweile und damit man nicht laufend reden muss, ein Satellitentelefon (wir sind tagelang nicht über ein konventionelles Netz erreichbar, aber viel wichtiger ist, dass wir Hilfe rufen können!)

Wie man sich leicht vorstellen kann, ist eine Reise von 6 Wochen und einer Fahrstrecke von über 8.800 km durch Südafrika, Namibia und Botswana nicht in einer Woche zu planen, sondern erfordert ein ziemlich großes Engagement und lange Vorlaufzeit einschl. einem 4 x 4 Training. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selbst erlebt bzw. gefahren wäre, was dieses  Auto kann. Eine 10 m hohe Sanddüne zu erklimmen könnte man fast als Kinderspiel beschreiben. Auch eine extreme Schräglage beim Training fand der Trainer nicht als Problem, „der Wagen bleibt noch lange im Gleichgewicht und fällt nicht um“. 

Die Zeit von Mai – September ist eine beliebte Reisezeit in Namibia, da es dann nicht mehr so heiß ist, d.h. tagsüber um die 25 Grad und nachts recht frisch. In Botswana werden wir Anfang Juni möglicherweise nachts Frost haben, jedoch tagsüber auch um die 20-25 Grad. Dies heißt aber auch, dass man selbst gute Campingplätze lange im Voraus buchen muss, von Chalets in Nationalparks ganz zu schweigen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass man sich an seinen Plan halten muss, da sonst nicht nur der Platz oder das Chalet weg ist, sondern auch das bereits im Voraus bezahlte Geld. In Namibia hat es in den Monaten Januar/Februar/März außergewöhnlich viel geregnet, d.h. es ist seit Jahren zum ersten Mal wieder grün statt braun, aber es sind auch einige Brücken und Straßen von den Fluten einfach weggespült worden. Manche Fahrstrecken auf Schotterstraßen haben sich z.B. von 4 Stunden für 200 km auf 8 Stunden erhöht!!!

Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht Routen zu finden, die wir alleine und ohne Probleme heraufzubeschwören fahren können, denn schließlich fahren wir nicht in einem Konvoi, sondern alleine. Allerdings soll es schon ein wenig spannend werden.

Durch unsere Ausrüstung sind wir für mindestens 5 Tage vollkommen autark, denn wir haben 80 Liter Wasser und Essen für 15 Tage an Board. Das Benzin reicht selbst bei Tiefsand für ca. 1.000 km (20 ltr/100 km).

29.04.08

Der Wagen ist fast fertig gepackt, außer den gekühlten und tiefgekühlten Lebensmitteln, die wir erst kurz vor der Abfahrt in den Kühlschrank bzw. die Gefriertruhe packen werden. Diese läuft sich seit heute kalt und hat bereits minus 19 Grad Celsius erreicht.

Wir werden bei strahlendem Sonnenschein abfahren und auch die nächsten Tage sollen uns herrliches Wetter bescheren. Aber an unserem ersten Campingtag soll es gewittern, darauf freuen wir uns jetzt schon?!

30.04.08        S/W, Stellenbosch, Malmesbury und über die R 364 und Spoornet Toll Road nach Strandfontein, 305 km Teer und Schotter, 4 Std.

Nun ist alles im Auto verstaut und unsere Nachbarn wünschen uns eine schöne Reise und eine gesunde Rückkehr.

Die erste Etappe bis Strandfontein ist recht harmlos, d.h. hauptsächlich asphaltierte Straßen bis auf die letzten 50 km. Die Schotterstraße ist gewöhnungsbedürftig, aber die werden wir noch reichlich erleben. Wir und unser Wein werden ordentlich durchgerüttelt, hoffentlich übersteht er es, denn es gibt kaum etwas Schöneres als einen guten Tropfen am Spätnachmittag.

Natürlich trinken wir auch zum Essen und anschließend auch weiter am Abend. Doch mein früherer Fliegerkollege Prof. Dr. Pfleiderer bescheinigte mir schon vor Jahren, dass meine Alkoholgenussgewohnheiten nichts mit einem Alkoholiker zu tun haben. Schließlich fürchtet man sich immer wieder einer zu werden, aber ein Alkoholiker braucht sein erstes Glas spätestens zu einem festgelegten Zeitpunkt, sonst wird er ziemlich nervös oder was weiß ich. Doch ich vergesse sogar schon mal mir um 18:00 Uhr ein Glas zu holen, denn Christine bringt mir nichts!

Kurz vor Strandfontein kommen wir durch den kleinen Fischerort, Dooring Baii. Hier möchte man nicht unbedingt wohnen.

Wir wollen unsere kleine Abenteuerreise gemächlich angehen lassen und wohnen in Strandfontein in einem B & B, das auch nach Ankunft einen sehr ordentlichen Eindruck macht, auch wenn die außerordentlich fette Besitzerin uns gar nicht wahr nimmt, denn sie ist, wie alle Südafrikanerinnen, immer mit ihrem Handy am Telefonieren.  Wir bestellen unser Abendessen, es gibt kein Restaurant im Ort, und gehen zum Strand, um uns ein wenig die Füße zu vertreten.  

Am Strand kommen uns mehrere Leute mit einem vollen Plastikbeutel entgegen und wir fragen uns, was da wohl drin sein mag? Als wir uns eine Felsformation im Meer anschauen kommt ein Ehepaar mit leeren Plastikbeuteln. Natürlich kann Christine ihre Neugierde nicht zähmen und muss sich bestätigen lassen was sie gedacht hatte. Die Leute gingen zu den Felsen, um sich ihr Abendessen in Form von einer Plastiktüte voller Muscheln aus den Felsen zu holen!

Es gibt hier offensichtlich zwei sehr schöne Campingplätze, von denen ich allerdings vorher nichts wusste, jeder Stellplatz hat seine eigene sanitäre Einrichtung mit Strom etc. Aber nachdem wir nun schon mal in Strandfontein waren, werden wir sicher nicht wegen dem schönen Campingplatz noch mal nach Strandfontein fahren, denn einmal dort gewesen zu sein reicht!

Wir verbringen die Nacht bei geöffneter Balkontür, Christine möchte das Meeresrauschen genießen und ich muss mir das Dröhnen die ganze Nacht anhören.

01.05.08        Strandfontein, Lutzville, zurück zur N 7 bis Springbok, R 355 Richtung Kleinsee nach Naries, 303 km Teer, 3 Std.

Um halb zehn sind wir mit der Morgentoilette und dem Frühstück fertig, sodass wir früh loskommen und somit auch wieder früh an unserem Etappenziel bei strahlendem Sonnenschein ankommen können.

Die durchfahrene Gegend im nördlichen Western Cape und Northern Cape ist eine ziemlich trostlose Landschaft. Außer unendlichen Weiden mit niedrigen Fynbos und hier und da Ziegen und Schafen, findet man hier so gut wie nichts.

Etwa 26 km westlich von Springbok an der R 355 in Richtung Kleinsee liegt Naries.  

Kurz vor dem Abzweig nach Naries fragt man sich, was man hier eigentlich will, doch kurze Zeit später werden diese Gedanken verdrängt.

Auf einer 6.000 ha großen Farm haben sich die Besitzer etwas Besonderes einfallen lassen. Sie haben den Farmbetrieb aufgegeben und betreiben nun eine Gästefarm. Im Haupthaus gibt es normale Gästezimmer und ein paar Kilometer vom Farmhaus entfernt  hat man 3 sehr geräumige Namakwa Mountain Suiten aus Stahlbeton neben riesigen Bouldern/Steinblöcken gebaut. In den Suiten sind große Steine integriert und innen wie außen ist die Hütte komplett mit Reet „verputzt“. Durch die Verkleidung passen sich die Suiten sehr harmonisch der Landschaft an. Eine kleine Luxusherberge im Niemandsland. Auch das Abendessen und Frühstück waren vorzüglich. Es gab nichts auszusetzen für R 1.380 = € 110,- für uns beide inkl. Abendessen und Frühstück. Eine sehr empfehlenswerte Adresse.

Nach dem Abendessen haben wir die Sternenpracht am klaren Himmel allerdings nur kurz genossen, denn es hat ordentlich gestürmt und außerdem war es recht frisch.

02.05.08        Springbok, Steinkopf, Port Nolloth, Alexander Bay (R 382), Sendelingsdrif, 345 km Teer und Schotter, 4:30 Std.

Heute müssen wir erst einmal zurück nach Springbok, dann über Steinkopf nach Port Nolloth. In Alexander Bay müssen wir tanken, denn an unserem Etappenziel, in Sendelingsdrif, dem Eingang zum Richtersfeld National Park, gibt es kein bleifreies Benzin. Dies hat meine Recherche ergeben und so war es auch. Gut, dass wir uns nicht auf das Tankstellenzeichen auf der Karte verlassen haben, denn sonst wären wir hier schon verlassen gewesen.

Wir sind wieder 345 km durch ödes Land gefahren. Ab Port Nolloth werden die ersten scheußlichen Ergebnisse der Diamantenminen sichtbar. Riesige Halden von durchgewühltem Sand türmen sich auf. Zugegebenermaßen sind diese Halden die einzige Abwechslung zwischen Port Nolloth und Alexander Bay. Alle hundert Meter hängt ein Schild am Zaun, dass man diesen nicht überschreiten darf, da es sich um Minengebiet handelt.

Auch nach Alexander Bay braucht man nicht 2 x mal reisen, aber wir trösten uns, denn schließlich ist dies nur ein Wegpunkt zu unserem ersten richtigen Ziel, dem Richtersfeld National Park. Da wir uns die Mündung des Gariep (Oranje Fluss) in den Atlantik ansehen wollten, müssen wir durch den Ort fahren. Doch hierzu muss man sich erst einmal eine Erlaubnis holen! Hier scheinen überall Diamanten herumzuliegen oder gestohlen zu werden?!

Die ersten 250 km waren geteerte Straße, doch danach kommt Schotterpiste mit teilweise abscheulichen Waschbrettern, auf denen man nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam fahren darf. Fährt man zu langsam, genießt man jede Welle. Fährt man zu schnell, fliegt man leicht in einer Kurve von der Piste und um dies zu verhindern, sollte man nur im Allradmodus fahren.

Um 16 Uhr treffen wir in Sendelingsdrif ein, holen uns die Schlüssel zu unserem Quartier und ich bereite mir einen Bacardi Cola sprich Cuba Libre vor. Das Chalet ist einfach, aber sauber und mit einer Küche ausgestattet, denn Selbstversorgung ist mangels Alternative angesagt.

Zum Glück suchen uns die Baboons in der Nacht nicht heim, aber wir hatten auch alles ordentlich verpackt. Unser Chalet Nachbar berichtete von diversen Scherzen dieser Truppe. Wenn man etwas unbeobachtet und außer Reichweite liegen lässt, sind die Kerle sofort da und holen es sich! Egal was es ist.

03.05.08        Akkadis Pass, Koedekap Pass, Kokerboomskloof, Geröll und Sand,

80 km, 7 Stunden

Heute wollen wir in das entfernteste Camp des Richtersfeld Nationalpark fahren, zum Kokerboomskloof, um dort zu Campen. Es gibt dort weder Sanitäre Anlagen noch Wasser oder Strom! Aber dafür ist man in einer sehr einsamen Ecke des Parks und umgeben von gewaltigen Gesteinsblöcken. Man hat uns gesagt, dass die Fahrt für die 80 km etwa 4 Stunden dauern würde. Man hat uns allerdings nicht gesagt, welcher Track 4 Stunden dauern würde. Auch gibt es keinerlei Hinweis über den Schwierigkeitsgrad des Tracks. Hinter uns erscheinen zwei Fahrzeuge mit Kanus auf dem Dach, und da sie offensichtlich die Route kennen und zu einem Camp am  Gariep (Orange) fahren wollen, lassen wir sie passieren. Nach einer Weile sehen wir sie  wieder vor uns an einem unglaublich steilen Hang, wo sie stehen und sich beratschlagen. Wir müssen halten und sehen uns das Ganze auch einmal genauer an. Da sollen wir mit dem Auto rauf!? Es ist nicht nur sehr steil bergan, sondern dort liegen 30-40 cm dicke Steine auf dem Track, und außerdem kommt dann sofort eine 90 Grad Kurve mit 30 Grad Schieflage. Mir wird es warm ums Herz. So einen Track bin ich auch beim Training nicht gefahren, aber Gott sei Dank hab ich dabei gelernt, was der Wagen so alles kann. Bei dem Akkedis Pass ging es hauptsächlich bergauf, aber anschließend beim Koeberg Pass ging es ausschließlich bergab, und das über einen Pfad, der nichts mit einem Track zu tun hatte. Man konnte manchmal nur erahnen wohin es weitergeht, und das bei einem Gefälle von 20 % oder mehr!! Ich war wirklich froh, als ich diese 2,5 – 3 Stunden für diese 30 km hinter mir hatte. Belohnt wird man aber immer wieder durch traumhafte Ausblicke, soweit man sie überhaupt wahrnehmen kann.

Durch ein irreführendes Hinweisschild haben wir uns dann auch noch verfahren und landen in einem Wilderniscamp. Dort war niemand, den wir nach einem Track zu unserem Camp (Kokerboomskloof) hätten fragen können, also wieder zur nächsten Gabelung zurück. Glücklicherweise war diese Strecke mit 25 -30 Km befahrbar, aber 11 km hin und zurück machen 22 km, d.h. wir hatten ca. 1 Stunde verloren. An der Stelle, an der wir uns verfahren haben, finden wir nun auf einem alten verbleichten weißen kleinen Schild einen Pfeil von 3 cm Größe der zum Routenpunkt 17 zeigt, der wiederum zum Kokerboomskloof führt. Ansonsten sind die Hinweisschilder 1 m breit, 30 cm hoch, braun- weiß  und enthalten die Benummerung  des nächsten Punktes sowie den Namen des Punktes.

Als sei nichts geschehen, fahren wir einsam weiter und bestaunen was die Natur so alles hervorgebracht hat. Grandiose Kulissen und Landschaften einsam in der Tiefe des Richtersfeldes. Ein Auto haben wir seit 5 Stunden nicht mehr gesehen, das mag daran liegen, dass wir uns die entfernteste Campingstelle ausgesucht haben und die meisten Menschen lieber schnell da sind, statt etwas mehr zu sehen. Aber wir wurden mehr als reichlich belohnt, auch besonders noch an dem Viewpoint, etwa

12 km vor der Campsite. Ein Blick in ein unendlich erscheinendes Tal, in dem in der Mitte ein Berg herausragt. Es stürmt heftig hier oben und der Himmel wird immer dunkler, d.h. er verfinstert sich immer stärker, sodass wir uns nun sputen, um an das Ziel zu kommen. Nichtsdestoweniger trotz erreichen wir nach insgesamt ca. 6 Stunden unseren Campingplatz.

Die Lichtverhältnisse waren noch gut, sodass wir die herrlichen Felsformationen am Kokerboomskloof bewundern und fotografieren konnten.

Auch wenn die Fahrt großer Anstrengungen bedurfte, sie war es wert und wir würden es wieder machen.

Nun gilt es schnell unser Nachquartier aufdecken, einen Drink einzuschenken und das Abendessen vorzubereiten. Wir haben es geschafft noch ein Glas Wein zu trinken, als der erste Nieselregen niederging. Es war gerade mal 6:30 Uhr und wir lagen im Bett!

Um es kurz zu machen, die Nacht war furchtbar. Wer hält es schon von 18:30 bis 07:00 im Bett aus, ich nicht. Außerdem hat es immer wieder geregnet, aber schlimmer als der Regen war der Sturm, der unser Zelt um uns herum flattern ließ. Unser Dachzelt hielt dem Sturm und Regen stand, auch wenn Christine manchmal befürchtete, dass wir mitsamt Auto gleich umfallen würden. Selten habe ich einen Morgen schneller herbeigesehnt, als in dieser Nacht! Mich hielt dann auch nichts mehr als es etwas dämmerte. Ich habe dann den morgendlichen Kaffee aufgebrüht, denn ich konnte mir Christines Gemütsverfassung recht gut vorstellen. Auf weiteres Frühstück haben wir verzichtet, nur um schnell wegzukommen, denn der Himmel wollte sich nach anfänglichem Aufklaren nicht aufhellen, sondern wurde wieder recht finster.